Der SYNTAINICS MBC hat nach starkem Auftritt beim Tabellenzweiten nicht für eine Überraschung sorgen können. Am Abend unterlagen die Wölfe den EWE Baskets Oldenburg nach Verlängerung mit 115:118 Zählern. In einer Partie, die zunächst nur offensiv geprägt war, präsentierten sich die Mitteldeutschen dem Playoff-Kandidaten aus Oldenburg auf Augenhöhe.

Der SYNTAINICS MBC-Top Scorer des letzten Heimsieg gegen Braunschweig wurde am heutigen Spieltag geschont. Denn die Mission Klassenerhalt ist am kommenden Sonntag, den 12. Mai, noch in Gefahr, wenn die Weißenfelser mit 41 Punkten in eigener Halle von den Eisbären Bremerhaven besiegt würden.

Nachdem Will Cummings zum Liga-MVP gekürt wurde, waren es die Hausherren, die sich nach gut einer Minute mit 4:0 in Führung gebracht hatten. Um nicht schon früh beim Favoriten unterzugehen, verwandelte Andrew Warren nach zwei Minuten einen Dreipunktwurf zum 3:4 Anschluss. Auch Sergio Kerusch fand den Weg zum Korb, netzte ein, wurde dabei gefoult und holte somit die erste 6:4 Führung der Wölfe.

Beide Mannschaften hielten sich defensiv zunächst bedeckt. Im Angriff hingegen gab man sich mehr Freiheiten. Zur Mitte des ersten Abschnitts hatten sich die Donnervögel mit 14:10 in Führung gebracht. Doch die Weißenfelser wollten sich nicht abschütteln lassen und verkürzten durch Trevor Releford im direkten Anschluss. Erneut war es Andrew Warren, der von jenseits des Bogens nach sieben Minuten zum 14:18 verwandelte.

Das anfängliche Abtasten der beide Teams war vorbei. Die Gastgeber wollten im eigenen Haus den Ton angeben. Doch David Brembly für drei und Benedikt Turudic gleich zwei Mal für zwei Zähler hielten dagegen. Dennoch ging der erste Abschnitt mit 27:23 Punkten an die Donnervögel.
Benedikt Turudic eröffnete das zweite Viertel mit einem Treffer zum 25:27 Anschluss nach wenigen Sekunden. Es folgte ein offensiver Schlagabtausch, in welchem sich weder die Weißenfelser noch die Oldenburger absetzten konnten.

Die Wölfe hatten das Spiel angenommen und machten es den Gastgebern schon jetzt schwerer als sie es erwartet hatten. So hatte David Brembly nach drei Minuten den Ausgleich zum 33:33 bewerkstelligt. Oben drauf setzte Brembly auch noch einen Dreier im Anschluss zur 36:35 Führung. Die EWE Baskets überließen den Weißenfelsern den kurzen Moment jedoch nicht und legten direkt nach.

Es hatte sich ein Schlagabtausch entwickelt, der sich bis zur letzten Sekunde der Partie fortführen sollte. Nach knapp fünf Minuten im zweiten Abschnitt brachten sich die Donnervögel zwar mit 41:38 in Führung, jedoch sicherte David Brembly  mit Freiwürfen erneut den Anschluss. Eine Minute vor der Halbzeitpfiff lagen die Oldenburger mit 55:51 vorne und fühlten sich sicher.

Doch erst netzte Benedikt Turudic zum 53:55 ein, dann verwandelte Jovan Novak einen Dreipunktwurf zum 56:56 Ausgleich und schließlich war es wieder Turudic, der die Saale-Städter mit einer 58:56 Führung vom Parkett in die Kabine schreiten ließ.

Eine bisher offensiv geprägte Partie sollte in der zweiten Hälfte mehr defensive Fahrt aufnehmen. Zunächst sicherten sich die Hausherren den Ausgleich, nur um im Anschluss einen Dreier von Andrew Warren zur 61:58 Wölfe-Führung eingeschenkt zu bekommen. Durch Treffer von Lee Moore und James Farr wurde dieser Abstand nach gut einer Minute sogar noch auf 65:58 erhöht.

