Die Staatsanwaltschaft Leipzig hat Mitte April 2024 Anklage gegen einen 35-jährigen Mann zum Landgericht Leipzig unter anderem wegen des Tatvorwurfs des Betrugs, der Körperverletzung und des Missbrauchs von Titeln, Berufsbezeichnungen und Abzeichen erhoben.

Ihm wird vorgeworfen, sich im Zeitraum von Juli 2020 bis Mitte Februar 2021 als promovierter Arzt ausgegeben zu haben. Dabei soll er weder über ein abgeschlossenes Medizinstudium, noch über eine Promotion oder eine Approbation verfügt haben.

Laut Anklage soll der Angeschuldigte als vermeintlicher Arzt über 200 Patienten betreut haben. Unter der Berufsbezeichnung „Arzt“ soll er Patienten zahlreich Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen und Rezepte ausgestellt, in einigen Fällen direkt Medikamente überreicht und ärztliche Behandlungen vorgenommen haben.

Gegenstand der Anklage sind zudem eine Vielzahl von Betrugshandlungen gegenüber Lieferanten und Dienstleistern, die er nicht bezahlt haben soll. Der Angeschuldigte soll bei insgesamt 27 Firmen Bestellungen ausgelöst und Dienstleistungen in Anspruch genommen haben, um in Leipzig eine Hausarztpraxis einzurichten und zu betreiben.

Der Schaden durch die Betrugshandlungen beläuft sich auf rund 77.000,00 Euro.

Weitere Angaben zum Sachverhalt und zu den Ergebnissen der staatsanwaltschaftlichen und polizeilichen Ermittlungen können nicht gemacht werden. Deren Erörterung bleibt der Hauptverhandlung vor Gericht vorbehalten.

Das Landgericht hat nun über die Eröffnung des Hauptverfahrens zu entscheiden.

Aktuell befindet sich der Angeschuldigte aufgrund einer früheren Verurteilung wegen Betrugs in Haft.

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