Heute Vormittag hatten die Kräfte der Polizeidirektion Leipzig den Auftrag, eine angeordnete Abschiebung bei einem 26-Jährigen (jordanisch) in der Alfred-Kästner-Straße zu realisieren. Vor Ort schloss der Mann die Wohnungstür und äußerte suizidale Absichten. Da der Mann einen spitzen Gegenstand in der Hand hielt und sich damit selbst verletzte, kamen weitere Einsatzkräfte zum Einsatz.
Dabei wurden Kräfte der Feuerwehr, des Rettungsdienstes und auch Spezialkräfte von der Polizei, unter anderem die Verhandlungsgruppe sowie das Spezialeinsatzkommando des Landeskriminalamtes angefordert.
Im weiteren Verlauf sammelten sich mehrere Personen in der Nähe des Hauses und zeigten gegen 12:40 Uhr eine Versammlung an, die durch die vor Ort anwesende Versammlungsbehörde genehmigt wurde. Aufgrund der Versammlung erfolgte eine Sperrung der Karl-Liebknecht-Straße in Höhe der Alfred-Kästner-Straße in stadteinwärtige Richtung. Stadtauswärts und der Straßenbahnverkehr konnten weiterhin fließen.
Da mehrere Personen die Zufahrt für Einsatzkräfte über die Bernhard-Göring-Straße / Alfred-Kästner-Straße versperrten und den Aufforderungen die Blockade aufzulösen nicht nachkamen, musste die Straße gegen 14:00 Uhr mittels unmittelbarem Zwang geräumt werden.
Gegen 14:00 Uhr konnte durch die Verhandlungsgruppe an der Wohnung des Betroffenen mit dem 26-Jährigen Kontakt aufgenommen werden. Gegen 17:00 Uhr öffnete er selbstständig seine Wohnung und konnte anschließend vor Ort medizinisch betreut und zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus gebracht werden.
Gegen 17:45 Uhr wurden die Versammlungen für beendet erklärt. Die Sperrung der Straße konnte später wieder aufgehoben werden. An der Ecke zur Karl-Liebknecht-Straße nahmen in der Spitze circa 80 Personen teil, an der Bernhard-Göring-Straße circa 70.
Während der Versammlung im Bereich der Karl-Liebknecht-Straße kam es zu einer Bedrohung durch einen 70-jährigen Pkw-Fahrer (deutsch) gegenüber Versammlungsteilnehmern mit einem Baseballschläger, um ein Vorbeifahren zu erzwingen. Polizeibeamte konnten den Mann stellen und stellten den Baseballschläger sicher. Er hat sich wegen des Verdachts einer Bedrohung zu verantworten. Verletzt wurde niemand. (tl, cg)
Wir berichten nur in Ausnahmefällen über Suizidversuche oder Selbstverletzungen, um keinen Anreiz für Nachahmungen zu schaffen. Es sei denn, die Vorfälle erfahren durch die Umstände besondere öffentliche Aufmerksamkeit.
Wenn Sie suizidale Gedanken haben, kontaktieren Sie bitte die Telefonseelsorge (www.telefonseelsorge.de). Unter der kostenlosen Hotline 0800 1110111 oder 0800 1110222 erhalten Sie Hilfe von Beraterinnen und Beratern. Die Beratenden können Ihnen Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen.
Keine Kommentare bisher