Am gestrigen Tage kam es erneut zu mehreren Betrugsdelikten, meist zum Nachteil älterer Menschen. Die Polizeidirektion Leipzig warnt regelmäßig vor den verschiedenen Maschen der Betrüger. Auch gestern ließen sich viele der Opfer glücklicherweise nicht täuschen. Trotzdem kam es leider zur Zahlung von zwei hohen Geldbeträgen.
In 16 Fällen erhielten Geschädigte im Alter zwischen 50 und 92 Jahren Anrufe von Unbekannten, die sich als Enkel, Polizeibeamte oder Sparkassenmitarbeiter ausgaben. In diesen Fällen durchschauten die Opfer den Betrug, beendeten das Gespräch und verständigten die Polizei.
Fünfstellige Beträge an Betrüger übergeben
Bereits im März erhielt eine 56-jährige Frau in Knautkleeberg-Knaunthain den Anruf eines Unbekannten, der seinem Opfer Glauben machte, eine Summe von 142.300 Euro in einem Gewinnspiel gewonnen zu haben. Für die Abwicklung der Gewinnausschüttung überwies sie nach Aufforderung über 30.000 Euro an Unbekannte. Das Geld dafür lieh sie sich von einem 92-jährigen Verwandten. Die Tat wurde gestern der Polizei bekannt.
Am Donnerstagnachmittag teilte ein unbekannter Anrufer einer 96-jährigen Frau in Grimma mit, dass ihre Tochter einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht hätte. Zum Abwenden einer Haftstrafe müsse sie eine Kaution in Höhe von 50.000 Euro bezahlen. Da sie den geforderten Betrag nicht aufbringen konnte, wurde eine Summe von über 20.000 Euro vereinbart. Das Geld wurde von einer unbekannten Kurierin abgeholt. Am Nachmittag nahm die Geschädigte dann Kontakt mit ihrer Tochter auf, die den Betrug der Polizei mitteilte.
In allen Fällen haben Beamte der Kriminalpolizei die Ermittlungen wegen Betrugs aufgenommen.
Warnungen und Hinweise der Polizei an alle Angehörigen
Gerade in der Corona-Zeit nutzen Betrüger auf vielfältige Weise das Telefon zur Anbahnung von Betrugsdelikten. All diese Versuche sind perfide Betrugsmaschen, um betagte Menschen um ihre Ersparnisse zu bringen.
Wir warnen wiederholt vor solchen Anrufern, die nur ein Ziel haben: das Geld ihrer Opfer. Dafür denken sie sich immer neue Betrugsmaschen aus, um insbesondere ältere Menschen abzuzocken. Besonders in der Corona-Zeit schenken die älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger den Betrügern Glauben, wenn sie vorgeben, dass enge Angehörige schwer krank in der Klinik liegen, in einem Unfall verwickelt sind oder in Haft genommen wurden und dafür viel Geld benötigen.
Auch wenn es aufgrund der Corona-Krise persönliche Kontaktbeschränkungen gibt, bitten wir Sie, nahe Angehörige, Eltern oder Großeltern nicht allein zu lassen. Oft sind genau diese die Hauptzielgruppe von Tätern, die sich als vermeintliche Enkel oder Angehörige ausgeben. Bleiben Sie bitte so oft wie möglich mit ihren älteren Angehörigen in Kontakt, kümmern Sie sich um sie und reden Sie mit ihnen über diese Betrugsmaschen. Wir alle als Gemeinschaft sind hier gefordert, damit Straftäter ihr Ziel nicht erreichen.
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