Auch dem Bundesliga-Absteiger Frisch Auf Göppingen war der HC Leipzig in eigener Halle nicht gewachsen und verließ bereits zum fünften Mal in Folge als Verlierer das Parkett. Im Moment trägt die intensive Arbeit der Mannschaft, das tägliche Training mit dem permanenten Fokus auf die derzeitigen Schwachstellen noch keine Früchte.

Die Mannschaft befindet sich in einem Entwicklungs- und Lernprozess, der eine gewisse Zeit benötigt und an dessen Ende eine neue Qualität stehen soll. Die Trainer sind optimistisch, dass sich der Erfolg zeitnah einstellen wird. Im Moment liegen Anspruch und Wirklichkeit noch weit auseinander.

Der Spielbeginn war haarsträubend. Trainer Fabian Kunze sah sich bereits nach 5 Minuten und einem Spielstand von 0:4 gezwungen die erste Auszeit zu nehmen. Insgesamt war die Leistung in Halbzeit 1 nicht Zweitligareif. Wie schon in den letzten Spielen unterlaufen den Spielerinnen zu viele Technikfehler und einfache Ballverluste, was dem Gegner leichte Kontertore ermöglicht. Selbst Torwürfe aus dem Rückraum konnte Gäste-Torhüterin Anne Bocka fangen, was in der Bundesliga äußerst selten vorkommt. Da die Abwehr nicht funktionierte und die Gäste jeden Zweikampf gewinnen war der HCL von Beginn an auf der Verliererstraße.

Nach einer deutlichen Kabinenansprache starten die Leipzigerinnen vielversprechend in die 2. Halbzeit. Beim Stand von 14:19/35. Minute ist wieder Land in Sicht. Dass die Gastgeber nicht gänzlich untergehen verdanken sie einer deutlichen Leistungssteigerung. Dennoch gab es in dieser Partie nichts zu gewinnen, denn auf Leipziger Seite fehlten mit Jacqueline Hummel, Julia Weise, Lara Seidel und Nina Reißberg wichtige Leistungsträgerinnen. Dagegen standen im Kader von Frisch Auf Göppingen Teilnehmerinnen der kommenden Weltmeisterschaften.

Leipzigs Trainer Fabian Kunze verwies zurecht auf die Qualität des Gegners. Gästetrainer Nico Kiener bedankte sich für das WM-bedingte Vorverlegen des Spiels und gestand, dass sie sich intensiv vorbereitet haben. „Wir haben uns schon gefragt, wann platzt bei der Leipzig der Knoten? Aber wenn die beste Schützin fehlt ist es verdammt schwer.“

Derzeit fahren die Gegner gern nach Leipzig, weil das fachkundige Publikum, zusammen mit den eingefleischten Fans, eine tolle Stimmung erzeugt und der HCL in eigener Halle schlagbar ist. Dass sich das in absehbarer Zeit wieder ändern wird, ist das erklärte Ziel. Zudem möchte man gern die aufkommende Kritik widerlegen. „Aber dazu müssen es die Mädels schaffen statt 25 gute Minuten wieder über die gesamten 60 Minuten konkurrenzfähig zu spielen“ so Fabian Kunze. Die nächsten Stationen in der Bundesliga sind Nürtingen am 20. November und Lintfort am 5. Dezember bevor am 12. Dezember das Heimspiel gegen Werder Bremen ansteht.

HC Leipzig
Anna Kröber, Annabell Krüger; Pauline Uhlmann 6/3, Isabel Ockernahl, Emely Theilig 2, Hanna Ferber-Ranhöfer, Sharleen Greschner 1, Tyra Bessert, Lotta Röpcke 2, Lilli Röpcke 3, Christin Conrad, Stefanie Hummel 5, Wiebke Meyer 3, Emily Jenny Illge, Swantje Müller.

FA Göppingen
Anne Bocka, Oliwia Kaminska; Anja Brugger 4, Lisa Borutta 6, Louisa Maria Wolf 1, Lisa Frey 1, Janne Lotta Woch 7/3, Klara Schlegel 2, Alexandra Tinti 1, Louisa de Bellis 1, Sarka Francikova 3, Sina Ehmann 2, Luisa Scherer 1, Pascale Wyder 5.

7m:
HCL 4/3; FAG 4/3

Strafminuten:
HCL 2; FAG 8

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