Die Polizeidirektion Leipzig begann den Einsatz zum Jahreswechsel 2024/2025 um 20:00 Uhr mit der Unterstützung der Sächsischen Bereitschaftspolizei, der Landespolizei Sachsen-Anhalt, dem Polizeiverwaltungsamt sowie verschiedener Einsatztechnik.

Wie jedes Jahr zählt die Silvesternacht zu den einsatzintensivsten Nächten für die Leipziger Polizei. Der Jahreswechsel bringt eine hohe Anzahl an feiernden Menschen im öffentlichen Raum mit sich, wobei der Konsum von Alkohol und anderen berauschenden Substanzen häufig zu Grenzüberschreitungen führt. Der Schwerpunkt des Einsatzes lag auf der Verhinderung von unsachgemäßem Umgang mit Pyrotechnik, Körperverletzungen sowie Sachbeschädigungen.

Um dem entgegenzuwirken, wurden zusätzliche Streifen und Einsatzeinheiten in den Leipziger Innenstadtbereich sowie in die östlichen und südlichen Stadtteile und in den Landkreis Leipzig entsandt. Aufgrund der Ereignisse in den vergangenen Jahren wurde der Fokus verstärkt auf den Schutz von Einsatzkräften der Feuerwehr und des Rettungsdienstes gelegt. Dies erfolgte in enger Abstimmung mit der Branddirektion Leipzig.

Im weiteren Verlauf sind Geschehnisse der Nacht dargestellt, welche die Leipziger Polizei auf Grund des Jahreswechsels zu verzeichnen hatte. Zusätzlich wird am 1. Januar 2025 eine Medieninformation veröffentlicht, die Ereignisse der letzten 24 Stunden, die durch die Reviere und durch die Kriminalpolizeiinspektion bewältigt wurden, beinhaltet.

Wie im vorigen Jahr fand eine Versammlung vor der Justizvollzugsanstalt Leipzig zum Thema „Kampf der Klassenjustiz“ statt. Die störungsfreie Versammlung in der Zeit von 18:00 Uhr bis 20:00 Uhr besuchten circa 60 Teilnehmer. Weiterhin versammelten sich zum Thema „Gegen Femizide, Rechtliche Bestimmungen verschärfen“ circa 30 Personen auf dem kleinen Wilhelm-Leuschner-Platz. Auch diese Versammlung verlief friedlich und wurde durch die Polizei abgesichert.

Der Abend begann zunächst wie ein typischer Silvesterabend und verlief weitgehend ruhig. Gegen 19:40 Uhr wurde aus einer Gruppierung von circa 9 Jugendlichen heraus eine sogenannte „Kugelbombe“ auf dem Markt in Borna gezündet. Durch die Detonation wurden keine Personen verletzt und nichts beschädigt. Die eingesetzten Polizeikräfte konnten zwei Tatverdächtige (19 | 21) bekannt machen und hat die Ermittlungen wegen des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz aufgenommen.

In den Bereichen Eisenbahnstraße, Konradstraße und Hildegardstraße kam es vermehrt zu Müll- bzw. Containerbränden, die durch die Feuerwehren der Stadt Leipzig gelöscht werden konnten. Personen kamen dabei nicht zu Schaden. Auch in anderen Stadtteilen von Leipzig waren vereinzelt Brände von Mülltonnen festzustellen.

Ebenfalls waren mehrere Angriffe durch Pyrotechnik auf Einsatzbeamte zu verzeichnen. In der Hildegardstraße wurde eine Polizeibeamtin verletzt, blieb aber weiterhin dienstfähig. Auf der Georg-Schwarz-Straße warfen circa 5 bis 6 Personen mehrere Feuerwerkskörper in Richtung der Einsatzkräfte und verfehlten diese. Im Bereich Zentrum am Brühl sind ebenfalls Kräfte der Polizei mit Pyrotechnik aus einer Gruppe heraus angegriffen wurden. Die Polizei hat die Ermittlungen wegen Landfriedensbruch in Verbindung mit versuchter gefährlicher Körperverletzung gegen Unbekannt aufgenommen.

In der Ortslage Oschatz, im Windmühlenweg, kam es gegen 22:15 Uhr zu einem tragischen Unglück, wobei ein 45-Jähriger beim Zünden einer Großfeuerwerksbombe der Klasse F4 Kopfverletzungen erlitt und anschließend in einem Krankenhaus auf Grund der Verletzungen verstarb.

Gegen 00:25 Uhr bauten mehrere Personen auf der Wolfgang-Heinze-Straße Barrikaden aus Baustellenabsperrungen sowie anderen Gegenständen. Die Einsatzleitung setzte daraufhin zur Dokumentation den Hubschrauber im Luftraum ein. Kurze Zeit später kam es gegen 00:45 Uhr zu einer Spontandemo mit circa 300 Personen, die sich auf der Bornaischen Straße bewegten. Diese löste sich gegen 01:10 Uhr selbstständig auf.

Weiterhin kam es im Bereich der Arno-Nitzsche-Straße zu Bewürfen mittels Pyrotechnik auf Einsatzkräfte aus einer Gruppierung von circa 30 bis 40 Personen heraus. Zwei Tatverdächtige konnten vor Ort gestellt werden. Die Polizei hat die Ermittlungen wegen Landfriedensbruch aufgenommen.

Gegen 02:15 Uhr wurde am Connewitzer Kreuz ein Feuer entzündet im Umkreis dessen sammelten sich circa 60 Personen. Die Einsatzleitung entschied gegen 2:30 Uhr den Brand am Kreuz durch Wasserwerfer löschen zu lassen. Die anwesenden Personen vor Ort wurden mittels Lautsprecherdurchsagen darüber informiert.

Gegen 03:05 Uhr begannen die Reinigungsarbeiten durch die Stadtreinigung, die durch Einsatzkräfte abgesichert wurde. Nach der Löschung des Feuers entspannte sich die Situation auf dem Kreuz, so dass gegen 3:00 Uhr erste Kräftereduzierungen stattfanden.

Bei dem Einsatz des Jahreswechsels registrierte die Polizeidirektion Leipzig bis dato 31 Straftaten (Aufzählung nicht abschließend), wobei gefährliche Körperverletzung, Landfriedensbruch und Verstöße gegen das Sprengstoffgesetz dominierten. Die Stadt Leipzig war mit mehreren Teams des Ordnungsamtes ebenfalls im Stadtgebiet unterwegs.

Der Einsatz der Polizeidirektion Leipzig dauert weiterhin an.

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