Von Michael: Der Zustand Leipzigs ist mit belanglosen Fragen nicht zu ermitteln. Die an die Stadt Leipzig gerichteten Fragen zu gewinnträchtigen/ bezuschussten Firmen und reichen/ armen Personen können kaum die erhofften Aussagen zu Leipziger Sozialverhältnissen erbringen. Nicht nur, dass – zum Glück – all die gefragten Daten bei keiner zentralen kommunalen oder staatlichen Auskunftsstelle zusammengeführt sind – sie könnten auch kaum den gewünschten Überblick bieten.
Was wüssten wir, wenn wir erführen, dass ein Utz Jürgen Schneider mit einer Milliarde Schulden der ärmste (Ex-)Leipziger Arbeitnehmer wäre, was, wenn errechnet würde, dass die städtischen Sozialeinrichtungen die größten Subventionsempfänger sind? Zugleich könnten wir erfahren, dass unter uns Menschen ohne Arbeitseinkommen leben und Privatiers mit Millionen Kapitalerträgen – welche Neuigkeit enthielte das?
Das angebotene Fragespiel zeigt eher biedermeierliche Sehnsucht nach einfachen Aussagen als Kenntnis von Sozialstrukturen und Finanzsachverhalten. Die Befragten kann es nicht in Verlegenheit bringen.
In eigener Sache: Freikäufer für lokalen Journalismus in Leipzig gesucht
https://www.l-iz.de/bildung/medien/2016/11/in-eigener-sache-wir-knacken-gemeinsam-die-250-kaufen-den-melder-frei-154108
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