Unerschrocken davon blieben die Norddeutsche am Ball und erhöhten den Druck. Sergio Kerusch verschaffte den Mitteldeutschen nach vier Minuten zum 69:63 Luft, doch die Baskets ließen nicht locker, sodass zur Mitte des dritten Abschnitts eine hauchdünne 69:68 Führung zu Gunsten des SYNTAINICS MBC stand. Nun begann das Spiel physisch härter zu werden. Vor allem in der Defensive wurde der Druck auf beiden Seiten erhöht.

Als sich Trevor Releford nach sieben Minuten mit viel Herz in der gegnerischen Zone zum 75:73 durchkämpfte, fanden die Niedersachsen erneut schnelle Antworten. Ein stetiger Führungswechsel prägte die Begegnung zu diesem Zeitpunkt. Hitziger als in der ersten Hälfte und mit einer Chance auf eine Weißenfelser Sensation starteten die Saale-Städter mit einem 82:85 Rückstand in den finalen Abschnitt.

Dass heute mehr drin war, spürte David Brembly und verwandelte gleich zu Beginn des vierten Viertel einen Dreier zum 85:85 Ausgleich. Wieder ist es die Nummer sechs der Wölfe, die nach zwei Minuten erst den 87:87 und im Anschluss den 89:89 Ausgleich sicherte. Nach vier Minuten versuchten die Oldenburger so langsam der Partie ihren Stempel aufzudrücken.

Das hatten sie sich jedoch leichter vorgestellt, denn aggressive Weißenfelser wie Jovan Novak hatten etwas dagegen und hielten zur Mitte des Abschnitts den 95:96 Anschluss. James Farr zeigte Verantwortung und erzielte nicht nur das 98:98 nach Foulspiel, sondern erkämpfte mit nur noch 1:30 Minute auf der Spieluhr die späte 101:100 Wölfe-Führung. Es wurde ganz spannend in der EWE-Arena, als sich die Donnervögel unter Jubel des eigenen Publikums 30 Sekunden vor Ablauf der regulären Zeit die 103:101 Führung einholten.

Immer noch nicht hatten die Jungs von Cheftrainer Silvano Poropat aufgeben und stemmte sich in einem erfolgreichen Kraftakt gegen den Tabellenzweiten. Nach verworfenen Gastgeber-Freiwürfen und der Chance auf den Sieg, rangen die Mitteldeutschen den Norddeutschen eine Overtime ab.

Mittlerweile mit starkem Foultrouble, mussten die Saale-Städter den Hausherren zunächst Freiwürfe gewähren, welche Diese zum 106:104 verwandelten. James Farr jedoch glich zunächst zum 106:106 aus, während Trevor Releford im Anschluss mit einem Dreipunktwurf sogar noch erhöhte.

Nach 2:30 Minuten hatten auch Freiwürfe von Jovan Novak den SYNTAINICS MBC mit 110:107 in eine komfortable Führung gebracht, doch die Oldenburger bewiesen Qualität und Nerven. Sekunden vor dem Abpfiff beendete ein Schuss von James Farr von jenseits des Bogens den Kampf auf Augenhöhe zum 118:115 Arbeitssieg der EWE Baskets Oldenburg.

„Das war ein Spiel, in dem Defense keine große Rolle gespielt hat. Auch wenn es ein eher offensiv geprägtes Spiel war, war es ein Spiel der verpassten Chancen. Vielleicht haben wir eine Chance mehr vertan und haben deshalb verloren. Wir müssen uns jetzt auf das letzte Spiel konzentrieren“, erklärt SYNTAINICS MBC-Head Coach Silvano Poropat nach der Partie.

MBC:
Moore (5), Farr (19), Brembly (22), Kerusch (7), Niedermanner (dnp), Zylka (0), Releford (17), Novak (19), Warren (15), Turudic (11)

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