Gestern erhielt ein Ehepaar (m, 69 und w, 66) einen Anruf, bei welchem eine weinende Stimme sich als ihre Tochter ausgab und mitteilte, dass sie angeblich einen Unfall verursacht hätte. Eine Frau wäre dabei zu Tode gekommen. Das Gespräch führte dann eine andere Frau weiter und gab sich als Polizistin aus.
Dem angerufenen Ehepaar wurde erzählt, dass ihre Tochter aufgrund des verursachten Verkehrsunfalls in Haft genommen würde. Um das abzuwenden, sollte eine Summe von 80.000 Euro gezahlt werden. Über einen nun längeren Zeitraum hinweg wurden immer wieder Telefonate geführt, bei welchen sich unterschiedliche Personen in verschiedenen Positionen, von der Polizei, der Staatsanwaltschaft und vom Gericht, meldeten.
Die Angerufenen wurden dann zu unterschiedlichen Orten in mehreren Städten geschickt, um Bargeld und Wertgegenstände zu übergeben und so die angebliche Kaution begleichen zu können. In Braunschweig wurden Goldbarren im Wert einer mittleren fünfstelligen Summe übergeben. Später übergaben sie in der Nähe des Leipziger Amtsgerichtes Bargeld, ebenfalls im mittleren fünfstelligen Bereich.
Erst durch das danach folgende anweisende Verhalten der Anrufenden wurden die beiden Betrogenen misstrauisch und wandten sich an die Polizei. Dort erstatteten sie Anzeige wegen Betruges. Es entstand insgesamt ein Schaden im unteren sechsstelligen Bereich
Warnhinweis:
Immer wieder kommt es zu solchen oder ähnlichen Anrufen (sogenannte Schockanrufe), bei welchen den Angerufenen suggeriert wird, dass ein naher Verwandter in einer Notlage ist, einen Unfall verursacht hätte oder ähnliches. Zur Abwendung einer Haft wird dann Bargeld oder Wertgegenstände gefordert. Oftmals werden als Übergabeorte öffentliche Gebäude genannt, wie zum Beispiel Amtsgerichte, um der ausgedachten Geschichte Nachdruck und Glaubhaftigkeit zu vermitteln. Die Übergabe findet dann meist ganz schnell und unkompliziert statt und die Handelnden sind schnell verschwunden.
Beenden Sie derartig verdächtige Anrufe sofort und informieren die Polizei! Rufen Sie die Person an, von der behauptet wird, sie wäre in einer Notsituation und versichern Sie sich, dass Sie mit ihr sprechen! Treffen Sie sich persönlich! Lassen Sie sich zu keinen Zahlungen oder Übergaben überreden!
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