Was waren das für erfolgreiche fünf Tage für die SC DHfK-Athletinnen und -Athleten auf internationaler und nationaler Bühne! Heraus stachen dabei Ruderin Annekatrin Thiele mit der erfolgreichen Quali für ihre vierten Olympischen Spiele, Kanutin Melanie Gebhardt mit starken Rennen im Zweier und Vierer sowie wichtigen Quotenplätzen für Tokio und Radsportler Felix Groß mit zwei Erfolgen in Hongkong.
Rudern: Annekatrin Thiele sichert Ticket für ihre vierte Olympia-Teilnahme
Luzern. „Es ist einfach ganz toll und wir freuen uns tierisch, dass wir nach Tokio fahren können.“ SC DHfK-Ruderin Annekatrin Thiele strahlte über beide Ohren. Einer innigen Umarmung mit Bootspartnerin Leonie Menzel (Düsseldorf) folgten am Sonntagnachmittag und -abend dann ungefähr 50 WhatsApp-Gratulationen und Anrufe, so erzählte die 36-Jährige.
Nur wenige Stunden zuvor hatte sich die SC DHfK-Athletin im Doppelzweier den Traum von ihrer vierten Teilnahme an den Olympischen Spielen erfüllt. Bei der Qualifikations-Regatta im schweizerischen Luzern kam sie mit Menzel auf dem für die Tokio-Reise notwendigen zweiten Platz ins Ziel.
Das Finale auf dem Luzerner Rotsee war wetterbedingt von Montag auf Sonntag vorgezogen worden. Was Annekatrin Thiele gar nicht schlecht fand: „Für unsere Aufregung war es ganz gut – so mussten wir nicht so lange warten.“ Die An-(Spannung) vor dem Finale war hoch gewesen, auch weil die Deutschen im Bahnverteilungsrennen am Samstag hinter Russland und Großbritannien auf Platz 3 ins Ziel gekommen waren. Diese Platzierung hätte im Finale nicht für das Olympia-Ticket gereicht.
Das Motto für den Endlauf lautete also: „Im Finale wollten wir unsere Stärke umsetzen und von Beginn an als Gejagte vorne rausfahren und uns nicht in die Verfolgerrolle begeben. Das hat auch super geklappt und es hat Riesenspaß gemacht“, so Thiele. Am Ende mussten die Deutschen nur Russland vorbeiziehen lassen, holten Platz zwei aber souverän mit über 8 Sekunden Vorsprung vor Großbritannien. „Das wird jetzt alles erst einmal sacken gelassen und Dienstag starte ich dann frisch und munter in die neue Woche“, so Thiele.
Kanu: Melanie Gebhardt holt Quotenplätze für Tokio / Weltcup-Sieg im Kajak-Vierer
Szeged. Als rundum gelungen, gar perfekt lässt sich Melanie Gebhardts Reise ins ungarische Szeged bezeichnen. Die Rennkanutin des SC DHfK unterstrich sowohl beim European Olympic Qualifier, dem Wettkampf für die letzten Olympia-Plätze, als auch beim anschließenden Weltcup ihre aktuelle Topform. Beim Kampf um die letzten Tokio-Tickets lieferte die 27-Jährige im Zweier-Kajak mit Bootspartnerin Sarah Brüßler (Karlsruhe) ein starkes Rennen und siegte in einem packenden Endspurt vor Russland und Spanien.
„Im Rennen habe ich gar nicht so viel mitbekommen und nur im Augenwinkel gesehen, dass die Russinnen ungefähr auf unserer Höhe sind“, so Gebhardt, „aber am Ende konnten wir noch einmal richtig gut schieben. Ich freue mich sehr für unser Damenteam, dass wir nun wahrscheinlich gemeinsam zu sechst nach Tokio fahren können.“
100 Prozent sicher ist Gebhardts Teilnahme voraussichtlich im Juni, wenn die offizielle Nominierung durch den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) bestätigt wird. Inoffiziell hat die SC DHfK-Athletin ihr Tokio-Ticket jedoch bereits in der Tasche. Zumal sie gemeinsam mit dem deutschen Vierer-Kajak der Frauen beim anschließenden Weltcup in Szeged ebenfalls überzeugte.
Der K4 um Sabrina Hering-Pradler, Gebhardt, Jule Hake und Tina Dietze siegt in beeindruckender Weise und mit deutlichem Vorsprung von 1,62 Sekunden vor Weißrussland und Dänemark. „Das Rennen hat sich für mich sehr harmonisch und kraftvoll angefühlt“, beschrieb Gebhardt, „dass es am Ende so deutlich war, hat mich überrascht, aber auch sehr gefreut.“
Zwar wüssten sie, dass noch zwei bis drei starke Boote gefehlt hätten, darunter Neuseeland, aber dennoch sei das Rennen erst einmal ein guter Auftakt gewesen, findet Gebhardt. Nach einem kurzen Leipzig-Aufenthalt geht es für die Kanutin nächste Woche für die EM-Vorbereitung nach Duisburg. Dort wird Gebhardt Anfang Juni erneut im Vierer-Kajak über 500 Meter starten.
Radsport: Felix Groß mit Doppel-Gold bei Nations Cup in Hongkong
Hongkong. Mit einem starken Auftritt und zwei Siegen kehrte SC DHfK-Radsportler Felix Groß vom Nations Cup aus Hongkong zurück. Mit dem deutschen Bahnrad-Vierer, mit dem Groß schon das Olympia-Ticket sicher hat, siegte er in einer starken Zeit von 3:52,40 Minuten in der 4000m-Mannschaftsverfolgung und gewann im Einzel die kurze 1000m-Sprintdistanz dann sogar in persönlicher Bestzeit von 1:00,774 Minuten.
„Ich bin sehr zufrieden mit unseren Leistungen und den Zeiten. Zudem war es gut, dass wir hier vor Ort schon einmal die genauen Abläufe – wie sie dann auch in Tokio sein werden – mitgemacht haben und wissen, was uns dort erwartet“, schätzte der 22-jährige Leipziger ein.
Weitere SC DHfK-Ergebnisse vom Wochenende:
· Martin Schulz (Paratriathlon): Platz 2 bei ITU World Triathlon in Yokohama
· Christine Winkler (Speerwerfen): Platz 1 bei Halleschen Werfertagen
· Robert Farken (800m): Platz 1 bei Laufnacht in Karlsruhe
· Marvin Schulte (100m): Platz 2 bei „Road to Tokyo“-Meeting in Mannheim
· Martin Vogel (110m Hürden): Platz 2 bei „Road to Tokyo“-Meeting in Mannheim
· Felix Straub (200m): Platz 3 bei „Road to Tokyo“-Meeting in Mannheim
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