Die Handballer des SC DHfK Leipzig sind optimal in das Handballjahr 2020 gestartet. Vor 4850 Handballfans in der ausverkauften QUARTERBACK Immobilien ARENA holten die DHfK-Männer einen 26:21-Heimsieg gegen den HC Erlangen und gerieten in der gesamten Partie nicht ein einziges Mal in Rückstand. Besonders Torhüter Jens Vortmann erwischte einen Sahnetag und konnte 40 Prozent der Würfe auf seinen Kasten abwehren.
Abgerundet wurde das Handballfest, als in der Schlussphase die beiden U23-Talente Julius Meyer-Siebert und Jonas Hönicke erstmals Bundesligaluft vor den eigenen Fans schnuppern durften.
Ganze sieben Wochen mussten sich die Leipziger Fans seit dem letzten Heimspiel gegen Wetzlar gedulden, bis in der Arena endlich wieder der Ball flog. Die knapp 5000 Zuschauer in der Halle waren allerdings sofort auf Betriebstemperatur, als unmittelbar vor dem Anwurf die fünf Leipziger Nationalspieler Weber, Santos, Gebala, Milosevic und Silberjunge Marko Mamic sowie der norwegische Bronzemedaillengewinner Petter Øverby im HCE-Trikot für ihre Teilnahme an der Europameisterschaft ausgezeichnet wurden. Durchgeführt hatte die Ehrung Spieltagspräsentator BLT-Sonnek und der zweimalige Kugelstoßweltmeister David Storl.
Der gesamten DHfK-Mannschaft konnte man diesen „EM-Schwung“ von der ersten Sekunde des Spieles auch anmerken, denn die Leipziger waren von Beginn an hellwach: 1:0 durch Luca Witzke, 4:2 durch Lukas Binder, 5:3 durch Philipp Weber – die ersten zehn Spielminuten gehörten eindeutig den Hausherren. Doch dann fanden auch die Gäste besser ins Spiel und glichen immer wieder aus. 5:5, 7:7, 10:10.
Trotz zwischenzeitlicher Drei-Tore-Führung der Leipziger deutete kurz vor dem Seitenwechsel vieles auf einen erneuten Handballkrimi hin. Jedoch verschafften sich die Leipziger, die mit Torhüter Jens Vortmann einen bärenstarken Rückhalt besaßen, in den letzten Minuten der ersten Halbzeit noch etwas Luft. Der spielfreudige Luca Witzke erzielte bereits sein drittes Tor zum 12:11 und EM-Silbermedaillengewinner Marko Mamic stellte auf den 13:11-Halbzeitstand.
Der zweite Abschnitt begann dann regelrecht furios, denn das Leipziger Tempospiel zündete jetzt so richtig. Innerhalb von wenigen Minuten hatten die DHfK-Männer ihren Vorsprung plötzlich auf beruhigende sechs Treffer ausgebaut (18:12 nach 36 Minuten). Dank konsequenter Abwehrarbeit und einem weiterhin überragenden Jens Vortmann (insgesamt 15 Paraden) ließen die Grün-Weißen den Gegner nur noch auf höchstens drei Treffer herankommen und verbuchten letztlich einen souveränen 26:21-Erfolg gegen die Mittelfanken.
In den Schlussmomenten der Partie durften dann auch noch die beiden Youngster Julius Meyer-Siebert und Jonas Hönicke ihre ersten Heim-Einsatzzeiten in der stärksten Liga der Welt sammeln. In seiner allerersten Bundesligaaktion zog Eigengewächs Jonas Hönicke gleich mal eine glattrote Karte gegen seinen Gegenspieler Sebastian Firnhaber, der deutlich zu ambitioniert zugepackt hatte.
Der fast perfekte Handballnachmittag wurde jedoch auch durch zwei Dinge getrübt. Spielmacher Luca Witzke verletzte sich Mitte der zweiten Halbzeit und wird zur genaueren Diagnose am Montag im Universitätsklinikum Leipzig untersucht. Und dann war da noch die Sache mit dem Hallendach, ein Thema, was im Lager des SC DHfK Leipzig den Pulsschlag regelmäßig deutlich über Normalniveau ansteigen lässt. Denn einmal mehr sorgte das undichte Hallendach für nasse Stellen auf der Platte.
Geschäftsführer Karsten Günther fand deutliche Worte: „Wir können uns nur beim HC Erlangen bedanken, dass sie dieses Spiel mit uns sportlich fair zu Ende gebracht haben, und nicht auf einen Spielabbruch hingewirkt haben, denn das wäre ihr gutes Recht gewesen. Fakt ist, hier muss sich schleunigst etwas tun, denn diese latente Gefahr eines Spielabbruchs und damit des Punktverlustes, einhergehend mit empfindlichen Strafen, kann nicht der Anspruch unserer Sportstadt Leipzig sein.“
SC DHfK Leipzig gegen HC Erlangen 26:21 (13:11)
SC DHfK Leipzig: Vortmann, Birlehm; Wiesmach (3), Witzke (4), Krzikalla (5/5), Meyer-Siebert, Binder (4), Müller, Roscheck (1), Weber (3), Mamic (2), Remke (2), Gebala (2), Milosevic, Hönicke, Santos
HC Erlangen: Katsigiannis, Lichtlein; Sellin, Overby (2), Haaß (1), Firnhaber (2), Ivic (4/1), Büdel (6), Bissel, Mosindi, Murawski, Schäffer, Link (4), Minen, von Gruchalla (2/2) Siebenmeter: Leipzig 5/5, Erlangen 3/5
Zeitstrafen: Leipzig 10 Min, Erlangen 8 Min
Rote Karte: Firnhaber (Erlangen, 60. Min)
Zuschauer: 4850 Handballfans in der QUARTERBACK Immobilien ARENA (ausverkauft
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