In einem Ermittlungsverfahren der Generalstaatsanwaltschaft Dresden und der Kriminalpolizeiinspektion Chemnitz wurde am 23. Oktober 2024 aufgrund eines Europäischen Haftbefehls ein ukrainischer Staatsangehöriger (35) auf Zypern festgenommen. Die Auslieferung nach Deutschland soll beantragt werden. Zeitgleich wurden 22 Objekte in Serbien und auf Zypern durchsucht.

An den Maßnahmen waren neben serbischen und zypriotischen Polizeibeamten auch Staatsanwälte der Generalstaatsanwaltschaft Dresden sowie Polizeibeamte der Chemnitzer Kriminalpolizei und des Landeskriminalamtes Sachsen vor Ort beteiligt. Die Agentur der Europäischen Union für justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen (Eurojust) koordinierte die grenzüberschreitende polizeiliche und justizielle Zusammenarbeit.

Seit Juni 2020 werden Ermittlungen gegen mehrere Beschuldigte wegen des Verdachts des banden- und gewerbsmäßigen Betruges geführt. Beim sogenannten Cybertrading sollen die Beschuldigten vermeintliche Geldanlageprodukte im Internet zum Handel angeboten und große Gewinne bei geringen Investitionen versprochen haben. Über Werbeanzeigen seien die Geschädigten in Portale geleitet worden, um an die persönlichen Daten zu gelangen.

Mit diesen Daten wurden dann Kundenkonten bei fingierten Online-Handelsplattformen angelegt und Gelder auf ausländische Konten transferiert. Von den eingezahlten Gesamtsummen wurden den Geschädigten nur maximal drei Prozent ausgezahlt oder in Aussicht gestellte Gewinnbeteiligungen gänzlich verwehrt.

Der Vermögensschaden liegt allein in Deutschland bei den – teilweise in Sachsen wohnenden – 120 Geschädigten bei zwölf Millionen Euro. Insgesamt liegt der Schaden im mittleren dreistelligen Millionenbereich bei einer Vielzahl von Geschädigten weltweit.

Bei der Durchsuchung konnten neben Computertechnik auch Mobiltelefone, zahlreiche Festplatten sowie digitale Daten sichergestellt werden.

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