In den Kajak-Damen Disziplinen hatten die deutschen heute ganz die Nase vorn. Insgesamt standen acht deutsche Boote im Finale. Nachdem sich alle zwölf Boote am Donnerstag die Qualifikation für das Semifinale sichern konnten, entschieden heute oftmals die Torstabberührungen über ein Weiterkommen in die Finalrunde.

Während die Kajak-Damen sowohl in der U23 als auch Junioren-Altersklasse wieder geschlossen den Endlauf erreichten, mussten Lennard Tuchscherer (Leipzig) und Benjamin Kies (Halle) auf ihre Teamkollegen verzichten. Tuchscherer traf in seinem Finallauf am Aufwärtstor 17 die Welle nicht günstig und verlor durch eine Extradrehung dabei wertvolle Sekunden. Benjamin Kies machte im Juniorenrennen alle besprochenen Fehler aus dem Semifinale wett und fuhr diesmal fehlerfrei.

Trotzdem gab es hier und dort ein paar Stellen, an denen der 17-jährige noch nicht ganz zufrieden war. „Da hätte er noch ein bisschen Zeit holen können“ gab Disziplintrainer Paul Jork als Resümee. Am Ende blieb stand Platz fünf auf dem Tableau in einem Rennen, das durch den Franzosen Debliquy dominiert wurde. Dieser hätte mit seiner Zielzeit von 96,82s auch bei den älteren U23-Kollegen Platz zwei geholt.

Reichlich Tränen gab es bei den Kajak-Einer der Damen, meist aber aus Freude. So konnte die Augsburgerin Elena Apel einmal mehr ihre Form unter Beweis stellen. „Als ich unten im Ziel die Zeit gesehen habe, konnte ich nicht anders als mich so zu freuen.“ Dabei ging der Tag eher bescheiden los: „Ich konnte heute früh fast nichts essen, weil ich so aufgeregt war. Doch am Start habe ich mich dann bereit gefühlt.“

Überrascht von ihrer eigenen Leistung, war im Ziel dann ein lauter Freudenschrei zu hören: „Ich hätte nie gedacht, dass ich eine Zeit unter 100s fahren kann und dass dies dann auch noch zu Gold reicht ist einfach der Wahnsinn!“

Für eine noch größere Überraschung sorgte schließlich im letzten Rennen des Tages ihre Teamkollegin Paulina Pirro (Bad Kreuznach). Die erst 14-jährige zeigte in ihrem ersten Einsatz für die Junioren-Nationalmannschaft einen furiosen Finallauf. Sie fuhr fehlerfrei und kam mit einer Zielzeit von 105,94s über die Linie.

„Das Ziel war eigentlich das Finale. Dass ich das erreicht habe, hat mich riesig gefreut“ gab die junge Sportlerin zu. „Als ich ins Ziel kam, habe ich mich einfach so sehr über die bombastische Zeit gefreut. Das dies für eine Medaille und dann auch noch für Gold reichen würde, hätte ich nie gedacht!“

Ergebnisse:

Herren, Canadier-Einer U23: 1. Vojtech HEGER (CZE) 96,59 (0), 2. Kacper SZTUBA (POL) 97,74 (2), 3. Dmitrii KHRAMTSOV (RUS) 98,18 (0), … 8. Lennard TUCHSCHERER (GER) 111,65 (2), im Halbfinale ausgeschieden: 13. Florian BREUER (GER) 105,33 (2), … 16. Julian LINDOLF (GER) 106,25 (2)

Damen, Kajak-Einer U23: 1. Elena APEL (GER) 99,01 (0), 2. Klaudia ZWOLINSKA (POL) 101,18 (2), 3. Antonie GALUSKOVA (CZE) 104,54 (0), … 6. Franziska HANKE (GER) 106,56 (2), … 9. Selina JONES (GER) 117,75 (0),

Junioren, Canadier-Einer: 1. Mewen DEBLIQUY (FRA) 96,82 (0), 2. Adam KRAL (CZE) 100,95 (0), 3. Yohann SENECHAULT (FRA) 102,71 (2), … 5. Benjamin KIES (GER) 104,45 (0), im Halbfinale ausgeschieden: 15. Konrad GINZEL (GER) 113,79 (4), 16. Franz GOSSE (GER) 117,36 (0)

Juniorinnen, Kajak-Einer: 1. Paulina PIRRO (GER) 105,94 (0), 2. Emma VUITTON (FRA) 106,85 (2), 3. Katerina BEKOVA (CZE) 109,12 (0), … 5. Emily APEL (GER) 112,73 (4), … 10. Antonia PLOCHMANN (verletzungsbedingt im Finale nicht gestartet)

Die neue „Leipziger Zeitung“ Nr. 83: Zwischen Ich und Wir

Die neue „Leipziger Zeitung“ Nr. 83: Zwischen Ich und Wir

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar