Der Mitteldeutsche Basketball Club hat in der Stadthalle Weißenfels einen wichtigen Heimsieg einfahren können. Vor 1.800 Zuschauern bissen sich die Wölfe erfolgreich mit 86:83 Punkten gegen die GIESSEN 46ers durch. Hierbei gaben die Saale-Städter zu keinem Zeitpunkt die Führung aus den Händen und gingen zum Schluss als verdienter Sieger vom Parkett.
In einer Partie, die bis zur letzten Sekunde von Hochspannung geprägt war, sicherten sich die Mitteldeutschen somit dringend benötigte Punkte für die Mission Klassenerhalt in der easyCredit BBL.
Die Wölfe genossen einen guten Start in die Partie. Zunächst Tremmell Darden und dann Lee Moore brachten die Saale-Städter nach einer Minute mit 4:0 in Führung. Die Gäste aus Hessen versuchten von Beginn an ihre Stärke, nämlich John Bryant, strategisch einzubinden. Doch MBC-Big Man Aleksandar Marelja machte den Gießenern per Dreipunktwurf klar, dass auch er heute gefährlich sein sollte. Auf beiden Seiten wurde es zur Mitte der Viertels immer physischer.
Doch davon ließen sich die Wölfe nicht beirren und scorten durch Lee Moore zum 11:6. Die Mannschaft von Head Coach Poropat wirkte konzentriert und strukturiert. Erneut setzte sich Lee Moore nach sieben Minuten zum 16:8 durch. Dennoch stemmten sich die Hessen mit Kraft gegen den Versuch der Weißenfelser den Vorsprung weiter auszubauen. Durch die ersten drei Zähler seit seiner Rückkehr im Wolfsbau, brachte Andrew Warren den MBC zum Viertelstand von 26:17 in Führung.
Dieses Mal waren es die 46ers, die sich die ersten Zähler im zweiten Abschnitt erspielten. Als sich Benedikt Turudic in der ersten Minute durch die gegnerische Zone zum 28:21 kämpfte, konterten die Gäste direkt mit einem Dreipunktwurf. Doch die Wölfe ließen sich nicht einschüchtern und gingen mit einem krachendem Dunking von Hans Brase nach zwei Minuten Spielzeit im zweiten Abschnitt mit 32:24 in Führung.
Nun wurden die Lahn-Städter aggressiver und kämpften sich Schritt für Schritt heran. Jovan Novak hatte etwas dagegen und versenkte einen wichtigen Dreier zur Hälfte des Viertels hin. Doch auch die Gäste trafen nun besser von außen und übten enormen Druck auf die Aufbauspieler der Wölfe aus, wodurch sich die Abschlussmöglichkeiten erschwerten.
Wenige Minuten vor dem Halbzeitpfiff war wieder einmal Tremmell Darden zur Stelle und netzte zum 46:38 ein. Er war es auch, der sich eine Minute vor dem Gang in die Kabine den Ball in der gegnerischen Hälfte ergatterte und direkt einen weiteren Treffer gutschrieben. Die Mitteldeutschen trugen eine knappe 49:43 Führung mit in die Pause.
Gleich zu Beginn des dritten Viertels bewies Jovan Novak schnelle Hände, luchste John Bryant den Ball ab und konnte die ersten Zähler der Zweiten Hälfte versenken. Wieder hatten die 46ers die richtige Antwort im Gepäck und verhinderte ein weiteres Davonziehen der Saale-Städter. Nach drei Minuten hatten sich die Gäste nämlich auf drei Punkte zu einem 49:52 herangekämpft.
Zu diesem Zeitpunkt prägten Unsicherheiten auf beiden Seiten das Spiel im Wolfsbau. Doch wie schon zuvor war Tremmell Darden das benötigte Ausrufezeichen, als er den Ball mit Kraft zum 56:49 nach gut vier Minuten durch den Ring drückte. Die Weißenfelser drückten auf den Vorsprung, während die Gießener sie immer wieder in Nahdistanz hielten.
