Von Matthias Zimmermann: Den Phrasen von Herrn Jung mal kurz entgegengehalten: Auf der Website von Herrn Jung wird verkündet: Leipzig hat es geschafft, die Arbeitslosenquote in den vergangenen sieben Jahren zu halbieren - von über 20% (2005) auf 10% im September 2012 und das bei gleichzeitigem deutlichem Bevölkerungswachstum. Unsere moderne Industriepolitik, die Arbeit unserer Wirtschaftsförderung trägt deutlich Früchte."
Deutschlandweit ist aber die Arbeitslosenquote von 11,4 auf 5,4 gesunken, also um über 50 %. Der Kaufkraftindex Leipzigs beträgt Chemnitz 88,4; Dresden 91,3. Leipzig hat den 85,3 (Referenzwert 100) niedrigste in Sachsens Großstädten. Das durchschnittliche Haushaltsnettoeinkommen in Leipzig hat sich in den letzten 5 Jahren gerade mal um 23 Euro auf 1.414 EUR erhöht. Ich wüsste da jetzt nicht, warum es “Leipzig geschafft” haben sollte.
Das Verarbeitende Gewerbe ist in Leipzig mit einem Beschäftigtenanteil von gerade einmal 14% im Vergleich zu Sachsen (27%) und zum Bundesdurchschnitt (28%) extrem unterrepräsentiert. Gerade in diesem Segment ist aber meistens der Mittelstand stark vertreten, sodass offensichtlich hier, im Gegensatz zu Chemnitz, einiges in der Entwicklung schief gelaufen ist.
Die Verschuldung der Stadt Leipzig beläuft sich mittlerweile auf ca. 780 Millionen Euro, was einer Pro-Kopf Verschuldung der Leipziger Bevölkerung von 1.524 Euro entspricht, und das bei deutlichem Bevölkerungswachstum.
Gemäß Haushaltsplanentwurf 2013 (Bonew) konnte die “Leistungsfähigkeit der Stadt bei der Erfüllung ihrer Pflicht- und freiwilligen Aufgaben” nur durch die Erhöhung des Hebesatzes der Grundsteuer B gesichert werden. Mittelschicht und Mittelstand in Leipzig zahlen also wieder die verfehlte Wirtschafts- und Sozialpolitik dieser Stadt.
Zum Beitrag vom 28. Dezember 2012 auf L-IZ.de
Wovon Leipziger träumen: Burkhard Jung – Vorwärts denken: Leipzigs Weg bis 2020
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