Auch am zweiten Finaltag bleiben dem deutschen Nachwuchsteam die Medaillen verwehrt. Die Mannschaft blickt nun auf die Weltmeisterschaft in zwei Wochen.
Bereits am Samstag hatten Fahrfehler dem deutschen Team vordere Platzierungen und sogar Medaillenränge gekostet. Besonders der untere Streckenteil beinhaltete eine Torkombination, die dem einen oder anderen Starter im internationalen Feld Probleme bereitete. So scheiterte die nach der Qualifikation noch führende Zoë Jakob bei den Canadier-Damen (U23) an genau dieser Stelle, als sie eine Welle nicht traf und somit das nächste Abwärtstor verpasste.
Die Schwerterin musste gegen die Strömung ankämpfen, um das Tor doch noch zu befahren und eine 50-Sekunden Zeitstrafe abzuwenden. Dadurch verlor sie jedoch wichtige Sekunden und konnte sich nicht unter die ersten zehn Boote fahren. „Eigentlich ist die EM ganz gut gelaufen. Hätte ich den Fehler an der 17 nicht gemacht, wäre ich sicher auch im Finale gewesen“ resümierte die Junioren-Vizeeuropameisterin 2017 und blickt zuversichtlich auf den Jahreshöhepunkt in zwei Wochen: „Ich konnte zeigen, dass ich ganz vorne mitfahren kann.“
Bei den Kajak-Herren der U23-Altersklasse qualifizierten sich Lukas Stahl und Thomas Strauß für den Endlauf der besten 15. Dort jedoch fehlte das nötige Quäntchen Glück für eine Platzierung ganz vorn. Lukas Stahl erwischte an zwei entscheidenden Stellen kein gutes Wasser, musste etwas mehr Weg investieren und verlor dadurch wichtige Zeit.
In einem starken Finale, in dem sich einzig der Lokalmatador Jakub Grigar mit einer furiosen Fahrzeit von 87,8 Sekunden und einem Vorsprung von über 1,3s deutlich absetzen konnte, erreichte Stahl den 6. Platz vor seinem Teamkollegen Thomas Strauß. „Mein Lauf war eigentlich so, wie ich ihn geplant hatte. Leider lief im letzten Abschnitt nicht alles rund. Da habe ich dann wahrscheinlich das Rennen verloren.“ Der Augsburger war in den Zwischenzeiten gut auf Kurs, stand dann jedoch im letzten Aufwärtstor etwas zu tief.
Für die Kajak-Junioren reichte es im Halbfinale um wenige Zehntelsekunden nicht, um sich für den Endlauf anzubieten. Paul Bretzinger verpasste Rang 15 um nur 0,35 Sekunden und landete auf dem undankbaren 16. Platz. Sein Teamkollege Maximilian Dilli kam mit einer Torstangenberührung auf Rang 19 ins Ziel. Die geschlossen in das Halbfinale eingezogenen Juniorinnen im C1 hatten ebenfalls mit Problemen zu kämpfen. Hannah Süß beendete das Rennen als vierzehnte, Claire Harlak und Jannemien Panzlaff platzierten sich auf Rang 17 und 18.
Auch wenn die Einzelmedaillen bei dieser EM ausblieben, zeigte sich Nachwuchs-Bundetrainer Eric Mendel nicht ganz unzufrieden mit dem ersten Kräftemessen der Saison: „Wir haben einige Sportler im Team, die hier zum ersten Mal einen internationalen Wettkampf auf solchem Niveau kennengelernt haben. Sie haben jetzt erst einmal gesehen, wie hoch die Messlatte hängt.“
Er freute sich über Gold und zweimal Bronze in den Mannschaftswettbewerben sowie die insgesamt sechs Finalteilnahmen, auch wenn dort die Medaillen ausblieben. „Schade, dass die Jungs heute schlechtes Wasser erwischt haben, da ist dann einfach zu viel Zeit liegen geblieben.“
Am Montag wird die Mannschaft direkt weiter nach Krakau fahren. Dort findet in zwei Wochen die Nachwuchs-Weltmeisterschaft und somit der Saisonhöhepunkt statt. „Wir hatten einen sehr guten Vorbereitungslehrgang dort, die Strecke liegt uns etwas besser als Liptovsky“ blickt Mendel zuversichtlich auf die anstehenden Aufgaben. Mit einer längeren Vorbereitungszeit heißt es dort noch einmal in den nächsten eineinhalb Wochen Erfahrungen auf der Strecke zu sammeln und Kraft zu tanken. Beim Motto für die WM ist sich das deutsche Nachwuchsteam einig: „Angriff!“
