Die Staatsanwaltschaft Dresden und die Polizeidirektion Dresden ermitteln weiter wegen des Verdachts des Totschlags und der Geiselnahme in Dresden vom 10. Dezember 2022 (siehe Medieninformation der Polizeidirektion Dresden Nr. 675/22 vom 10.12.2022 und gemeinsame Medieninformation der Staatsanwaltschaft Dresden und der Polizeidirektion Dresden vom 12.12.2022).
Die Staatsanwaltschaft Dresden und die Polizeidirektion Dresden konnten durch ihre Ermittlungen weitere Abläufe des Tattages rekonstruieren.
So ist davon auszugehen, dass der 40-jährige – zwischenzeitlich verstorbene – Beschuldigte bereits im Foyer des Ammonhofs (Erdgeschoss) einen 46-jährigen Mann mit einer Schusswaffe bedrohte. Der Geschädigte, der im Objekt arbeitete, musste den Beschuldigten unter Vorhalt der Schusswaffe zu den Räumen von Radio Dresden führen. Als der Beschuldigte dort mehrfach gegen die Tür des Senders schoss, gelang dem Geschädigten die Flucht. Er blieb unverletzt. Die Staatsanwaltschaft Dresden bewertet das Handeln des Beschuldigten im Ammonhof als versuchte Geiselnahme.
Als der 40-Jährige nicht in die Räume des Senders gelangte, ließ er schließlich von seinem Vorhaben ab. Im Bereich der Uhlandstraße soll er neben einer 50-jährigen Fußgängerin mit dem von ihm geführten Pkw angehalten, diese mit einer Schusswaffe bedroht und die Herausgabe eines Handys gefordert haben. Als die Geschädigte laut um Hilfe rief, flüchtete der Beschuldigte mit seinem Fahrzeug. Die Staatsanwaltschaft Dresden bewertet diesen Sachverhalt als versuchten schweren Raub.
Kriminaltechniker des Landeskriminalamtes haben zwischenzeitlich die Tatwaffe untersucht. Die weiteren Ermittlungen, u. a. zur Herkunft der Waffe, dauern an und werden noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
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