Neben mehreren Versammlungen und Veranstaltungen und sowie einem Fußballspiel in Borna bestimmte das Ortsderby den Einsatz der Polizeidirektion Leipzig mit Unterstützung durch die sächsische Bereitschaftspolizei am gestrigen Samstag. Auch wenn der überwiegende Teil beider Mannschaften grundsätzlich völlig friedlich ist, bestimmt von jeher der Teil den Einsatz der Polizeidirektion, der aus Erfahrungen der letzten Jahre heraus immer wieder durch Unfriedlichkeit auffällt.
Da bereits im Vorfeld mehrere Straftaten im Sachzusammenhang bekannt wurden, so die Zumauerung der Fußgängerunterführung am Leutzscher Bahnhof, ein Diebstahl von Lichttechnik sowie eine Auseinandersetzung in der Leipziger Hauptstraße am Freitagabend, setzte die Polizeidirektion Leipzig einen Hubschrauber für die Einsatzleitung ein, um bei der Anreise weitere Straftaten zu verhindern beziehungsweise schneller aufklären zu können.
Da es während des Spiels zum Einsatz von Pyrotechnik aus dem Gästeblock in Richtung der Heimfans kam und diese darauf ebenfalls mit Pyrotechnik reagierten, musste das Spiel unterbrochen werden und es kam zum Einsatz der Polizeikräfte mit dem Ziel der Verhinderung einer weiteren Eskalation im Stadioninnenfeld und teilweise auch in den Blöcken. Hintergrund waren hier auch die strafprozessuale Videodokumentation der begangenen Straftaten und Ordnungsstörungen.
Teilweise wurden dabei die eingesetzten Polizistinnen und Polizisten mit unterschiedlichsten Gegenständen beworfen. Weitere Kräfte vom Einsatz anlässlich eines Fußballspiels in Borna mussten nach Leipzig-Leutzsch verlegt werden. Schlussendlich wurden über 20 Strafverfahren und mehrere Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet.
Über 70 Personen waren Betroffene polizeilicher Maßnahmen wie Identitätsfeststellungen und Sicherstellungen. Es wurden acht Polizeibeamte verletzt, einer davon ist nicht mehr dienstfähig.
Im Nachgang des Ortsderbys BSG Chemie und 1. FC LOK Leipzig wurden der Polizei noch weitere Auseinandersetzungen gemeldet. So kam es gegen 20:50 Uhr im Bereich der Prager Straße zunächst vor dem Fantreff „Stellwerk“ zu einer tätlichen Auseinandersetzung zwischen mehreren Chemie-Leipzig-Anhängern und einer unbekannten Anzahl an LOK-Leipzig-Fans, in dessen Folge vier Personen (m/29; m/19, m/21, m/19) verletzt wurden und zwei von ihnen einer medizinischen Versorgung unterzogen werden mussten.
Im Verlauf kam es im Bereich der Connewitzer Straße zu einer weiteren Auseinandersetzung zwischen mehreren Beteiligten, bei der auch Gegenstände entwendet wurden sein sollen. Es konnten mindestens vier Tatverdächtige (20, 2x 21, 24, alle deutsch) gestellt werden. Die entstandenen Schäden sind noch nicht bezifferbar. Die Ermittlungen zum Tatgeschehen wurden aufgenommen und unter anderem wegen Landfriedensbruch geführt.
Aufgrund des beschriebenen Einsatzgeschehens befinden sich die Nachbereitung und die Ermittlungen noch am Anfang, so dass aktuell noch keine detaillierteren Angaben möglich sind.
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