Von Andreas Geisler (Für den Stadelternrat Leipzig): Mit folgendem Schreiben hat der SER Leipzig (Stadtelternrat) als die gewählte Elternvertretung aller Leipziger Schulen auf dieses Thema reagiert und den Eltern der Astrid Lindgren Mut gemacht diesem Gebaren einiger Anonymer entgegenzutreten.
Sehr geehrte Elternvertreter/innen, seit den Weihnachtsferien kursiert in der Astrid-Lindgren Grundschule ein unsäglicher Brief, der fernab jeglicher Sachlichkeit dazu dienen soll, die Eltern der Schule weiter zu verunsichern und in der Öffentlichkeit als Nazis zu verunglimpfen. Die Verfasser, die nicht den Mut haben offen für ihr Handeln einzutreten, haben den Brief anonym in Umlauf gebracht. Unterzeichnet wurde der Text mit “Die Elterngemeinschaft”.
Damit wollen die Verfasser verschiedenes erreichen. Mit dieser Unterzeichnung will der Verfasser/in den Eindruck erwecken, dass er für alle Eltern an der Schule spricht und das alle Eltern der Schule ihre rechte Gesinnung teilen. Auch dient dieser Brief dazu, die Eltern, die nicht fremdenfeindlich sind, zu verängstigen. In der Öffentlichkeit wird von den Verfassern durch den Brief der Eindruck erzeugt, dass die Eltern der Astrid-Lindgren-Schule eine durchweg rechtsradikale Gesinnung pflegen.
Die Verfasser nehmen sich das Recht heraus, öffentlich kund zu tun, was Sie liebe Eltern politisch denken. Der Brief enthält Unwahrheiten und der Verfasser/in wird deshalb wissen, warum er/sie den Brief nicht unterzeichnet. Denn die im Brief geschürten Ängste vor gemeinsamem Ethikunterricht dienen nur dazu, die Eltern zu verunsichern. Ethikunterricht hat das Ziel, Kinder zu freidenkenden sozialen Menschen zu erziehen. Das Auseinandersetzen mit anderen Religionen und Kulturen gehört dazu. Diese soziale Erziehung unserer Kinder wollen die Verfasser ganz offensichtlich unbedingt verhindern.
Die Mutmaßung, die Ausländer seien alle mit Typhus infiziert, ist unqualifiziert. Genauso könnte man Mutmaßen, die Verfasser des Briefes seien freiheitlich denkende Menschen. Auch ist falsch, dass die Verfasser eine Sammelklage beabsichtigen. Auch hier werden die Eltern im Namen der “Elterngemeinschaft” von den Verfassern belogen. Sammelklagen werden vor deutschen Gerichten nicht verhandelt, weil nicht zugelassen.
In unserem Land hat jeder das Recht seine Meinung, zu sagen. Aus Feigheit diese Meinung aber als die Meinung aller Eltern der Astrid-Lindgren-Grundschule auszugeben ist eine dreiste Anmaßung und eine Entmündigung aller Eltern. Sie liebe Eltern sollten sich das nicht bieten lassen und deshalb dagegen öffentlich Stellung beziehen.
Mittlerweile hat der Brief auch die Öffentlichkeit erreicht und deshalb sollte der Elternrat sich auch in einem offenen Brief von dieser Einzelmeinung distanzieren. Es geht um Ihr Ansehen und das Wohl Ihrer Kinder. Der Stadtelternrat wird Sie bei Ihren Bemühungen gerne unterstützen.
Mit freundlichen Grüßen.
Für den Stadelternrat Leipzig
Andreas Geisler, Vorsitzender des Stadtelternrats
Frank Reimsbach, Delegierter Landeselternrat Grundschulen der Stadt Leipzig, Stadtelternrat Leipzig
Zum Artikel vom 23. Januar 2014 auf L-IZ.de
Elterninitiative “Leipzig steht auf”: Ausländerfeindlichkeit hinter spießbürgerlicher Fassade
Zum Artikel vom 22. Dezember 2013 auf L-IZ.de
Schüler durch Flüchtlingsheim geführt: Eltern drohen mit Klage
Keine Kommentare bisher