Karsten Kluge: Diese Aussage von Herrn Jung klingt wie von einem, der in seinem goldenen Rathausturm sitzt und keine Ahnung hat, was in seiner Stadt los ist. Sicherlich ist der Ausbau in Leipzig weiter vorangekommen, aber auf den freien Markt zu vertrauen, ist mehr als blauäugig.
Diese Unternehmen werden keinen Handschlag machen, wenn es sich für sie nicht annähernd rechnet. Nicht umsonst war die Telekom mal ein Staatsbetrieb. Warum überlässt man nicht Strom- und Wasseranschlüsse in Leipzig auch dem freien Markt und warum reden Sie von “sozialen Wohnungsbau” in einigen Jahren, der dann in Leipzig benötigt wird?
Der Markt würde das doch sicherlich auch “richten”, oder? Nein, er wird es nicht. Da ist das Zauberwort “Grundversorgung”, zu der in Leipzig (ich glaube, es war 2008/2009) kurzzeitig die Breitbandversorgung galt.
Viele Kommunen mit engagierten Bürgermeistern sind diesbezüglich in Mitteldeutschland für ihre Einwohner aktiv geworden, haben Fördermöglichkeiten ausgelotet und Verhandlungen mit den Providern geführt – mit Erfolg. Was macht Leipzig? Es verkauft mit der HLkomm die kommunale Firma, die diese Missstände hätte beseitigen können.
Wer nicht begriffen hat, was für ein immenser Standortvorteil eine sehr gute Breitband-Infrastruktur ist und das es die Aufgabe der Stadt ist, in der selbigen für möglichst gleiche Lebensbedingungen zu sorgen, der gehört nicht ins Rathaus.
Zum Beitrag im Rahmen des OBM-Forums auf L-IZ.de
OBM-Kandidat Burkhard Jung antwortet auf Leserfragen: Internet
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