Die Handballer des SC DHfK Leipzig hatten nach zwei hohen Heimsiegen viel Selbstvertrauen getankt und wollten sich mit einem Erfolg beim Bergischen HC zum ersten Mal in der Saison 2021/22 ein positives Punkteverhältnis erarbeiten. Das Unterfangen in der Wuppertaler UniHalle ging am Samstagabend allerdings gründlich in die Hose. Schon nach einer Viertelstunde verloren die Sachsen den Anschluss und konnten ihrem Gegner im gesamten Match nicht mehr gefährlich werden. Am Ende musste sich der SC DHfK mit 30:20 (15:10) geschlagen geben.
Dabei waren die Leipziger eigentlich gut in die Partie gekommen. Zwei Tore von Maciej Gebala sorgten für die erste DHfK-Führung zum 1:2. In einer sehr torreichen Anfangsphase gingen die Gäste durch Marc Esche (2:3) und Luca Witzke (3:4) noch zwei weitere Male in Führung. Doch dann war leider schon die Luft raus.
Lucas Krzikalla scheiterte zunächst von der Siebenmeterlinie an Christopher Rudeck. Als der BHC nach knapp zwölf Minuten erstmals mit zwei Treffern vorn lag (7:5), nahm DHfK-Coach André Haber seine erste Auszeit. Das Spiel seiner Mannschaft verbesserte sich aber anschließend nicht wirklich, sodass der 35-jährige nach nur 20 Spielminuten bereits zu seiner zweiten Timeout-Karte griff. 10:7 lautete zu diesem Zeitpunkt das Zwischenergebnis.
Jedoch lief es auch nach dieser Ansprache im Spiel der Leipziger nicht rund. Gregor Remke kassierte eine Zweiminutenstrafe und der BHC baute den Vorsprung nochmals aus. Die Seiten wurde schließlich bei einem Halbzeitergebnis von 15:10 gewechselt. Es musste eine Aufholjagd her!
Dass die Grün-Weißen hohe Rückstände umbiegen können, hatten sie in der Vergangenheit häufig unter Beweis gestellt. An diesem Handballabend war der SC DHfK allerdings ganz weit weg von einer Kehrtwende. Auch in der zweiten Hälfte fabrizierten die Leipziger zu viele Fehler, kamen kaum in ihr gefürchtetes Tempospiel und hatten obendrein eine schwache Wurfeffektivität. Nach 42 Spielminuten war die Partie schon so gut wie entschieden. Der Bergische HC zog trotz Unterzahl auf 20:13 davon.
Zwar versuchten die DHfK-Männer mit sämtlichen taktischen Mitteln das Ruder irgendwie doch noch herumzureißen, aber Christopher Rudeck im Tor der Hausherren schien an diesem Tag beinahe unüberwindbar. Mit 16 Paraden und 46 Prozent gehaltener Bälle zeigte der 27 Jährige eine herausragende Vorstellung und hatte im Torwart-Duell klar die Nase vorn. Die beiden Leipziger Torhüter Joel Birlehm und Kristian Saeveras kamen gemeinsam nicht einmal auf halb so viele Paraden.
In der Schlussphase der Auseinandersetzung wurde es dann sogar noch richtig deutlich. Aus einer 5-Tore-Führung in der 50. Spielminute (24:19) machten die BHC-Handballer durch einen 6:0-Lauf ein 30:19. Mit dem Schlusspfiff konnte Marko Mamic wenigstens noch den 20. Leipziger Treffer zum Endstand von 30:20 (15:10) verbuchen.
Andre Haber (Trainer SC DHfK Leipzig): „Meine Glückwünsche an den BHC zu einem verdienten Sieg. Wir sind heute nicht in der Lage gewesen, ein ebenbürtiger Konkurrent zu sein und sind oft an unseren eigenen Fehlern gescheitert. Der BHC hat es heute einfach besser gemacht. Wir haben letztendlich zu viele individuelle Fehler gemacht, die es uns nicht erlaubt haben, heute Punkte mitzunehmen. Mit 10 Toren hätten wir dennoch nicht verlieren müssen. In den letzten 10 Minuten waren wir nicht mehr in der Lage, uns dagegen zu stemmen. So gehen wir mit 5 Toren Unterschied in die letzten 10 Minuten und am Ende mit 10 von der Platte. Das war nicht nötig und gilt es nun aufzuarbeiten.“
Sebastian Hinze (Trainer Bergsicher HC): „Ich finde auch, dass es ein verdienter Sieg war, aber die 10 Tore in der Summe zu hoch waren. Trotzdem muss man sagen, dass es sich meine Jungs verdient haben. Wir konnten 60 Minuten lang unser Level halten und haben eine sehr gute Defensivleistung gezeigt. Gerade in der ersten Halbzeitkonnten wir viel mit unserem Tempospiel punkten. In den kritischen Phasen haben wir uns schnell wieder über die Abwehr stabilisiert. Dann kamen auch noch gute Einzelleistungen dazu, die es heute für uns zu einem Sahnetag gemacht haben. Ich kann meinen Jungs nur ein großes Kompliment machen, wie sie heute aufgetreten sind und bin glücklich darüber, wie das Spiel ausgegangen ist. “
Spielstatistik
Bergischer HC gegen SC DHfK Leipzig 30:20 (15:10)
Tore SC DHfK Leipzig: Wiesmach 4, Witzke 4, Gebala 3, Ivic 2, Mamic 2, Jotic 2, Remke 1, Ernst 1, Esche 1
Tore Bergischer HC: Arnesson 7, Gutbrod 5, Damm 4, Nikolaisen 4, Gunnarsson 3, Bergner 2, Stutzke 2, Weck 1, Schmidt 1, Szücs 1
Siebenmeter: Leipzig 2/4, Bergischer HC 4/5
Zeitstrafen: Leipzig 6 Min, Bergischer HC 6 Min
Schiedsrichter: Kinzel, Adrian / Grobe, Sebastian
Zuschauer/-innen: 1.610 in der Uni Halle Wuppertal
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