In den frühen Morgenstunden ging im Führungs- und Lagezentrum der Polizeidirektion Leipzig ein Alarm eines Juweliergeschäftes in der Leipziger Innenstadt ein+++Am Montagabend erhielt die Rettungsleitstelle Kenntnis über den Brand einer Scheune+++Seit Anfang des Jahres kam es gehäuft zu Diebstählen aus Zustellerfahrzeugen.
Haftstrafen im Fall der unseriösen Dachdecker, sogenannte „Dachhaie“
(Ergänzungsmeldung zur Medieninformation 153/21)
Ort: Zwenkau und Leipzig, Zeit: 22. März 2021 bis 13. April 2021
Ergänzung zu dem Beitrag aus der Medieninformation 153/21 vom 23. März 2021:
Fünf Männer mit rumänischer Staatsbürgerschaft wurden im Rahmen eines beschleunigten Verfahrens zu einem Jahr Haft verurteilt. Da keiner der Täter vorbestraft war, wurde die Strafe zur Bewährung ausgesetzt.
Am 22. März 2021 erschienen fünf Männer ohne jegliche Vorabsprache an der Haustür eines Seniorenpaars in Zwenkau. Sie boten Dacharbeiten für einen Spezialpreis 630 Euro an und gingen unmittelbar ans Werk. Nach getaner Arbeit forderten die Männer jedoch 53.000 Euro in bar – unverzüglich – von dem älteren Ehepaar.
Dafür wollten sie bei ihrer Bank einen Sofortkredit abschließen, einer Bankangestellten schien dies jedoch verdächtig und alarmierte die Polizei. Vor Ort nahmen Zivilkräfte die Dachdecker fest.
Da sie polizeibekannt waren, wurden die dubiosen Dachdecker – sogenannte „Dachhaie“ – auf Weisung des Amtsgerichts vorläufig festgenommen und in das Zentrale Polizeigewahrsam gebracht.
Mit dieser Ausgangslage wurde den Personen der Tatvorwurf des banden- und gewerbsmäßigen Betruges gemacht und der Ermittlungsrichter ordnete eine Untersuchungshaft an. Diese wurde genutzt um – auf Wunsch der Verteidigung – ein beschleunigtes Verfahren durchzuführen.
Da alle Beteiligten geständig und nicht vorbestraft waren, wurde eine Freiheitsstrafe von einem Jahr für jeden der Beschuldigten ausgesprochen, die zur Bewährung ausgesetzt wurde. Dieser Erfolg ist der engen Zusammenarbeit von Amtsgericht, Staatsanwaltschaft und Leipziger Polizeidirektion zu verdanken.
Das beschleunigte Verfahren bezeichnet im deutschen Recht eine besondere Form des Strafverfahrens durch die Justiz. Es dient dazu, strafrechtlich relevante Sachverhalte mit einer einfachen Beweislage schnell und effektiv zu verhandeln. Die Strafe soll dabei der Tat gewissermaßen „auf dem Fuße“ folgen.
Diebstähle aus Zustellerfahrzeugen
Seit Anfang des Jahres kam es gehäuft zu Diebstählen aus Zustellerfahrzeugen. Dabei wurden Pakete, in der Mehrzahl aber persönliche Gegenstände der Fahrer gestohlen. In den meisten Fällen handelte es sich um einfache Diebstähle aus unverschlossenen Fahrzeugen. Einige Kommentare in sozialen Netzwerken sprachen aber von Überfällen und teilweise schon von einem veränderten Zustellverhalten.
Gegenwärtig ist der Polizeidirektion Leipzig nur ein Fall bekannt, bei dem Gewalt gegenüber einem Zusteller angedroht wurde, um sich die gestohlenen Gegenstände zu sichern. Dazu wurde am 8. April 2021 in der Medieninformation Nr. 180|21 berichtet und ein Zeugengesuch gestellt.
Fast alle Fälle weisen eine Gemeinsamkeit auf: günstige Tatgelegenheiten! Die Polizeidirektion Leipzig weist deshalb noch einmal eindringlich darauf hin, Fahrzeuge immer zu verschließen. Lassen Sie auch bei kurzer Abwesenheit nichts Wertvolles, wie persönliche Gegenstände oder Taschen im Fahrzeug. Insbesondere offen liegende Sachen locken Täter an.
Aus den letzten Tagen sind beispielhaft folgende Diebstähle aus Zustellerfahrzeugen zu erwähnen:
1. Fall
Ort: Leipzig (Volkmarsdorf), Eisenbahnstraße/Hermann-Liebmann-Straße, Zeit: 15.04.2021, gegen 16:00 Uhr
Am Donnerstagnachmittag hielt der Fahrer eines Zustellerfahrzeuges an einem Paketshop, stieg aus und ging nach hinten zum Frachtraum. Wenig später musste er dann das Fehlen seines Rucksackes aus der Fahrerkabine feststellen und setzte die Polizei in Kenntnis.
