Leipzigs Spitzenschwimmer haben sich am Wochenende bei den Sächsischen Meisterschaften in der heimischen Uni-Schwimmhalle nicht die Butter vom Brot nehmen lassen. Insgesamt 16 Titel und 36 Medaillen holten die Athleten aus der Elsterstadt in der offenen Klasse und dies, obwohl acht von ihnen erst vor wenigen Tagen aus dem Höhentrainingslager in der spanischen Sierra Nevada zurückkamen.
„Wir konnten den Wettkampf nutzen, um einiges auszuprobieren für die bevorstehenden Qualifikationswettkämpfe im April“, erklärt der leitende Landestrainer Frank Embacher. Dabei seien schon jetzt einige sehr gute Leistungen herausgekommen, so der Coach.
Besonders Marie Pietruschka von der SSG Leipzig griff kräftig in die Medaillenkiste. Die 100m Freistil gewann sie in 57,49 Sekunden vor ihrer Team-Kollegin Johanna Friedrich (58,33). Über die 50m Rücken (30,17) und die 100m Brust (1:13,31) schnappte sie sich mit neuen Bestzeiten die Goldmedaillen und oben drauf gab es noch gemeinsam mit Isabell Ramolla, Louise Fuierer und Josefine Fischer den Staffelsieg mit dem 4x200m-Freistilteam der SSG Leipzig sowie einmal Bronze über die 50m Schmetterling (28,42).
„Ich sehe nicht die Titel, ich sehe die Zeiten und die waren mit den 50m Rücken und auch den 100m Brust überaus gut“, erklärt die 22-Jährige, die „noch ein größeres Ziel vor Augen hat.“ Eine Andeutung dessen könnte ihre Leistung als Startschwimmerin der 4x200m-Staffel gewesen sein. In 2:03,50 Minuten schwamm sie hier unter die Top Fünf der aktuellen deutschen Bestenliste.
Dies gelang auch Juliane Reinhold bei ihrem Sieg über die 400m Lagen in 4:56,05 Minuten. Über diese Strecke holte die SSG Leipzig dank Isabell Ramolla und Louise Fuierer sogar einen Dreifachsieg bei den Erwachsenen. „Wenn man mit einberechnet, dass ich zwei von drei Wochen im Höhentrainingslager nicht im Wasser war, ist das zufriedenstellend“, so das Fazit von Juliane Reinhold, die auch über die 800m Freistil (09:04,06) und 200m Rücken (2:17,40) ganz oben auf dem Podest stehen durfte.
Ebenfalls drei Titel holte Louise Fuierer, die neben dem Staffelgold auch Platz eins über die 50m Brust und 200m Lagen belegte. Jeweils zweimal Landesmeister wurden Paul Hentschel (SC Chemnitz – 1500m Freistil, 200m Lagen) und Ludwig Müller (SVV Plauen, 50m und 200m Brust). Auch Michael Schäffner (SC DHfK – 400m Lagen), Thomas Rohmberger (SV Zwickau – 100m Schmetterling) sowie Jeremy Colin Pfeiffer (SSG Leipzig – 100m Rücken) konnten sich in der offenen Klasse in die Siegerlisten eintragen.
Der Leipziger Nachwuchs wusste vor heimischer Kulisse ebenfalls zu überzeugen. Mehr als 300 Bestzeiten stellten die jungen Talente aus der Messestadt auf. Dabei sprangen neun Titel bei den Junioren sowie 22 erste Plätze in den Jahrgangswertungen heraus. „Da waren auch ein paar Normzeiten für die Deutschen Jahrgangsmeisterschaften mit dabei. Damit war ich ganz zufrieden“, meinte Coach Jackie Heiner, der gemeinsam mit seinen Trainerkollegen Sebastian Zechlin und Mike Baumann den Nachwuchs am Leipziger Stützpunkt betreut. Mit vier ersten Plätzen war Sascha Macht (Jahrgang 2006) von der SSG Leipzig der erfolgreichste unter den Jungsportlern. Jeweils dreimal lieferten Karla Braband (2006), Jaenna Vu (2004) und Kevin Kuske (2004, alle SSG Leipzig) sowie Lisa Marie Berentzik (2005, SSV Leutzsch) die Spitzenzeiten ab.
„Es war ein sehr liebevoll vorbereiteter und professionell durchgeführter Wettkampf, der auch von der Meldeanzahl und Klasse sehr gut besucht wurde“, so das Lob von Frank Embacher an das Team des SV Handwerk Leipzig, das den Wettkampf im Auftrag des Sächsischen Schwimm-Verbandes in diesem Jahr erneut ausrichtete.
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