Von Olga Katsaros (Lomenko): Oberbürgermeister Burkhard Jung hat Vitali Klitschko zur Bürgermeisterwahl in Kiew gratuliert und ihn zu den Feierlichkeiten rund um den Jahrestag der friedlichen Revolution nach Leipzig eingeladen. Die Fraktion "Die Linke" mahnte daraufhin Zurückhaltung in der Behandlung der Person von Vitali Klitschko an.
“Die Linke” hat sich in ihrem Statement deutlich und begründet zu den Ereignissen auf dem Maidan geäußert, der nicht als ein friedlicher Protest bezeichnet werden darf. Auch auf die aggressive aufpeitschende Rolle von Klitschko wurde hingewiesen. Dass nun die CDU, die SPD und die Grünen eine Hetz-Kampagne gegen dieses Statement der Linken und gegen einzelne Personen gestartet haben, zeugt von einem sehr provinziellen Verständnis der Meinungsfreiheit und der demokratischen Debattierkultur.
Zur Diffamierung einzelner Personen wurde deren Privatsphäre missbraucht, mit den Verweisen auf ihre Beiträge im Facebook (Herr Kasek, die Grünen / Herr Mzé, die SPD). Selbst vor der Erwähnung “russischstämmig” hielt man sich nicht zurück. Dabei erscheint Herrn Clemen von der CDU-Fraktion die “Russischstämmigkeit” des Herrn Danckwardt (die Linke) Grund genug zu sein, die Anmahnung der Linken als nicht ganz ernst zu nehmend zu betrachten.
Herr Mzé operiert mit den Begriffen “Kalter-Krieg-Geplänkel” der Linken in Kombination mit “pro-russisch”, damit auch der Letzte begreift, dass “pro-russisch” auf jeden Fall nichts Gutes verheißt. Sowohl Herr Kasek als auch Herr Clemen und Herr Mzé verdrehen die Fakten: wissend oder unwissend – spielt dabei keine Rolle. Auch der Bezug auf eine breite Unterstützung der Maidan-Bewegung und des Herrn Klitschko in der Leipziger Öffentlichkeit wird mit keinen Fakten bekräftigt.
Was die Bevölkerung von den Maidan-“Helden” halten kann, zeigt der lautstarke Protest-Empfang des Herrn Jazenjuk am 29. Mai in Aachen: “Murder!” und “Shame!” begleiteten seine Rede zur Karlspreis-Verleihung.
Alle drei Herren – Kasek, Clemen und Mzé – erwähnen nicht die Tatsache, dass am 21. Februar 2014 eine Vereinbarung über die vorgezogene Präsidentschaftswahlen und vorgezogene Parlamentswahlen unterschrieben wurde. Einer der Unterzeichner war Vitali Klitschko. Vier Stunden später fand in der Ukraine ein verfassungswidriger Putsch statt. An dem sich Herr Klitschko auch beteiligte. Diese Vereinbarung wurde komplett missachtet.
Ich solidarisiere mich mit der Position der Leipziger Linken und wünsche den Demokraten in Leipzig, die Vitali Klitschko zum “Lichtfest” erwarten, dass Herr Klitschko zu dem Zeitpunkt immer noch im Amt ist. Die Situation in der Ukraine ist alles andere als eindeutig. Herr Klitschko weiß es auch. Deswegen wohnt seine Familie seit geraumer Zeit in den USA.
Mit freundlichen Grüßen, Olga Katsaros (geb. Lomenko)
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