Im Rucksack befanden sich sein Personalausweis, eine Tankkarte, Arbeitshandschuhe und andere persönliche Sachen. Dem Anzeigeerstatter entstand ein Schaden in Höhe eines zweistelligen mittleren Betrages. Beamte des Kriminaldienstes des Polizeirevieres Nord haben die Ermittlungen wegen Diebstahls aufgenommen.
2. Fall
Ort: Leipzig (Leuztsch), Georg-Schwarz-Straße, Zeit: 16.04.2021, gegen 15:30 Uhr
Am Freitag lieferte ein Zusteller auf der Georg-Schwarz-Straße Pakete aus. An der Kreuzung Weinbergstraße parkte er sein Fahrzeug am Straßenrand und verschloss dieses nicht. Als er nach seiner Auslieferung zum Fahrzeug zurückkam, sah er eine unbekannte männliche Person an der Fahrertür stehen.
Auf Nachfrage antwortete der Unbekannte, dass er nur kurz in den Spiegel gesehen hatte und ging anschließend seiner Wege. Kurze Zeit später stellte der Fahrer fest, dass sein Handy aus seiner Jackentasche gestohlen wurde. Der Stehlschaden liegt im dreistelligen mittleren Bereich. Die Polizei ermittelt wegen Diebstahls.
3. Fall
Ort: Leipzig (Schleußig), Schnorrstraße, Zeit: 15.04.2021, gegen 11:15 Uhr
Der Zusteller einer Firma lieferte mit einem VW Crafter Pakete aus. Um zwei Sendungen auszuliefern, parkte er in Höhe des Grundstücks Nr. 29 und verschloss das Fahrzeug. Nach etwa drei Minuten kehrte er zurück, öffnete das Lieferfahrzeug und stellte dann fest, dass der Tablet-Rechner und seine Umhängetasche mit Geldbörse samt EC-Karte, Personalausweis und Führerschein sowie andere persönliche Dokumente entwendet worden waren.
Der Geschädigte verständigte die Polizei. Unbekannte waren auf bisher noch nicht geklärte Art und Weise in das Fahrzeug gelangt. Ihm entstand ein Schaden in Höhe eines unteren dreistelligen Betrages. Beamte des Kriminaldienstes des Polizeireviers Südwest ermitteln im besonders schweren Fall des Diebstahls.
Blitzeinbruch in Juweliergeschäft
Ort: Leipzig (Zentrum), Petersstraße, Zeit: 20.04.2021, gegen 03:55 Uhr
In den frühen Morgenstunden ging im Führungs- und Lagezentrum der Polizeidirektion Leipzig ein Alarm eines Juweliergeschäftes in der Leipziger Innenstadt ein. Kurze Zeit später meldeten Zeugen telefonisch, dass Scheiben des Geschäftes zu Bruch gingen und im Innenbereich randaliert werden soll. Ein weißer Pkw Mazda CX 5 mit dem Kennzeichen V – XX 45, der gemeinsam mit dem Skoda vorfuhr, wurde durch die unbekannten Tatverdächtigen als Fluchtfahrzeug genutzt.
Polizeibeamte, die unverzüglich am Ort eintrafen, stellten einen blauen Pkw Skoda Octavia fest, der in der Fußgängerzone vor dem erheblich beschädigten Sicherheitsrollgitter des Juweliers stand. Im Objekt waren keine Personen mehr und es stellte sich heraus, dass sämtliche Vitrinen aufgebrochen wurden. Es wurde eine Fahndung nach dem weißen Fluchtfahrzeug eingeleitet, die jedoch bislang ohne Erfolg blieb.
Bei den weiteren Ermittlungen stellte sich heraus, dass sowohl der Skoda als auch der Mazda zuvor gestohlen wurden und die beiden Halterinnen den Diebstahl noch nicht bemerkt hatten. Der Skoda wurde in der der Schnorrstraße, der Mazda in der Brockhausstraße entwendet. Zum entwendeten Diebesgut, Schmuck und Uhren sowie zum entstandenen Schaden können noch keine Angaben gemacht werden.
Der Skoda wurde zur Spurensicherung sichergestellt und abgeschleppt. Die Leipziger Kriminalpolizei hat die Ermittlungen wegen des Verdachts des schweren Bandendiebstahls aufgenommen und sucht nach weiteren Zeugen der Tat und nach dem Fluchtfahrzeug.
Zeugen, die Hinweise zum Tatgeschehen, den unbekannten Tatverdächtigen oder zum Standort/der Fluchtrichtung des weißen Mazda geben können, werden gebeten, sich bei der Kriminalpolizei, Dimitroffstraße 1 in 04107 Leipzig, Tel. (0341) 966 4 6666 zu melden.
