Der Mitteldeutsche Basketball Club hat in einem Gastspiel bei den FRAPORT SKYLINERS eine knappe 88:93 Niederlage verkraften müssen. Nach einem holprigen Start bissen sich die Wölfe Stück für Stück zurück in die Partie und begegneten den Main-Städtern auf Augenhöhe. Nach der Halbzeit hatten die Weißenfelser aufgeschlossen und einen offenen Schlagabtausch erzwungen, der sich bis in die Schlussphase fortführen sollte. Am Ende jedoch entschieden die Frankfurter das Spiel in den letzten Sekunden für sich.

Die Gastgeber vom Main erwischten einen guten Start. Denn zuerst eröffneten die SKYLINERS per Dreier und legten gleich zwei Mal hintereinander mit Zweipunkt-Würfen zur 7:0 Führung innerhalb der ersten Minute nach. Die Wölfe taten sich schwierig, bis endlich Jovan Novak von jenseits des Bogens zum 3:8 nach zwei Minuten einnetzte.

Dennoch wirkten die Frankfurter wacher und nutzten die anfänglichen Unsicherheiten der Weißenfelser eiskalt aus. Nachdem erst Tremmell Darden zum 7:12 und dann James Farr zum 9:14 erfolgreich abschlossen, brachten sich die Hausherren nach sieben Minuten mit 19:9 in Führung.

Die Saale-Städter mussten Acht geben, nicht hier schon den Anschluss zu verlieren und so traf Trevor Releford zunächst zum 11:19 und dann nach acht Minuten durch Freiwürfe zum 14:19 Anschluss. Die SKYLINERS behielten dennoch die Oberhand und setzten sich immer wieder durch die Wölfe-Defense durch. Mit einem Rückstand von 18:23 zum Ende des ersten Viertels, mussten die Mitteldeutschen sich steigern.

Die Steigerung blieb jedoch zu Beginn des zweiten Abschnitts aus. Probleme beim Abschluss bereiteten den Weißenfelsern in dieser Phase Kopfschmerzen, währenddessen Frankfurt nach gut einer Minute seine Führung auf 27:18 ausgebaut hatte. Trevor Releford konnte erneut einen Akzent setzen und einen Dreipunkt-Wurf zum 21:29 verwandeln, was direkt von zwei Punkten durch Sergio Kerusch gefolgt wurde.

Gegen die eifrigen Big Men der Main-Städter und deren Vorteil im Rebounding fanden die Wölfe noch keine Lösungen, wodurch sich die SKYLINERS gepaart mit Treffsicherheit zur Mitte des Viertels mit 36:26 in Führung brachten. Als die Frankfurter dann noch nach sieben Minuten auf 41:26 erhöhten, nahmen die Mitteldeutschen den Kampf an und arbeiteten sich durch Punkte von Jovan Novak zum 29:41 und David Brembly zum 32:41 wieder heran.

Ein starker Andrew Warren erwachte in der Schlussphase des zweiten Abschnitts und erzielte den 40:44 Anschluss knapp 20 Sekunden vor dem Halbzeitpfiff. Mit einem Stand von 40:45 hatten die Wölfe die Partie wieder offen gestaltet und traten den Gang zur Kabine an.

Die Hessen wollten wieder dominant aufspielen und verwandelten in den ersten Sekunden des dritten Viertels erneut einen Dreier. Doch James Farr hatte die direkte Antwort zum 42:48 im Anschluss parat. Frankfurt sah immer stärker werdende Weißenfelser und versuchte sich mit einer Press-Verteidigung Luft zu verschaffen.

Andrew Warren hingegen sollte an der Dreierlinie heiß laufen. Gleich zwei Schüsse für drei Punkte in kürzester Zeit zum 45:50 und 48:52 netzte der US-Amerikaner nach gut zwei Minuten ein. Die Wölfe waren nun im Spiel und bewiesen dies, indem sie durch Trevor Releford zur Mitte des Abschnitts den 52:52 Ausgleich einfuhren.

