Am Sonntagnachmittag waren wahrscheinlich viele Schutzengel in Leipzig-Miltiz unterwegs. Die erste Meldung, die die Bundespolizei Leipzig erhielt, ließ Schlimmes vermuten, denn ein Kind sollte von einem Zug erfasst worden sein.
Als die alarmierten Beamten nur wenige Minuten später am Bahnübergang eintrafen, erfuhren sie, dass das Kind nicht vom Zug erfasst wurde. Der Triebfahrzeugführer konnte den Intercity noch rechtzeitig zum Stehen bringen.
Der achtjährige Junge stand an dem geschlossenen Bahnübergang in der Geschwister-Scholl-Straße, als sein Fahrrad plötzlich unter der Schranke hindurch in Richtung der Gleise rollte. Reflexartig kroch er unter der Schranke durch, um sein Fahrrad vor dem herannahenden Zug zu retten. Der Triebfahrzeugführer, des in Richtung Leipzig fahrenden IC, erkannte rechtzeitig die Gefahr und leitete eine Gefahrenbremsung ein. Dadurch kam der Zug noch rechtzeitig vor dem erschrockenen Kind zum Stehen.
Wohlbehalten wurden der Junge und sein ganzgebliebenes Fahrrad den Eltern durch die Bundespolizei übergeben. Die Erleichterung über den glücklichen Ausgang war allen Beteiligten anzusehen. Durch diesen Vorfall erhielten mehrere Züge rund 300 Minuten Verspätung.
Die Bundespolizei Leipzig weist in diesem Zusammenhang nochmals ausdrücklich auf die Gefahren an Bahnanlagen hin. Kinder unterschätzen diese Gefahren. Aber auch vielen Erwachsenen sind diese nicht bewusst. Züge nähern sich heutzutage fast lautlos und können nicht aus-weichen. Auch der Bremsweg ist bei gleicher Geschwindigkeit deutlich länger, als bei einem Auto.
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