Brand einer Scheune
Ort: Geithain (Narsdorf), Dölitzsch, Zeit: 19.04.2021, gegen 19:30 Uhr
Am Montagabend erhielt die Rettungsleitstelle Kenntnis über den Brand einer Scheune. Als die Einsatzkräfte eintrafen, brannte die Scheune in voller Ausdehnung. Die Feuerwehrleute von vier Wehren löschten den Brand. Aufgrund ihres schnellen Eingreifens konnten sie ein Übergreifen der Flammen auf ein Wohnhaus und Nebengebäude des Dreiseitenhofes verhindern. Jedoch brannte das Gebäude bis auf die Grundmauern nieder.
Verletzt wurde niemand. Die Schadenssumme liegt nach ersten Ermittlungen im mittleren fünfstelligen Bereich. Am heutigen Tag kommt ein Brandursachenermittler zum Einsatz. Beamte der Kriminalpolizei haben die Ermittlungen wegen Brandstiftung aufgenommen.
Graffitisprayer auf frischer Tat gestellt
Ort: Leipzig (Schönefeld-Abtnaundorf), Adenauerallee/Volksgartenstraße, Zeit: 19.04.2021, gegen 23:00 Uhr
Am Montagabend bemerkten Polizeibeamte während einer Streifenfahrt zwei dunkel gekleidete Personen an einer Lärmschutzwand auf der Adenauerallee/Ecke Volksgartenstraße. Die Beamten stoppten und hielten zwei Männer fest, von denen einer einen Beutel mit mehreren Spraydosen bei sich hatte. Gleich darauf fanden die Polizisten einen weiteren Beutel mit diversen Farbspraydosen.
Des Weiteren konnten die Beamten ein frisch gesprühtes Graffito in der Größe von 5,30 x 2,00 Metern feststellen. Die Höhe des Sachschadens wurde auf ungefähr 3.000 Euro geschätzt. Gegen die beiden Tatverdächtigen (20/21, beide deutsch) wird wegen Sachbeschädigung ermittelt. (bh)
90-Jähriger bestohlen
Ort: Leipzig (Eutritzsch), Arthur-Hausmann-Straße, Zeit: 19.04.2021, gegen 15:15 Uhr
Gestern erschien eine Frau auf der Polizeidienststelle und erstattete eine Anzeige. Sie schilderte, dass bei ihrem Vater (90) am Nachmittag zwei unbekannte Männer zu Hause geklingelt haben sollen. Diese fragten nach der EC-Karte von dem Rentner.
Als der 90-Jährige die Geldkarte vorzeigte, riss einer der Unbekannten ihm diese aus der Hand. Danach flüchteten die beiden unerkannt. Bisher ist dem 90-Jährigen noch kein finanzieller Schaden entstanden. Die Polizei hat die Ermittlungen wegen eines räuberischen Diebstahls aufgenommen.
Einbrecher gestellt
Ort: Leipzig (Volkmarsdorf), Liselotte-Herrmann-Straße, Zeit: 19.04.2021, gegen 15:30 Uhr
In einem Garten der Kleingartenanlage „Sellerhausen“ wurden am Montagnachmittag zwei unbefugte Personen festgestellt. Jene hatten das Vorhängeschloss des Gartentores aufgebrochen und die Tür der Laube, einen Wohnanhänger, aufgehebelt. Der Pächter hatte die beiden (w, m) in dem Gartenhäuschen schlafend festgestellt und sofort die Polizei gerufen.
Die Frau und der Mann flüchteten aus dem Garten. Polizeibeamte konnten das Pärchen (w/21, ungarisch; m/30, tunesisch) aufgrund der Personenbeschreibung im Bereich der Wurzner Straße stellen. In dem Garten fanden die Polizisten weiterhin ein Cliptütchen mit einer grünen pflanzlichen Substanz vor.
Ob etwas aus entwendet wurde, ist noch nicht bekannt. Gegen beide wird wegen des Verdachts im besonders schweren Fall des Diebstahls, Sachbeschädigung, Hausfriedensbruchs und wegen des unerlaubten Besitzes von Betäubungsmitteln ermittelt.
Verkehrsunfall mit zwei verletzen Personen
Ort: Leipzig (Altlindenau), Hans-Driesch-Straße, Zeit: 19.04.2021, gegen 13:45 Uhr
Der Fahrer (76, deutsch) eines Pkw Toyota war auf der Hans-Driesch-Straße stadteinwärts unterwegs. In Höhe des Grundstücks Nr. 2b fuhr er auf einen vor ihm verkehrsbedingt haltenden Pkw Mazda (Fahrer, 82) auf. Dabei wurde der Mazda auf die Gegenfahrbahn geschoben. Dort stieß dieser mit einem Opel (Fahrer, 53) zusammen.
Beim Unfall verletzten sich der Opel-Fahrer schwer sowie die Beifahrerin (79) im Mazda leicht. Beide wurden in ein Krankenhaus gebracht. An den drei Pkw entstand ein Sachschaden in Höhe von etwa 11.000 Euro. Gegen den 76-Jährigen wird wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt.
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