Die Handballer des SC DHfK Leipzig haben in der eigenen ARENA einen Lauf! Am Sonntag gewannen die Grün-Weißen gegen die HSG Wetzlar ihr bereits viertes Heimspiel in Folge. Vor 2.638 Handballfans in der QUARTERBACK Immobilien ARENA endete das Match mit 30:26 (14:12). Die überragenden Akteure an diesem Handballnachmittag waren Lukas Binder mit 9 Toren und Kristian Saeveras mit 15 Paraden.
Im Vorfeld der Partie hatten alle Experten ein spannendes Handballspiel prognostiziert. Schließlich war die HSG Wetzlar in den letzten fünf Bundesligaduellen gegen Leipzig viermal als Sieger von der Platte gegangen. Auch in der Anfangsphase der Begegnung bestätigte sich, dass es in dieser Auseinandersetzung keinen wirklichen Favoriten gab. Wetzlars Linksaußen Emil Mellegard erzielte den ersten Treffer des Tages. Sime Ivic, Lucas Krzikalla und Lukas Binder eröffneten den Torreigen für den SC DHfK Leipzig und sorgten für die erste Führung zum 3:2. Sofort hatte die HSG Wetzlar wieder eine Antwort parat und erzielte den 3:3-Ausgleich.
Dann rissen die Leipziger die Partie allmählich an sich. Nach siebeneinhalb Minuten führte der SC DHfK durch Partick Wiesmach erstmals mit zwei Toren. Der Vorsprung vergrößerte sich weiter, als Marko Mamic nach einer Viertelstunde zum 9:6 traf. Und kurz darauf erhöhte Lukas Binder gar auf vier Tore (11:7). Wetzlars neuer Trainer Ben Matschke musste prompt eine Auszeit nehmen und seine Männer wieder in die Spur bringen.
Seine Ansprache zeigte sichtlich Wirkung, denn die Leipziger erzielten nach dem Timeout fast zehn Minuten lang kein einziges Tor mehr. Zwei Minuten vor der Pause waren die Gäste wieder komplett drin im Spiel. Lenny Rubin stellte den Anschlusstreffer zum 12:11 her. Gregor Remke und Lukas Binder zeigten zum Glück eine angemessene Reaktion und sorgten mit ihren beiden Treffern zur Pausenführung von 14:12.
Der Start in die zweite Halbzeit verlief für die DHfK-Männer eigentlich optimal. Kristian Saeveras packte nach Wiederanpfiff sofort die nächste Parade aus, Maciej Gebala traf zum 15:12 und Kristian Saeveras parierte gleich den nächsten Wurf. Doch die Leipziger konnten sich noch längst nicht in Sicherheit wiegen. Binnen 60 Sekunden gelangen den Gästen drei Tore. Somit war der Vorsprung des SC DHfK Leipzig passé. Drei Minuten und fünfzig Sekunden waren im zweiten Abschnitt gerade einmal gespielt, als André Haber zur Auszeitkarte greifen musste.
Allerdings folgte schon im darauffolgenden Angriff der nächste Leipziger Ballverlust. Durch einen völlig freien Konter hatte die HSG Wetzlar die Chance, erstmals seit dem 1:2 wieder in Führung zu gehen. Jedoch hatte der SC DHfK an diesem Nachmittag einen blendend aufgelegten norwegischen Nationaltorwart zwischen den Pfosten stehen. Kristian Saeveras parierte mit einer Glanztat die Großchance von Lars Weissgerber. Durch die vielleicht wichtigste Aktion des gesamten Spiels gab Saeveras seinen Vorderleuten neuen Auftrieb.
Plötzlich ging wieder alles ganz einfach. Gebala, Witzke und erneut Gebala markierten drei DHfK-Tore in Folge. Wenige Augenblicke später bediente Luca Witzke mit einem Zauberpass erneut Kreisläufer Maciej Gebala, der bereits ein 5. Tor in diesem Match erzielte. Lovro Jotic erhöhte eine gute Viertelstunde vor dem Ende sogar auf 23:17.
