Die Staatsanwaltschaft Dresden und das Hauptzollamt Dresden führen ein Komplexverfahren im Bereich des Wirtschaftsstrafrechts gegen sieben Beschuldigte (drei Türken im Alter von 38, 46 und 61 Jahren, eine 47-jährige Bulgarin und drei Deutsche im Alter von 58, 68 und 69 Jahren). Die Beschuldigten sind Inhaber, Geschäftsführer oder anderweitig Beschäftigte mehrerer im Bauhaupt- und Nebengewerbe tätiger Firmen.
Den Beschuldigten liegt u. a. bandenmäßiges Vorenthalten und Veruntreuen von Arbeitsentgelt gemäß § 266a StGB in einer Vielzahl von Fällen zur Last.
Ihnen wird vorgeworfen, seit 1. Januar 2016 Arbeitnehmer beschäftigt und diese Beschäftigung in einer Vielzahl von Fällen nicht oder nicht in vollem Umfang an die zuständigen Einzugsstellen der Sozialversicherung gemeldet und die fälligen Beiträge zur gesetzlichen Renten-, Kranken-, Pflege-, Arbeitslosen- und Unfallversicherung und die Sozialkassenbeiträge nicht im geschuldeten Maße abgeführt zu haben. Die Staatsanwaltschaft Dresden geht derzeit von einem Schaden von ca. 2,7 Millionen Euro aus.
In diesem Verfahren fanden heute unter Leitung der Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Hauptzollamtes Dresden zeitgleich Durchsuchungen von Wohn- und Geschäftsräumen sowie Arbeitnehmerunterkünften in Sachsen (Gröditz, Wülknitz, Riesa, Bad Muskau, Elsterwerda), Nordrhein-Westfalen (Mülheim, Krefeld, Herne), Bayern (München, Aschheim und Rosenheim) und Berlin statt. Insgesamt wurden 30 Durchsuchungsbeschlüsse vollzogen.
Die Durchsuchungen dienten der Sicherung von Beweismitteln wie Teilen der Lohn- und Finanzbuchhaltung, diversen Aufzeichnungen, Rechnungen sowie elektronischen Speichermedien.
Darüber hinaus wurden insgesamt 24.000 Euro Bargeld, ein BMW X5 (Baujahr 2008) im Wert von 9.000 Euro, umfangreicher Goldschmuck sowie sechs illegale Glücksspielautomaten sichergestellt.
Gegen den 61-jährigen Beschuldigten hatte der Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Dresden Haftbefehl erlassen. Der Beschuldigte wurde heute Morgen festgenommen und soll noch heute dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden.
An der Realisierung des Einsatzes waren über 200 Zollbeamte der Finanzkontrolle Schwarzarbeit beteiligt.
Unterstützt wurde die Maßnahme durch Einsatzkräfte der Zollfahndung sowie der sächsischen und bayrischen Landespolizei.
Die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Hauptzollamt dauern an und werden noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
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