Der Mitteldeutsche Basketball Club hat im letzten Care for Climate Game der aktuellen Saison eine Niederlage verkraften müssen. In der Arena Leipzig mussten sich die Wölfe vor 4680 Zuschauern ALBA BERLIN mit 91:102 Punkten geschlagen geben. Dabei präsentierten sich die Mitteldeutschen mit großem Kampfeswillen und bereiteten den Hauptstädtern nicht nur bis zum Schlusspfiff einen äußerst steinigen Weg, sondern lieferten dem EuroCup-Finalisten bis zuletzt auch einen Kampf auf Augenhöhe.
Bereits am kommenden Ostermontag besteht die Chance zur Revanche, wenn die Saale-Städter in der Mercedes-Benz Arena erneut auf die Berliner treffen.
Die Albatrosse konnten die ersten Zähler der Partie einnetzen. Doch sie sollten heute auf hellwache Wölfe treffen, die von Beginn an Druck ausübten. So verwandelte Benedikt Turudic zunächst zwei Freiwürfe zum 2:2 Ausgleich und in Minute drei erneut zwei Zähler zur 5:2 Führung. Dennoch kämpften beide Teams zunächst mit Abschlussunsicherheiten, welche jedoch schnell abgelegt wurden. Denn Trevor Relefords erfolgreicher Zug zum Korb wurde direkt mit einem ALBA-Dreier zum 7:8 gekontert.
Auch Jovan Novak wusste von jenseits des Bogens zu überzeugen und antwortete zum 10:8 nach fünf Minuten für die Mitteldeutschen. Die Hauptstädter machten zu diesem Zeitpunkt immer wieder große Lücken in der MBC-Defense aus. Als Sergio Kerusch das Feld betrat und gleich zwei Mal hintereinander beim Zug zum Korb gefoult wurde, aber dabei einnetzte, wuchs die Wölfe-Führung nach sieben Minuten auf 21:15 an.
Das Momentum der Anfangsphase lag klar bei den Weißenfelsern, die nun immer besser gegen überrascht wirkende Albatrosse aufspielten und ein bärenstarkes erstes Viertel ablieferten. Mit einem komfortablen 30:22 ging der Abschnitt klar an die Gastgeber.
Die Berliner reagierten und stiegen im zweiten Viertel mit einer harten Presse ein. Sergio Kerusch und James Farr waren zur Stelle, um ALBA BERLIN in den ersten beiden Minuten auf 34:26 Distanz zu halten. Doch die Hauptstädter wurden treffsicherer und entdeckten nun wieder häufiger die Schwachstellen in der Wölfe-Verteidigung. Die Partie entwickelte sich langsam zu einem Schlagabtausch, in welchem immer wieder James Farr erfolgreich zum Ring fand.
Nach vier Minuten hatte der Big Man den MBC zum 41:35 etwas Luft verschafft. Doch der EuroCup-Finalist wollte aufholen und machte es den Saale-Städtern in der Offensive immer schwerer, als sie in Minute fünf den 43:43 Ausgleich holten. Doch Benedikt Turudic verwandelte einen wichtigen Dreipunkt-Wurf und untermalte somit die heutige Marschroute.
Als sich ALBA zum Ende hin eine hauchdünne Führung erspielt hatte, war es David Brembly, der sich erst zum 50:51 in der gegnerischen Zone behauptete, anschließend die 52:51 Führung einfuhr und kurz vor Schluss einen Schuss von der Dreierlinie zum 55:51 versenkte. Die Berliner jedoch starteten in den letzten Sekunden eine Aufholjagd und sicherten sich somit ein ausgeglichenes 55:55 zur Halbzeitpause.
Das Gefühl, dass heute mehr drin war, als die Mannschaften aus der Kabine zurück auf Parkett traten, hatte auch die Arena angesteckt. Zunächst jedoch waren es die Albatrosse, die zum Abschluss kamen. Die Wölfe brauchten dringend ein Erfolgserlebnis, welches dann Trevor Releford zum 57:59 nach gut zwei Minuten lieferte. Zur Mitte des dritten Abschnitts schafften es die Hauptstädter, sich ein kleines 66:59 Polster zu erkämpfen.
Doch Jovan Novak behielt einen kühlen Kopf und verwandelte sicher von der Dreipunktlinie zum 62:66 Anschluss. Die Albatrosse versuchten das Spiel an sich zu reißen, doch bissige Wölfe wollten ihnen dies nicht gönnen. So ließ es James Farr erst mit einem Dunking zum 68:73 krachen und legte dann noch zum 70:75 nach gut acht Minuten nach. Durch Freiwürfe von Jovan Novak hielten die Mitteldeutschen zum Schluss des dritten Viertels Berlin mit 73:76 auf Schlagdistanz.
Alles war noch möglich für die Weißenfelser zu diesem Zeitpunkt. Doch die Gäste von der Spree begannen nun noch mehr Druck auszuüben und zogen nach drei Minuten leicht auf 84:76 Zähler davon. Die Mitteldeutschen brauchten eine Reaktion, die in Form von einem Dreier von James Farr und Punkten von Trevor Releford zum 81:84 erschien. Mit Herz und Leidenschaft stellten sich die Saale-Städter den Gästen entgegen.
Doch personell auf den großen Personen unterbesetzt, nutzten die Albatrosse diese Wölfe-Schwäche immer wieder ohne Erbamen aus. Diese Taktik zeigte Früchte, als die Berliner sich zur Mitte des finalen Abschnitts mit 90:81 in Führung gebracht hatten. Doch den Weißenfelsern war noch nicht nach Aufgeben zu Mute und so hielt ein Dreier von Benedikt Turudic zum 84:90 die Hoffnung auf die Sensation lebendig.
Die MBC-Recken kämpften mit allem, was sie hatten. Doch ALBA BERLIN arbeitete Stück für Stück in Richtung Auswärtssieg. Als die Gäste sich schon sicher fühlten, brachten Punkte von Sergio Kerusch und Lee Moore weniger als eine Minute vor Ertönen des Abpfiffs die Wölfe noch einmal auf 89:97 Zähler heran. Doch mit mehr Personaltiefe und größerer Erfahrung ließen die Hauptstädter in den letzten Sekunden der Partie nichts mehr anbrennen.
„Glückwunsch an den Coach und ALBA BERLIN zum verdienten Sieg. Am Ende haben sie eine bisschen größere Rotation, mehr Physis und Erfahrung reingebracht ins Spiel und das war ausreichend, um die Partie zu gewinnen. Ich denke, wir haben gut gekämpft. Trotzdem habe ich jetzt gleich nach danach das Gefühl, dass ein bisschen mehr drin war. Ich denke, wenn wir den Ball am Ende besser bewegt hätten und ein paar bessere Entscheidungen getroffen hätten, hätten wir länger im Spiel bleiben können. Und das ist schade, denn wir haben in der ersten Halbzeit wirklich ein super Spiel gemacht und es wäre toll gewesen, sich mit einem Sieg dafür zu belohnen“, erklärt MBC-Head Coach Silvano Poropat nach dem Care for Climate Game.
MBC:
Moore (9), Farr (17), Darden (8), Brembly (9), Kerusch (14), Niedermanner (dnp), Zylka (dnp), Gille (dnp), Releford (11), Novak (13), Warren (0), Turudic (10)
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