Am Sonntag, den 6. Oktober 2024, fand im Bruno-Plache-Stadion das Regionalligaspiel des 1. FC Lokomotive Leipzig gegen die BSG Chemie Leipzig statt. Der Einlass begann ab 12:00 Uhr, der AnstoĂź war 14:05 Uhr. Das Spiel endete kurz nach 16:00 Uhr mit einem Spielstand von 2:0. Rund 10.500 Zuschauer sahen sich das Spiel im Stadion an.
Aufgrund der rivalisierenden Fangruppen und aufgrund der polizeilichen Erfahrung, dass es vor, während und nach den Begegnungen der beiden Vereine immer wieder zu Straftaten kam, wurde das Spiel als Hochrisikospiel eingestuft. Die Polizeidirektion Leipzig wurde deswegen durch die Sächsische Bereitschaftspolizei sowie durch das Polizeiverwaltungsamt unterstützt. Zudem waren die Reiterstaffel, eine Wasserwerferstaffel sowie ein Hubschrauber im Einsatzraum präsent. Durch den Sensocopter erfolgte die Bildübertragung in den Einsatzstab. Der Einsatz erfolgte zudem in enger Zusammenarbeit mit der Bundespolizei.
Im Vorfeld des Spiels kam es im Bereich des Völkerschlachtdenkmals zu einem Aufeinandertreffen von einer größeren Gruppierung von Anhängern der BSG Chemie Leipzig und augenscheinlichen Fans des 1. FC Lokomotive Leipzig, die in einem Pkw Saab saßen In dem Fahrzeug befanden sich fünf Männer im Alter von 17 bis 47 Jahren. Die Anhänger der BSG griffen den Pkw an, wodurch es zu Beschädigungen in noch unbekannter Höhe kam. Der Saab konnte flüchten.
Polizeikräfte waren schnell am Ort und konnten die Gruppierung feststellen. Im Anschluss wurden die Personalien der rund 80 Personen festgestellt. Nach Rücksprache ordnete der zuständige Bereitschaftsrichter beim Amtsgericht Leipzig den Gewahrsam für die Gruppe an, sodass ihnen eine Teilnahme am Fußballspiel nicht möglich war.
Bei der Durchsuchung der Betroffenen wurden unter anderem Gegenstände aufgefunden, die zur Vermummung geeignet waren und als sogenannte Schutzbewaffnung eingeordnet werden. Die Polizei hat die Ermittlungen wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs aufgenommen.
Im Vorfeld des Spiels fand ein angezeigter Marsch von Fans der BSG statt. Dieser startete im Stadtteil Marienbrunn verlief bis zum Bruno-Plache-Stadion. Er wurde von Polizeikräften begleitet und führte zu temporären Verkehrseinschränkungen. Bis zum Spielbeginn waren keine nennenswerten Störungen zu verzeichnen.
Vor, während und nach dem Spiel kam es vereinzelt zum Abbrennen von Pyrotechnik. Während der Abreise der Fans kam es zu kleineren Auseinandersetzungen, wodurch jedoch nach bisherigen Erkenntnissen keine Person schwerwiegend verletzt wurde.
Die Polizeidirektion Leipzig registrierte eine niedrige zweistellige Anzahl an Straftaten, unter anderem der bereits beschriebene Verdacht des Landenfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung, wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz und Straftaten wegen des Verwendens von Pyrotechnik. Des Weiteren kam es zu diversen Sicherstellungen von Aufklebern, Vermummungsutensilien und Gegenständen zur Schutzbewaffnung.
Schlussendlich war dieses Spiel, bei dem mehr als 400 Einsatzkräfte im Dienst waren, in seinem Verlauf aus polizeilicher Sicht weitestgehend friedlich im Vergleich zu vergangenen Derbys, so dass ein positives Fazit gezogen werden kann. Auch in den folgenden Stunden werden die Beamten und Beamtinnen weiter im Einsatz sein.
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