Der SC DHfK Leipzig hatte bekanntlich in Minden und zuhause gegen den TV Hüttenberg gewonnen und hätte mit einem weiteren Auswärtssieg beim TBV Lemgo einen internen Startrekord für die Bundesliga aufstellen können. Doch die körperkulturellen Handballer unterlagen dem ehemaligen Europapokalsieger, deutschen Meister und Pokalsieger mit 29:33 (16:15) Toren.
Die Enttäuschung bei den grün-weißen Spielern auf der Platte und den treuen Schlachtenbummlern auf den Rängen der Lipperlandhalle war – nach dem wechselvollen Verlauf der Begegnung – verständlicherweise groß.
In der ersten Viertelstunde des Matches, das wegen eines Stromausfalls eine dreiviertel Stunde später angepfiffen worden war, konnte sich keine Vertretung absetzen. Am Anfang hatten Peter Strosack mit einem Gegenstoß den Spielstand 0:2 erzielt, Fabian van Olphen den Leipziger Torwart mit einem Fernwurf zum 3:3 überwunden, Philipp Weber einen Strafwurf für den SC DHfK Leipzig vergeben, die Schiedsrichter Grobe und Kinzel den einheimischen Tim Hornke von TBV Lemgo mit der gelben Karte verwarnt, Christoph Theuerkauf zum neuen Spielstand von 8:7 eingenetzt.
Das Geschehen wog wirklich hin und her. Alen Milosevic überwand den Torwart zum 8:8. Donat Bartok von den Gastgebern tankte sich durch und krönte seine Aktion mit dem erneuten Führungstor, Lukas Binder traf von Linksaußen zum 9:9, Patrick Zieker düpierte den Torwart von Linksaußen zum neuen Spielstand von 10:9.
Doch dann drehten die körperkulturellen Handballer auf. Trainer Andre Haber hatte – bei einer Zeitstrafe für Bastian Roscheck – den Torwart vom Feld genommen und einem zusätzlichen Feldspieler eingesetzt. Niclas Pieczkowski besorgte den neuen Spielstand von 11:13, Andreas Rojewski traf zum Spielstand von 12:14 in der Lipperlandhalle, Philipp Weber verwertete einen Tempogegenstoß zum 12:16. Die Gastgeber aus Sachsen lagen fünf Minuten vor dem Seitenwechsel tatsächlich vier Wirkungstreffer vorn.
Doch die Gastgeber blieben besonnen. Andrej Kogut markierte das 13:16 und Christoph Theuerkauf überwand den grün-weißen Torwart im orangen Trikot von der Kreismitte zum neuen Spielstand von 14:16. Dann waren die Schützlinge von Trainer Florian Kehrmann durch den Treffer von Isaias Guardiola zum Seitenwechsel wieder dran. Sie setzten den Aufschwung nach der Pause fort.
Christoph Theuerkauf netzte zum 17:16 ein, Patrick Zieker schaffte durch einen Gegenstoßtreffer in der Lipperlandhalle den neuen Spielstand von 19:16, Donat Bartok erzielte das 24:19, Andrej Kogut erhöhte durch einen weiteren Tempogegenstoß auf 27:21. Damit war die Entscheidung des Spiels in der 48. Minute praktisch gefallen.
Denn den körperkulturellen Handballern aus der Messestadt unterliefen speziell in der zweiten Halbzeit zu viele Fehler. Philipp Weber konnte gleich mehrere gute Chancen nicht erfolgreich verwandeln. Der überragende Piotr Wyszomirski im Kasten des TBV Lemgo hielt weitere Würfe von Aivis Jurdzs, Andreas Rojewski oder Franz Semper und obendrein drei Strafwürfe der Sachsen.
Auch Maximilian Janke konnte nur einen Ball im gegnerischen Tor unterbringen. Dazu die technischen Fehler und Stürmerfouls! So kamen die Grün-Weißen an die Gastgeber nicht mehr (entscheidend) ran und verloren das Aufeinandertreffen völlig verdient mit 33:29 Toren. Die Wartezeit auf den verspäteten Anpfiff hatte ihnen nicht wirklich gut getan.
Die Trainerstimmen:
Trainer André Haber (SC DHfK Leipzig):
„Wir sind heute sehr enttäuscht. Nach einem guten Start, wo wir zwischenzeitlich mit vier Toren führen, haben wir wie schon gegen Hüttenberg eine Phase zugelassen, wo wir den Gegner einladen. Wir haben keine guten Abschlüsse genommen und viele einfache Fehler begangen. Die Abwehr muss uns eigentlich auszeichnen, doch 33 Gegentore sind zu viel. Das lag aber nicht nur an der Abwehr, sondern auch daran, dass wir viele Bälle hergeschenkt haben. Am Ende konnten wir uns zwar nochmal steigern, aber da war es leider zu spät. Jetzt müssen wir uns zusammensetzen und das Spiel mit Videoanalyse auswerten.“
Trainer Florian Kehrmann (TBV Lemgo):
„Es war ein Spiel auf Augenhöhe. Wir konnten zu Beginn immer nur antworten und nur durch eine gute Abwehrleistung dagegenhalten. In der 26. Minute beim 12:16 für Leipzig war das Spiel kurz davor endgültig zu kippen, doch dann konnten wir uns vor der Pause noch einige Bälle erkämpfen und sind super aus der Kabine gekommen. In 17 Minuten haben wir nur vier Gegentore zugelassen und die Fehler von Leipzig bestraft. Am Ende bekommen wir nochmal Probleme mit dem siebten Feldspieler der Leipziger, aber letztendlich war es ein verdienter Sieg durch eine gute Abwehr- und Torhüterleistung. Darauf können wir aufbauen und sind froh über vier Saisonpunkte.
Die Statistik zum Spiel:
TBV Lemgo gegen SC DHfK Leipzig 33:29 (15:16)
TBV Lemgo: Wyszomirski, Johannesson; Kogut 3, Guardiola 3, Ebner, van Olphen 4, Theuerkauf 4, Hornke 5/2, Hübscher, Suton 2, Zerbe, Lemke, Bartok 6, Valiullin, Klimek, Zieker 6.
SC DHfK Leipzig: Putera, Vortmann; Semper 5, Rojewski 3/1, Jurdzs, Krzikalla, Binder 5, Janke 1, Pieczkowski 4, Kunkel, Roscheck 1, Weber 2, Rivesjö, Strosack 4, Meschke, Milosevic 4.
Zuschauer: 2.711 Handballfans in der Lipperlandhalle, Schiedsrichter: Grobe/ Kinzel, Siebenmeter: Lemgo 2/3 , Leipzig 1/4. Zeitstrafen: Lemgo 4 Min, Leipzig 8 Min.
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