In den letzten 15 Minuten der Partie zeigten die Hausherren keine Schwächen mehr. Auch Jungspund Hendrik Hanemann durfte sich – wie schon vier Tage zuvor gegen Hannover – noch in die Torschützenliste eintragen. Wetzlar gab keinesfalls auf und verkürzte in der Schlussphase nochmal auf drei Treffer, aber immer wieder unterbrach Torhüter Kristian Saeveras das Aufbäumen der Gäste.
Am Ende brachte es der Keeper auf herausragende 15 Paraden. Die 2.638 Handballfans in der ARENA würdigten diese Leistung mit Standing Ovations und machten Krach für fünftausend. Durch den 30:26-Heimsieg erkämpften sich die Leipziger zum ersten Mal in der Saison 2021/22 nicht nur ein positives Punkteverhältnis (11:9), sondern verbesserten sich auch auf den 8. Tabellenplatz.
Benjamin Matschke (Trainer HSG Wetzlar): „Herzlichen Glückwunsch an den SC DHfK zu einem wirklich verdienten Sieg. In Sachen Überzeugung, Kaltschnäuzigkeit und Bereitschaft war Leipzig uns heute überlegen. Vor allem auch im Umgang mit freien Chancen hat die Mannschaft gezeigt, was es braucht, ein Handballspiel zu gewinnen.
Unser größtes Manko heute waren die Fehlwürfe. 19 Stück, viele vom Kreis und aus Tempogegenstößen, sind einfach zu viel. Um ein Auswärtsspiel zu gewinnen, müssen wir solche Chancen nutzen. In der zweiten Halbzeit haben wir ebenfalls viel zu ungenau gespielt und nicht die nötige Überzeugung an den Tag gelegt. Deshalb bleiben die Punkte heute in Leipzig und ich freue mich schon jetzt auf das Rückspiel.“
André Haber (Trainer SC DHfK Leipzig): „Vielen Dank für die Glückwünsche. Wir sind heute wieder gut ins Spiel gekommen. Wir waren gleich sehr präsent und hatten über 60 Minuten eine tolle Unterstützung von Kristian Saeveras. Immer, wenn unsere Torhüter uns so helfen können, lässt es sich einfacher spielen. Das war ein großer Vorteil heute. Anfang der zweiten Halbzeit haben wir trotzdem noch zu viele Bälle unnötig verloren und Wetzlar zu einem Unentschieden eingeladen.
Uns ist gut gelungen, dass wir über das ganze Spiel hinweg – getragen von der wieder fantastischen Unterstützung unserer Fans – Stabilität und Kontinuität zeigen konnten. Das hat richtig Spaß gemacht. Wir haben auch gesehen, dass wir durch die letzten Heimsiege viel Selbstbewusstsein tanken und es auf unser Spiel anwenden konnten. Jetzt gilt es die Leistungen in den nächsten Partien zu bestätigen. So geht für uns ein schöner Abend und eine erfolgreiche Woche zu Ende.“
SC DHfK Leipzig gegen HSG Wetzlar 30:26 (14:12)
Tore SC DHfK Leipzig: Binder 9, Gebala 5, Krzikalla 4, Mamic 3, Witzke 3, Hanemann 2, Ivic 1, Remke 1, Jotic 1, Wiesmach 1
Tore HSG Wetzlar: Rubin 8, Kusan 5, Holst 3, Novak 3, Mellegard 2, Nyfjall 2, Frederiksen 1, Weissgerber 1, Srsen 1,
Siebenmeter: Leipzig 3/3, HSG Wetzlar 3/3
Zeitstrafen: Leipzig 4 Min, HSG Wetzlar 4 Min
Schiedsrichter: Baumgart, Fabian/ Wild, Sascha
Zuschauer/-innen: 2.638 in der QUARTERBACK Immobilien ARENA
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