Von Willie Wildgrube: Die Fragen lassen die Substanz vermissen. Nach mehr als 24h Wartezeit bin ich erstaunt darüber, dass meine Mail von Sonntagabend nicht veröffentlicht wurde, und weiche auf diese Variante aus (Kommentarfeld). Ich bin enttäuscht über den aktuellen Artikel vom 28.10.2012 zur Debatte um die Flüchtlingsunterkünfte in Wahren. Der Bürgerinitiative Wahren wird mit dem Interview Gelegenheit geboten, ihre ressentimentgeladenen Positionen gegen Flüchtlinge zu verteidigen.
Ich hatte bereits Gelegenheit, in der Nähe von Frau Hädickes Gefolgschaft Stadtratsversammlungen beizuwohnen. Die teilweise abstoßenden Äußerungen in die linke Richtung (hier ist auch die SPD gemeint) – aber vor allem Zustimmung zu Positionen der NPD – haben mir deutliche persönliche Kenntnis ihrer “unpolitischen” Haltung verschafft.
Die Glaubwürdigkeit ihrer Formulierungen lässt sich teilweise überprüfen. Auf die Frage, wo nach Ansicht der Bürgerinitiative Flüchtlinge in Wahren wohnen könnten, antwortet Uta Hädicke: “Die konkret gemachten Vorschläge vom Stadtbezirksbeirat Nord-West und von der Bürgerinitiative, hatten allerdings bei der Stadtverwaltung keinen Erfolg.” Diese Vorschläge betrafen Häuser in der Georg-Schumann-Straße, Berliner, Eutritzscher und Erich-Weinert-Straße. Während die Georg-Schumann-Straße immerhin noch in Wahren endet, befinden sich die anderen Objekt allesamt weitab der Wahrener Idylle.
Bei anderen Themen ist es ähnlich. So darf Uta Hädicke wider besseres Wissen behaupten, dass es offene Fragen zur Betreibung und sozialen Betreuung oder zum Sicherheitskonzept gäbe. Interessanterweise war Frau Hädicke bei den Beschlüssen im Stadtrat selbst anwesend.
Die abgesehen von der Kritik an den Mietforderungen der LWB um den heißen Brei herum lavierenden Antworten werden nicht – wie das journalistischer Anspruch sein sollte – hinterfragt. Das ursprüngliche Ziel des Interviews lässt sich gut an der URI https://www.l-iz.de/Politik/Leipzig/2012/10/Leipzig-Wahren-vor-dem-NPD-Aufmarsch-Asyl-Ein-Interview.html nachvollziehen. Die Fragen lassen hierzu die Substanz vermissen. Gerade zu den Vorhaben Bürgerinitiative anlässlich des geplanten Aufzuges der NPD hätte ich mir deutlichere Antworten gewünscht.
Ich erbitte Besserung.
Anm. d. Red.: Leider ist uns Ihre E-Mail in der Menge der Eingänge entgangen, hierfür bitten wir um Entschuldigung. Wir können und wollen unseren Interviewpartnern die Antworten nicht diktieren.
Zum Interview vom 28. Oktober 2012 auf L-IZ.de
Wahren vor dem 1. November und die Frage nach fehlenden Konzepten in Sachen Asyl in Leipzig: Ein Interview mit der Bürgerinitiative Wahren
Keine Kommentare bisher