Als Aleksandar Marelja zum 60:54 scorte, setzte sein Landsmann Jovan Novak nochmal drei Zähler zum 63:54 nach rund sechs Minuten oben drauf. Die Anspannung wuchs und war auf beiden Seiten gleichermaßen zu spüren. Hans Brase legte kurz vor dem Pfiff für zwei Punkte zum 67:58 ab, doch wieder konnten auch die Gießener erfolgreich kontern. In letzter Sekunde war es erneut Hans Brase, der zwei Punkte versenkte und die Saale-Städter somit mit 69:62 in den finalen Abschnitt der Partie starten ließ.
Mit einem schnellen Dreier sicherten sich die Gäste den Anschluss. Immer wieder wurden die MBC-Recken auf dem Weg zum Korb gefoult und konnten zwar ihre Freiwürfe einnetzen, doch Gießen kam nach drei Spielminuten auf nur drei Punkte heran. Andrew Warren gab den Wölfen per Halbdistanzwurf zum 75:68 etwas mehr Luft, aber nach zwei erfolgreichen Angriffen der Lahn-Städter waren Diese den Weißenfelsern plötzlich mit nur noch einen Zähler Rückstand auf den Fersen.
Das Spiel war fünf Minuten vor dem Abpfiff noch völlig offen und an Spannung kaum zu überbieten. Früh versuchten die 46ers den Aufbau der Gastgeber zu stören, doch immer wieder kamen die Mitteldeutschen erfolgreich zum Korb. Vier Minuten vor dem Ende verwandelte Lee Moore wichtige zwei Punkte zum 77:73, was auf der anderen Seite im direkten Anschluss mit einem erfolgreichen Dreipunktwurf beantwortet wurde.
Zunächst erhöhten Freiwürfe von Aleksandar Marelja die Wölfe-Führung wieder auf drei Zähler und wieder waren die Hessen zur Stelle und verkürzten. Der MBC Big Man fasste sich eine Minute vor Ende des vierten Viertels erneut ein Herz und zog mit Selbstbewusstsein zum Ring, wo er zum 81:78 abschloss. Zu diesem Zeitpunkt hatten beide Mannschaften die Teamfoul-Grenze erreicht. Trevor Relefords verwandelte Freiwürfe wurden mit einem Gäste-Dreier gekontert.
Es waren noch acht Sekunden zu spielen, die Saale-Städter mit zwei Punkten vorne. Nach einem Foul konnte Jovan Novak nur einen der Freiwürfe zum 84:81 verwandeln. Die Zuschauer zitterten weiter, denn mit nur sechs verbleibenden Sekunden versenkten die Gießener zwei Punkte von der Freiwurflinie und waren somit wieder mit nur einem Zähler Abstand von den Wölfen entfernt.
Jetzt waren es sogar nur noch gut drei Sekunden auf der Spieluhr. Der Ball fand Tremmell Darden, der sofort gefoult wurde. Vorne haute der Veteran souverän seine Freiwürfe durch den Ring und bescherte nach dem letzten, von den Mitteldeutschen abgewehrten 46ers Angriff, somit den verdienten 86:83 Heimsieg.
„Ich denke, dass wir verdient gewonnen haben. Wir haben eine gute bis sehr gute Verteidigung gespielt. Ich bin wirklich glücklich und zufrieden mit der Einstellung, die die Mannschaft heute auf das Spielfeld gebracht hat. Die Jungs haben alles gegeben und gekämpft. Wir befinden uns in schwierigen Zeiten, das wissen vielleicht viele Leute nicht einzuschätzen. Wir haben viele Spieler, die verletzt waren, wir wechseln ständig die Formation. Es ist schwer da einen Rhythmus zu finden. Trotzdem werden wir bis zum Saisonende kämpfen und so gut es geht die Art und Weise von heute beibehalten. Das Publikum war wieder da und wir brauchen das, wir brauchen diese Unterstützung“, resümiert MBC-Head Coach Silvano Poropat nach der Partie.
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