Die Handballer des SC DHfK Leipzig haben den 3. Sieg in Folge eingefahren. Im Duell der einzigen beiden Mannschaften, die in dieser Saison gegen den Tabellenführer Rhein-Neckar Löwen zwei Punkte geholt hatten, setzten sich die Leipziger mit 29:26 gegen die TSV Hannover-Burgdorf durch. Nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte legten die Grün-Weißen mit einem 5:0-Lauf unmittelbar nach dem Seitenwechsel den Grundstein für den Heimsieg. Zwar blieb es bis in die Schlussminuten richtig spannend, doch schlussendlich blieben die Punkte verdient in der Heldenstadt.
Die Partie begann gleich in der ersten Minute mit zwei Paraden von Joel Birlehm, der schon in den letzten Bundesligaspielen einer der großen Erfolgsgaranten für Leipzig war. Hannover ging zwar in Führung, aber auch Niclas Pieczkowski war von Beginn an voller Tatendrang.
Der Europameister von 2016 glich zunächst aus und erzielte nach fünf Minuten das erste Führungstor für den SC DHfK Leipzig zum 3:2. Gebala, Remke und Krzikalla erhöhten auf 6:3. Nach einem weiteren Tor von Gregor Remke zum 10:7 nahm Recken-Trainer Carlos Ortega die erste Auszeit. Etwas mehr als eine Viertelstunde dieser Partie war bis hierhin absolviert.
Die Hausherren marschierten auch im zweiten Teil der ersten Halbzeit stets vorneweg. Fünf Minuten vor dem Seitenwechsel ging es dann allerdings viel zu schnell. Leipzig leistete sich einige Unkonzentriertheiten im Spielaufbau und Hannover bestrafte das prompt. Binnen 120 Sekunden war aus dem schönen 14:11-Vorsprung ein 14:14 geworden. Mit einem 15:15-Gleichstand ging es dann in die Pause.
Nach der Halbzeitansprache von Cheftrainer André Haber legten seine Männer aber los wie die Feuerwehr. Krzikalla, Binder, Krzikalla, Pieczkowski und nochmal Pieczkowski! Durch den 5:0-Lauf sah das Ergebnis für die grün-weißen Handballfans zu Hause vor den TV-Geräten oder dem DHfK-Fanradio plötzlich richtig freundlich aus.
Doch die 20:15-Führung nach 36 Minuten gab keineswegs Anlass, hier schon von einer Vorentscheidung zu sprechen. Im Gegenteil: Als André Haber in der 47. Minute die Auszeitkarte zog, war die Auseinandersetzung mit einem Zwischenstand von 22:21 wieder völlig offen.
Lukas Binder hatte allerdings keine Lust auf eine Zitterpartie. Der Linksaußen beantwortete das Aufbäumen der Hannoveraner mit zwei Toren innerhalb von 20 Sekunden. Außerdem entschärfte Joel Birlehm erst einen freien Konterlauf und hielt dann auch noch einen Siebenmeter, die Wiederholung des Siebenmeters und zu guter Letzt den Nachwurf des Siebenmeters. Eine Wahnsinns-Szene des 23-jährigen Torhüters, der es auch heute wieder auf 12 Paraden brachte.
Hannover gelang trotz allem zehn Minuten vor dem Ende wieder der 24:23-Anschlusstreffer. Dann gab es auch nochmal eine hitzige Diskussion über einen vermeidlichen Wechselfehler der Leipziger und infolgedessen ein nicht gegebenes Tor von Hannover. Die Recken, die in dieser Spielzeit bisher noch keinen Auswärtssieg eingefahren hatten, dafür aber in fremder Halle bereits dreimal mit einer Punkteteilung von der Platte gegangen waren, kämpften bis zur letzten Minute.
An diesem Handballabend in Leipzig sollte allerdings kein weiterer Punkt mehr dazukommen. Die Sachsen brachten ihren Vorsprung in den letzten Minuten cool über die Zeit und freuten sich am Ende über den nächsten Heimsieg, mit dem sie ihre gute Tabellenposition festigen.
Carlos Ortega (Trainer TSV Hannover-Burgdorf):
„Ich glaube, in der ersten Halbzeit waren wir gut im Spiel. Wir waren kämpferisch gut und gehen mit 15:15 in die Halbzeitpause. Wir waren immer hinten, aber sind durch Kampf wieder rangekommen. Der Schlüssel für das Spiel war der Beginn der zweiten Halbzeit. Wir verlieren die Bälle zu leicht in der Überzahl und dazu war Leipzig sehr stark in der Abwehr. Ich gratuliere Leipzig zum Sieg, vielleicht klappt es beim nächsten Mal.“
André Haber (Trainer SC DHfK Leipzig):
„Wir hatten zwei super Starts in die Halbzeiten. Ich bin total glücklich, dass wir heute gewonnen haben. Das gibt Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen. Wir haben heute ganz viele von den kleinen Duellen gewonnen und die haben den Ausschlag gegeben. Wir haben zwei Mannschaften gesehen, die sehr belastet sind. Da ging es heute darum, an die Schmerzgrenze zu gehen und immer für den nächsten Ball bereit zu sein.
Ich finde, das haben wir sehr gut gemacht und das fühlt sich jetzt unglaublich gut an. Und dass unsere Geschäftsstellenmitarbeiter und unser Sportkoordinator heute in der Halle getrommelt und Stimmung gemacht haben, finde ich Wahnsinn. Dafür kann ich mich nur im Namen der ganzen Mannschaft bedanken. Jetzt haben wir noch zwei Spiele in diesem Kalenderjahr und auf die freue ich mich sehr.“
SC DHfK Leipzig gegen TSV Hannover-Burgdorf 29:26 (15:15)
Tore SC DHfK Leipzig: Krzikalla 6/4, Weber 6, Pieczkowski 5, Binder 4, Gebala 3, Milosevic 2, Remke 2, Larsen 1, Mamic, Wiesmach
Tore TSV hannover-Burgdorf: Martinovic 5/5, Kuzmanovski 4, Cehte 4, Büchner 3, Hansen 3, Jonsson 3, Brozovic 2, Feise 1, Hanne 1
Siebenmeter: Leipzig 4/5, Hannover 5/7
Zeitstrafen: Leipzig 8 Min, Hannover 6 Min
Schiedsrichter: Kloppl, Julian/ Regner, Denis
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