Es war eine Deutsche Meisterschaft der etwas anderen Art für die Nachwuchs-Wasserspringer des SC DHfK Leipzig. Am vergangenen Wochenende konnten sich die A- bis C-Jugendlichen nach langer Pause endlich wieder in einem Wettkampf messen – aufgrund der aktuellen Pandemie jedoch nicht im direkten Vergleich mit anderen Vereinen in der Sprunghalle, sondern im Fernduell mit digitaler Aufzeichnung der Sprünge. Die finalen Meisterschafts-Ergebnisse gibt es dann Anfang nächster Woche.
Deutsche Meisterschaften sind immer etwas Besonderes für Nachwuchsathleten, so auch für die Wasserspringer des SC DHfK Leipzig. Dann heißt es: Vor Publikum einlaufen, sich mit den Besten Deutschlands messen, bei der Siegerehrung aufs Podest klettern. Und auch wenn an diesem Wochenende zwei wichtige Aspekte fehlten – sowohl die Zuschauer als auch die Gegner vor Ort – versuchte das Team um SC DHfK-Trainerin Jana Wilke das Beste aus den Möglichkeiten zu machen.
„Wir wollten die Veranstaltung so wettkampfnah wie möglich gestalten und den Sportlern zumindest das Gefühl einer Meisterschaft vermitteln. Dazu gehörte auch ein Einlaufen mit Musik für die Jüngsten und eine Siegerehrung mit Medaillen.“ Für die jungen Leipziger Athleten von der C- bis zur A-Jugend war die dezentrale Meisterschaft eine Premiere.
Dass die Wasserspringer am Bundesstützpunkt in Leipzig unter strengen Hygieneauflagen überhaupt einen Wettkampf absolvieren durften, stimmte Trainerin Wilke sehr dankbar. „Es ist schön, dass die Athleten nach so langer Pause das im Training Erlernte auch unter Wettkampfbedingungen abrufen können und wir sehen, wo wir im Vergleich mit anderen Vereinen stehen.“
Der Ablauf der dezentralen Meisterschaft erfordert auch einen erhöhten logistischen Aufwand: Seit Ende November absolvieren sechs Vereine, darunter der SC DHfK, Halle, Dresden, Berlin und Rostock nacheinander ihre Sprünge in der heimischen Halle. Inklusive richtigem Kampfgericht. Vor Ort dabei ist jeweils auch ein/e Bundestrainer/in des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV).
In Leipzig war zudem ein wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT) anwesend. Alle Leipziger Sprünge wurden als Video aufgenommen. „Das wird an allen anderen Standorten ebenfalls gemacht, sodass wir uns im Nachhinein auch die Sprünge der Konkurrenz anschauen können“, erklärt Jana Wilke.
Denn wo ihre Schützlinge im Vergleich zu anderen Bundesstützpunkten wie Halle, Rostock oder Berlin stehen, sei aktuell schwer einzuschätzen. Die letzten Meisterschaften fanden im Februar dieses Jahres statt. Aktuell sieht die SC DHfK-Trainerin viel Licht, aber auch etwas Schatten bei den Leistungen ihrer Springer.
„Neben sehr guten Ergebnissen in der C-Jugend und bei unseren Jüngsten in der Talentiade wartet insgesamt noch eine Menge sportliche Arbeit auf uns. Das Potenzial ist definitiv vorhanden. Wir hoffen, dass uns Corona nicht weiter zurückwirft.“
SC DHfK-Wasserspringerin Johanna Krauß (15) zeigte eine sehr ansprechende Leistung und erfüllte die DSV-Norm zu 100 Prozent: „Dafür, dass wir auf kein richtiges Ziel hinarbeiten können und daher ab und zu auch mal die Motivation fehlte, bin ich recht zufrieden mit meinen Ergebnissen vom 1m- und 3m-Brett, auch wenn es noch viel Verbesserungspotenzial gibt.“
Ungewohnt sei nun das Warten auf die DM-Gesamtergebnisse. Am Samstag werden die letzten Sprünge in Aachen absolviert, Anfang nächster Woche sollen die Platzierungen feststehen.
Ein Höhepunkt im Leipziger Wassersprung-Jahr muss in den nächsten Tagen dagegen leider ausfallen. In der kommenden Woche hätte eigentlich das schon zur Tradition gewordene und beliebte Weihnachtsspringen des SC DHfK stattgefunden. Der nächste Wettkampf für die Wasserspringer ist für Ende Februar geplant: Deutsche Meisterschaft der C-Jugend in Aachen. Umsetzung: unklar.
SC DHfK-Ergebnisse der Deutschen Meisterschaften (A- bis C-Jugend):
100% DSV-Normerfüllung: Johanna Krauß (Jg. 2005), Vanessa Röhniß, Frieda Hoffmann (beide Jg. 2008)
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