Von Volker Holzendorf: Hallo Herr Eichler, hallo David (wir kennen uns aus nicht statistischen Zusammenhängen), hier werden zwei Aussagen mit einander vermischt und natürlich jeder hat recht, aber korrekt statistisch begründet ist weder das eine noch das andere. Probieren wir es!
Die Zahlen der LVB kranken daran, dass sie mit unterschiedlich viel Personal ans kontrollieren gehen: im März waren es 13, im Juni 14 und im September nur 12 Kontrolleure. Was gleich blieb ist der Zeitraum (19:30 – 2:30) und die Anzahl der kontrollierten Buslinien (8). Insofern verwundert es nicht, dass mehr Kontrolleure auch mehr Personen untersuchen.
Deswegen sollte man, um vergleichen zu können, auf den Kontrolleur normieren. Dann ergibt sich im März pro Kontrolleur 219 Personen von denen 11,1 schwarz fuhren, im Juni waren es 314,8 Personen von denen 11,2 schwarz fuhren und im September waren es 10,4 Schwarzfahrer unter den 192,3 Personen, die von einem Kontrolleur kontrolliert wurden.
Unterscheiden sich diese Kontrollergebnisse nun über den Zufall hinaus – signifikant sagt der Statistiker? Klare Antwort nein!
Man bekommt aber einen guten Schätzbereich für die Schwarzfahrerquote in Leipzig in der Nacht von 19:30 bis 2:30h in den 8 untersuchten Buslinien: Sie liegt wohl zwischen 1.5 und 8.6%! Und alle Schwarzfahrerquoten, die sich in diesem Intervall befinden zeigen keinen Anstieg oder Abfall an, sondern lediglich das eine andere Stichprobe ein und derselben Grundgesamtheit kontrolliert wurde.
Mann bin ich froh, dass das so ist und nicht plötzlich Zombies in den Leipziger Bussen sitzen.
Viele Grüße,
Volker Holzendorf
Zu den beiden angesprochenen Leserbriefen vo, 4. September 2012 auf L-IZ.de
Leserbriefe zu Am Wochenende gab’s wieder LVB-Nachtkontrollen mit Polizei: Zahl der “Schwarzfahrer” stieg – nicht
Zum Artikel vom 4. September 2012 auf L-IZ.de
Am Wochenende gab’s wieder LVB-Nachtkontrollen mit Polizei: Zahl der “Schwarzfahrer” stieg – nicht
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