Ergebnisse Samstag:
Herren, Canadier-Einer U23: 1. Nicolas Gestin (FRA) 93,81 (0), 2. Marko Mirgorodsky (SVK) 94,06 (0), 3. Lucas Roisin (FRA) 96,73 (0), 10. Timo Trummer (GER) 151,30 (52), Im Halbfinale ausgeschieden: 20. Soeren Loos (GER) 148,43 (50), In der Qualifikation ausgeschieden: 30. Lennard Tuchscherer (GER) 103,86 (6)
Damen, Kajak-Einer U23: 1. Tereza Fiserova (CZE) 99,17 (0), 2. Klaudia Zwolinska (POL) 100,69 (0), 3. Eliska Mintalova (SVK) 103,10 (2), 5. Anna Faber (GER) 103,93 (4), 7. Selina Jones (GER) 106,94 (0), In der Qualifikation ausgeschieden: 39. Stella Mehlhorn (GER) 215,77 (100)
Junioren, Canadier-Einer: 1. Juraj Dieska (SVK) 103,44 (0), 2. Martin Kratochvil (CZE) 103,83 (0), 3. Jaka Bernat (SLO) 103,91 (0), Im Halbfinale ausgeschieden: 14. Benjamin Kies (GER) 112,84 (2), In der Qualifikation ausgeschieden: 28. Felix Goettling (GER) 107,58 (0), 29. Julian Lindolf (GER) 108,57 (4)
Juniorinnen, Kajak-Einer: 1. Katerina Bekova (CZE) 105,84 (2), 2. Antonie Galuskova (CZE) 107,43 (2), 3. Francesca Malaguti (ITA) 107,55 (0), 9. Annkatrin Plochmann (GER) 116,29 (6), Im Halbfinale ausgeschieden: 18. Emily Apel (GER) 121,18 (4), In der Qualifikation ausgeschieden: 31. Liv Konrad (GER) 120,24 (6)
Ergebnisse Sonntag:
Damen, Canadier-Einer U23: 1. Marjorie Delassus (FRA) 109,00 (0), 2. Martina Satkova (CZE) 110,45 (0), 3. Tereza Fiserova (CZE) 112,30 (4), Im Halbfinale ausgeschieden: 19. Zoe Jakob (GER) 132,58 (0), In der Qualifikation ausgeschieden: 28. Anne Bernert (GER) 125,78 (8), 30. Nele Bayn (GER) 131,69 (4)
Herren, Kajak-Einer U23: 1. Jakub Grigar (SVK) 87,80 (0), 2. Tomas Zima (CZE) 89,15 (0), 3. Sergey Maimistov (RUS) 89,40 (0), 6. Lukas Stahl (GER) 91,43 (0), 7. Thomas Strauss (GER) 92,15 (0), Im Halbfinale ausgeschieden: 20. Leo Bolg (GER) 95,80 (2)
Juniorinnen, Canadier-Einer: 1. Gabriela Satkova (CZE) 106,48 (0), 2. Elena Borghi (ITA) 109,42 (0), 3. Bethan Forrow (GBR) 111,77 (2), Im Halbfinale ausgeschieden: 14. Hannah Suess (GER) 134,03 (2), 17. Claire Harlak (GER) 144,54 (2), 18. Jannemien Panzlaff (GER) 179,34 (52)
Junioren, Kajak-Einer: 1. Anatole Delassus (FRA) 89,68 (0), 2. Pau Echaniz (ESP) 91,26 (0), 3. Etienne Chappell (GBR) 94,75 (0), Im Halbfinale ausgeschieden: 16. Paul Bretzinger (GER) 101,91 (4), In der Qualifikation ausgeschieden: 19. Maximilian Dilli (GER) 102,70 (2), 49. Tillmann Roeller (GER) 150,01 (52)
Ergebnisse Mannschaftsrennen:
Herren, Canadier-Einer U23: 1. Italy 107,90 (2), 2. Czech Republic 109,33 (4), 3. Slovenia 109,86 (0), 5. Germany 114,49 (2)
Damen, Kajak-Einer U23: 1. Czech Republic 118,84 (2), 2. Slovakia 122,83 (6), 3. Germany 124,73 (4)
Junioren, Canadier-Einer: 1. Slovakia 120,21 (8), 2. Czech Republic 120,42 (4), 3. Germany 125,54 (8)
Juniorinnen, Kajak-Einer: 1. Czech Republic 125,01 (4), 2. France 126,98 (6), 3. Slovakia 129,26 (6), 4. Germany 132,64 (2)
Herren, Kajak-Einer U23: 1. France 97,94 (0), 2. Austria 100,14 (0), 3. Czech Republic 100,98 (0), 13. Germany 155,20 (52)
Damen, Canadier-Einer U23: 1. France 132,37 (6), 2. Czech Republic 135,08 (4), 3. Slovakia 136,24 (14), 6. Germany 148,00 (12)
Junioren, Kajak-Einer: 1. Germany 109,43 (2), 2. Slovakia 116,03 (8), 3. Spain 116,82 (8)
Juniorinnen, Canadier-Einer: 1. Italy 129,72 (4), 2. Czech Republic 139,78 (8), 3. Slovakia 142,54 (8), 8. Germany 216,09 (66)
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