Von Holger Evers: Sehr geehrter Herr Riedel, das Verhalten der DB ist in diesem Fall wirklich nicht einmalig. Ich beobachte seit einiger Zeit den Baufortschritt bei den Um- und Neubauten im Zuge des Citytunnels. Im Süden der Stadt befindet sich der Haltepunkt Markkleeberg-Großstädteln. Wie viele andere Bahnhöfe auch wurde dieser iin den letzten Jahren nahezu komplett ersetzt.
Dazu wurde die Brücke über die am Haltepunkt kreuzende Straße neu errichtet und die Bahnsteige und deren Zugänge neu gebaut. Von den nun zwei übriggebliebenen Bahnsteigen (vorher drei) ist einer über die Hauptstraße mit einem Umweg auch für Behinderte oder Familien mit Kinderwägen zu erreichen. Beim Bau des zweiten wurde zwar ein Fahrstuhlschacht in Beton gegossen, dieser jedoch erst einmal mit einer Betonplate abgedeckt.
Auf Nachfrage bei der Stadt Markkleeberg, die eine Informationsstelle eingerichtet hat, wurde uns lediglich bestätigt, dass die Bahn derzeit keinen Einbau eines Aufzugs an dieser Stelle vorsieht. Wir wurden für weitere Fragen an die DB verwiesen. Eine Anfrage in diese Richtung wird derzeit von uns vorbereitet.
Saftige Kritik für die “Verteilerebene”: Barrierefreiheit ist eine Pflicht
Als Mitglied des Behindertenbeirats …
Zwar gibt es, wie gesagt, schon einen vorbereiteten Schacht für einen Aufzug. Die Eröffnung der Strecke wird aber offensichtlich (Betonabdeckung!) ohne einen Aufzug stattfinden. Womit schon jetzt klar ist, dass die Bahn auch an dieser Stelle behinderte Menschen wissentlich diskriminiert. Und das an einer Stelle, an der es kaum Alternativen für den öffenlichen Personennahverkehr gibt.
Ich hoffe, Ihr Aufruf bewirkt etwas. Sollten Sie Interesse an der Stellungnahme der Stadt Markkleeberg haben, kann ich Ihnen diese gerne zusenden.
Mit freundlichen Grüßen,
Holger Evers, M.Sc.
Keine Kommentare bisher