Im letzten Spiel der Hinrunde feierten die Damen des SC Markranstädt am Samstagabend bei der TSG Ober Eschbach mit 30:23 (15:10) ihren achten Saisonsieg und gehen damit in der Oststaffel der 3. Handball-Bundesliga auf dem 4. Tabellenplatz ins neue Jahr – für die fast völlig neu zusammengestellte Mannschaft ein sehr gutes Ergebnis, das vor der Saison kaum jemand für möglich gehalten hatte.
Mit zwei Torhüterinnen, aber nur sieben Feldspielerinnen machte sich der Piranhas-Bus auf die knapp 400 Kilometer lange Reise gen Westen. Die verletzte Kreisspielerin Julia Pöschel übernahm kurzerhand die Rolle der Mannschaftsbetreuerin und zeigte sich nach dem Spiel hochzufrieden: „Am Ende war es ein Arbeitssieg – wieder mit einem extrem kleinen Kader. Man merkt den Mädels die Belastung der letzten Wochen an. Umso höher ist es einzuordnen, dass wir nach der hohen Niederlage letzte Woche das Auswärtsspiel am Ende recht sicher gewinnen konnten.“
Die Piranhas zeigten sich trotz der langen Anreise von Beginn an hellwach und gingen in der 9. Minute bereits mit 5:2 in Führung. Dann allerdings stellte Ober Eschbach in der Abwehr auf 4:2 um, womit sich der SCM schwer tat und etliche Ballverluste produzierte. Dennoch verwalteten die Gäste den Vorsprung bis zum 10:7 und bauten diesen mittels eines Zwischenspurts sogar bis auf 14:7 aus, ehe beim Stand von 15:10 die Seiten gewechselt wurden. In dieser Phase konnten sich vor allem Nele Mertens mit schönen Offensivaktionen und Torhüterin Caty Czeczine mit wichtigen Paraden auszeichnen.
Den Start in die zweite Halbzeit verschliefen die Markranstädterinnen völlig, sodass die Gastgeber Tor um Tor aufholten und sogar den Anschlusstreffer zum 14:15 erzielten. Doch im Stile einer Spitzenmannschaft und angeführt von Jurate Kiskyte, die nun ihre ganze Routine ausspielte, blieben die Piranhas ruhig und erzielten ihrerseits vier Tore am Stück. Ober Eschbach konnte sich von diesem Nackenschlag in der Folge nicht mehr erholen und so bauten die Gäste aus der Sportstadt am See ihren Vorsprung bis zum Abpfiff peu á peu aus. Den letztlich souveränen Auswärtssieg krönte Lara Seidel in der Schlusssekunde mit ihrem Treffer zum 30:23-Endstand.
Beste Werferinnen waren Nele Mertens (7) und Routinier Jurate Kiskyte (6). Julia Okon erzielte fünf Treffer und konnte sich somit über einen persönlichen Torrekord in der 3. Liga freuen. Als sichere Siebenmeterschützin erwies sich Hanna Ferber-Rahnhöfer, die jeden ihrer fünf Strafwürfe souverän verwandelte. Ein Extralob verdiente sich auch Torhüterin Caty Czeczine, die mit einer starken Quote von 39 Prozent entscheidend zum Sieg beitrug.
Die Piranhas verabschieden sich nun in die wohlverdiente Weihnachtspause. Weiter geht es erst am 11. Januar mit dem Derby in Halle bei der 2. Mannschaft der Wildcats. Das Hinspiel konnte der SCM im September mit 30:23 für sich entscheiden. Noch zu früh kommt das Spiel für Julia Pöschel, die dennoch optimistisch ins neue Jahr blickt: „Mit 15 Punkten aus der Hinrunde können wir mehr als zufrieden sein. Damit stehen wir deutlich besser da als uns viele zugetraut hatten nach dem Umbruch. Jetzt nutzen wir den Jahreswechsel, um Kraft zu tanken und wollen mit einem Sieg in Halle gleich die nächsten zwei Punkte einsacken.“
Für den SCM spielten: Kristina Friedrich, Caty Czeczine – Jurate Kiskyte 6, Lara Seidel 3, Henriette Dreier 3, Nele Mertens 7, Julia Okon 5, Melanie Franke, Hanna Ferber-Rahnhöfer 6/5
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