Es entwickelten sich ein Schlagabtausch und Wechsel von Führungen, der sich bis zum Schluss der Partie fortführen sollte. Erst holten sich die Main-Städter die Führung zurück, dann nach knapp sechs Minuten war es wieder Andrew Warren von der Dreierlinie, der den 57:57 Ausgleich verwandelte. Nach sieben Minuten erkämpften sich die Mitteldeutschen durch Punkte von Benedikt Turudic die erste MBC-Führung des Spiels, die von 60:59 durch beherzten Einsatz von Sergio Kerusch im Anschluss noch auf 62:59 erhöht wurde.

Es wurde hitziger in der Fraport Arena. Vor allem die Big Men beider Teams mussten beginnen auf ihre Fouls zu achten. Die letzten zwei Minuten des dritten Abschnitts waren geprägt von stark aufspielenden Wölfen, die durch eine erfolgreiche Aufholjagd mit einer knappen 69:68 Führung in das vierte Viertel starteten.

Mit Aufwind begannen die Weißenfelser und erhöhten nach einer Minute durch Sergio Kerusch auf 73:68 Zähler. Das Team von Cheftrainer Silvano Poropat zeigte sich nun völlig anders, als zu Beginn der Partie und schüttelte die intensiver werdende Defense der Hausherren immer wieder ab. Nachdem Jovan Novak nach drei Minuten zum 76:70 per Dreipunkt-Wurf scorte, fassten sich die SKYLINERS ein Herz und erkämpften sich zur Mitte des finalen Abschnitts hin den erneuten Ausgleich zum 77:77.

Die Spannung blieb also weiterhin bestehen, denn keine der beiden Mannschaften schaffte es sich von der anderen abzusetzen. So hatten die Main-Städter zunächst mit 82:79 Oberwasser, nur dass im Anschluss Benedikt Turudic für zwei Punkte einnetzte und Jovan Novak dann den 82:82 Ausgleich bewerkstelligte. Auch noch zwei Minuten vor dem Abpfiff war völlig unklar, wer die heutige Partie für sich entscheiden sollte.

Wichtige Freiwürfe von Trevor Releford sicherten anderthalb Minuten vor der Schlusssirene den 86:87 Anschluss bei einem Ausbruchversuch der Frankfurter. Mit noch 19 Sekunden auf der Uhr foulten die Wölfe strategisch, um die Uhr zu stoppen. Die Hausherren verlegten beide Freiwürfe, konnten jedoch mit viel Glück den resultierenden Rebound zum Tipp-In nutzen.

Benedikt Turudic setzte sich mit nur noch neun Sekunden verbleibender Zeit zum 88:91 durch. Doch als die Wölfe im Anschluss erneut zum Foul greifen mussten und Frankfurt dieses Mal sicher verwandelte, war das Spiel nach großem Kampf zu Gunsten der Main-Städter entschieden.

„Die Frankfurter haben heute ein Quäntchen mehr investiert und die Kleinigkeiten ein wenig besser gemacht. Daher ist es ein verdienter Sieg für sie. Für uns ist es schade, denn ich denke, dass wir das Team sehr gut vorbereitet haben. Wir wussten, was es bedeutet gegen Frankfurt und vor allem in Frankfurt zu spielen. Es ist immer ein mental und physisch forderndes Spiel, was einen hier erwartet. Bis auf den Anfang haben wir gut reagiert und unser Spiel spielen können. Am Ende der Partie haben dann zwei, drei falsche Entscheidungen in der Offensive und ein unglaublicher Rebound von Quantez Robertson das Spiel auf die Frankfurter Seite kippen lassen. Für uns heißt es Mund abwischen und weitermachen. Wir leben nicht von guten Spielen, sondern von Siegen,“ resümiert MBC-Head Coach Silvano Poropat.

MBC:

Moore (2), Farr (6), Darden (4), Brembly (8), Kerusch (8), Zylka (dnp), Releford (18), Novak (13), Warren (17), Turudic (12)

Leipziger Zeitung: Wo ein Wille ist … zwei Wahlen stehen vor der Tür

Leipziger Zeitung: Wo ein Wille ist … zwei Wahlen stehen vor der Tür

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar