Leider kommt es immer wieder zu Entgleisungen bei Amateurspielen im Freistaat und bereits im Vorfeld wird für die als „Risikospiele“ eingestuften Begegnungen großer Aufwand betrieben. Nicht selten müssen Vereine und Verband auf die Unterstützung der Polizei zurückgreifen, ohne die unter gewissen Umständen Spiele hätten gar nicht ausgetragen werden können. Die Extremismus-Vorfälle und Krawalle auf den sächsischen Fußballplätzen müssen verhindert werden. Dieser Gedanke war Grundlage der Beratung am 19. Dezember 2017 im Sport- und Tagungshotel der Sportschule „Egidius Braun“ in Leipzig.
Um die gegenwärtige Situation genau zu analysieren empfing SFV-Präsident Hermann Winkler Vertreter des Sicherheits- und Spielausschusses, Mitglieder der „AG Fair Play“ sowie den Leipziger Polizeipräsidenten Bernd Merbitz. In einer 120-minütigen Debatte stellte sich Merbitz den Fragen der SFV-Vertreter und schätzte vorab die Situation aus Sicht der Polizei ein. Auch der Polizei geben die Vorfälle in der letzten Zeit zu denken: „es macht uns keine Freude mehr, Hundertschaften mit Beamtinnen und Beamten zu Amateurspielen zu schicken, die ich aufgrund der bekannt angespannten Personalsituation gern woanders einsetzen würde“.
Der Polizeipräsident führt allerdings auch positive Beispiele auf und lobt die Zusammenarbeit mit den Vereinsverantwortlichen: „Die Qualität der Sicherheitsberatungen hat sich enorm verbessert. Die Sicherheitsverantwortlichen der Vereine zeigen sich äußerst kooperativ und versuchen ihr Möglichstes, um jede Form von Krawallen zu verhindern.“ Aus der Diskussion können nun in mehreren Schritten Handlungsempfehlungen und Maßnahmen abgeleitet werden, die den Vorfällen zukünftig noch besser entgegenwirken. So betont SFV-Vizepräsident Jörg Gernhardt, dass „der SFV die Kommunikation mit den betroffenen Vereinen weiter intensivieren will“. Bernd Merbitz reichte den Vereinen die Hand, indem er signalisierte, „die Vereine können sich auf die Polizei verlassen, wenn es beispielsweise um die Durchsetzung des Hausrechts geht“.
So wird der SFV in Zusammenarbeit mit der Polizei in den kommenden Monaten Schulungen für die Vereine anbieten, in denen konkrete Situationen vor Ort betrachtet werden sollen um vor allem das Hausrecht der Vereine stärker durchzusetzen. Auch sollen in diesem Zuge Stadionordnungen konkretisiert werden und Maßnahmen eingeleitet werden, um z.B. Personen eindeutig identifizieren zu können.
Abschließend bedankte sich Hermann Winkler bei Bernd Merbitz und allen ehrenamtlich Tätigen in diesem Bereich und fasste die Debatte folgendermaßen zusammen: „Wir als SFV müssen den Vereinen verstärkt beratend zur Seite stehen. Mit diesen konkreten Schritten muss es uns gelingen bei allen Amateurspielen den sportlichen Aspekt wieder in den Vordergrund zu stellen.“
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