Das Drehbuch hätte nicht besser geschrieben werden können. Mit einer packenden Schlussoffensive holten sich die Bundesliga-Handballer den dritten Sieg im dritten Heimspiel und machten ihrem Verein SC DHfK Leipzig damit das perfekte Geburtstagsgeschenk. Rund um das Handballspiel konnten die Besucher am Sonntag die Vielfalt von Leipzigs größtem Verein erleben und das Jubiläum gemeinsam feiern.
So stellt man sich einen gelungenen Geburtstag vor! Zum 65-jährigen Jubiläum des SC DHfK Leipzig legten die Bundesliga-Handballer eines der schönsten Geschenke auf den Gabentisch: einen hochemotionalen und spannenden Sieg über FRISCH AUF! Göppingen (26:25). Darüber hinaus zeigte der SC DHfK – der größte Verein Leipzigs und an Olympia- und WM-Medaillen gemessen einer der erfolgreichsten Sportvereine der Welt – seine große Vielfalt. Knapp 300 Vereinsmitglieder aus allen Abteilungen feuerten die Handballer außerdem aus Block 12 gemeinsam an.
„Der Name SC DHfK Leipzig ist etwas ganz Besonderes. Über 6500 Mitglieder in 17 Abteilungen – das ist einfach sensationell“, sagte Vereinspräsident Bernd Merbitz, „wir haben alles im Club, den Hochleistungssport wie zum Beispiel heute beim Handball, wir haben den Breiten- und den Nachwuchssport – das macht den Verein so interessant und zu einer Marke von Leipzig.“
Im Foyer zeigten die jungen Wasserspringer ihr Können, probierte sich Handball-Maskottchen BalLeo auf dem Fahrrad- und Ruderergometer aus, rollten Speedskater mit Flyern durch die Menge, testeten die Faustballer die Schlagkraft und die Finswimmer die Muskelkraft der Besucher.
Fleißig Autogramme schrieben die Leistungssportler des SC DHfK, Annekatrin Thiele, Roy Schmidt, Marvin Schulte, Robert Farken, Nic Ihlow und Melanie Gebhardt. „Es ist ein ehrenvolles Gefühl, für so einen Traditionsclub wie den SC DHfK starten zu dürfen“, sagte 800 Meter-Läufer und Deutscher Hallenmeister Robert Farken, der am 20. September, dem Gründungstag des SC DHfK, 22 Jahre alt wird. Zusammen mit Ruder-Olympiasiegerin Annekatrin Thiele – seit 17 Jahren im Verein – brachte er den Spielball auf die Fläche.
Direkt vom Flughafen in die Arena kam mit Paratriathlet Martin Schulz zusätzlich ein frisch gebackener Europameister – der Sieg in Valencia war bereits sein achter EM-Titel in Folge. Beim Interview nach Spielende gestand der 29-Jährige: „Ich glaube, ich war beim Spiel unserer Handballer heute sogar etwas angespannter als bei meinem EM-Rennen gestern.“
Der SC DHfK, so Schulz, präsentiere für ihn eine besondere Vielfalt. „Ich bin selbst sehr sportarteninteressiert und schätze die vielen Möglichkeiten im Verein.“ Zudem sei ein Großteil der erfolgreichsten Sportler Leipzigs beim SC DHfK aktiv. „Es ist wie eine kleine Familie“, so Schulz, der das Spiel mit den anderen Spitzenathleten auf der Ur-Krostitzer-Wahre-Helden-Tribüne verfolgte.
Familiär und gemütlich wurde die Atmosphäre dann auch im Ur-Krostitzer-Biergarten nach Spielende, in dem Sportler, Mitglieder, Fans, Ehrenmitglieder und Ehrengäste gemeinsam den Sieg und das Vereinsjubiläum feierten.
Heiko Rosenthal, Bürgermeister der Stadt Leipzig, fand warme Worte zum Geburtstag: „Im Sport kommt man in Leipzig am SC DHfK nicht vorbei. Aus der Tradition der DHfK heraus ist der Name natürlich Verpflichtung. Ich finde, dass die Verantwortlichen es nach der Wende geschafft haben, den Verein mit ganz viel sportlichem Leben zu füllen und herausragende Athletinnen und Athleten hervorzubringen, die Medaillen für den Verein, aber auch für den Standort und die Stadt errungen haben.“
Herausragend ist auch das Engagement von Andreas Frank für die Radsport-Abteilung des SC DHfK Leipzig in den vergangenen knapp zwei Jahrzehnten gewesen. Als Initiator und Hauptorganisator des seit 16 Jahren stattfindenden Kindernachtrennens und einer der größten Unterstützer und Sponsoren des Nachwuchs-Radsports wurde Frank in der Halbzeitpause die Ehrenmitgliedschaft des Vereins verliehen.
Vereinspräsident Bernd Merbitz schloss mit den Worten: „Wir möchten, dass der SC DHfK eine Marke der Stadt Leipzig ist, die in Zukunft noch bekannter wird – in enger Zusammenarbeit mit den anderen Vereinen der Stadt, versteht sich. Uns erfüllt es mit Stolz, dass 17 unserer Athleten im vergangenen Jahr vom Landessportbund Sachsen ins Team Tokio berufen wurden – und ich bin optimistisch, dass wir dort auch einige Chancen haben, Medaillen zu holen.“
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