Über 80 Wassersportlerinnen und Wassersportler des SC DHfK Leipzig haben am Samstag im Sommerbad Kleinzschocher ein Zeichen gegen die für sie aktuell unbefriedigende Schwimmhallen- und Trainingssituation gesetzt.
Unter dem Motto „Öffnung der Freibäder – Nicht ohne uns!“ stellten sich die SC DHfK-Mitglieder, u.a. aus den Abteilungen Wasserball und Finswimming – unter Einhaltung der Hygieneregeln – eine Stunde vor Öffnung des Freibades regulär als Besucher für ihren Trainingstag im Sommerbad an. Denn wo sie sonst trainieren können, wissen sie seit Monaten nicht.
„Wir möchten mit der Aktion ein Zeichen setzen, dass die Rahmenbedingungen für Vereine und ihre Wassersportlerinnen und Wassersportler dringend überarbeitet werden müssen“, sagt Andreas Burger, Abteilungsleiter Wasserball im SC DHfK. Der Vereinssport, allen voran das so wichtige Training für die Nachwuchssportlerinnen und –sportler, liege seit der Schließung der Schwimmhallen vor über einem halben Jahr lahm. Dies betreffe sowohl die 150 Wasserballer seiner Abteilung als auch circa 800 Mitglieder aus den Abteilungen Schwimmen, Finswimming, Synchronschwimmen und Triathlon des Vereins.
„Die aktuelle Sächsische Corona-Schutzverordnung vom 26. Mai sieht trotz sinkender Inzidenzen und nicht nachweisbar erhöhter Infektionsgefahr in Schwimmbädern nach wie vor keine Öffnungen von Hallenbädern vor. Dieser Zustand ist für uns so nicht hinnehmbar“, kritisiert Burger und fährt fort, „die aktuelle Situation stellt uns sowie den gesamten organisierten sächsischen Schwimmsport vor eine große Herausforderung. Es ist für uns nicht nachvollziehbar, dass die Hallenbäder in Sachsen so außen vorgelassen werden und ihre Öffnung – anders wie in anderen Bereichen oder in anderen Bundesländern wie zum Beispiel Niedersachsen – nicht an Inzidenzzahlen geknüpft ist.“
Fast alle übrigen Individual- und Teamsportarten profitierten von den neuen Rahmenbedingungen und könnten ihrem Sport in fast schon im normalen Maße wieder nachgehen.
David Münch, Finswimming-Trainer im SC DHfK und Profilsportlehrer sieht durch die langanhaltende Schließung der Schwimmhallen gravierende Probleme in der Schwimmausbildung im Nachwuchsbereich: „Für viele Sportarten ist die Schwimmfähigkeit und Wassersicherheit von Kindern ein elementarer Bestandteil für die weitere Entwicklung und langfristige Ausbildung. Mit jedem weiteren Tag der Schließung schiebt sich diese altersgerechte Entwicklung weiter nach hinten.“
Neben der weiterhin bestehenden Schließung von Hallenbädern habe es zudem, so Andreas Burger, in der Stadt Leipzig bis jetzt ihres Wissens nach keine Gespräche gegeben, wie der Vereinssport in die Öffnungen der Freibäder eingebunden werden könne – diese dürfen laut Verordnung seit der vergangenen Woche für die Öffentlichkeit wieder öffnen. „Wir sind offen für Gespräche, um eine gemeinsame Lösung im Sinne der Sportlerinnen und Sportler zu finden und unseren treu zahlenden Mitgliedern zumindest einen Hauch ihres Sportes wiederzugeben“, so Burger.
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