Die Staatsanwaltschaft Leipzig hat Anklage gegen die Schatzmeisterin des Kreisverbandes Leipzig der Kleingärtner Westsachsen e.V. erhoben. Die Angeschuldigte muss sich nun vor dem Schöffengericht des Amtsgerichts Leipzig wegen 279 Fälle der gewerbsmäßigen Untreue verantworten.
Anlass der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft waren die Selbstanzeige der Angeschuldigten sowie weitere Anzeigen von Mitgliedern des Verbandes Ende 2019. Die regionale Presse berichtete hierüber.
Nach dem Ergebnis der Ermittlungen entnahm die Schatzmeisterin zwischen Anfang 2018 und November 2019 dem Verbandskonto rund 213.000 EUR, um ihre Spielsucht zu finanzieren. Sie bediente sich am Verbandskonto durch Barabhebungen und Überweisungen auf ihr eigenes Konto, die sie in Sammelüberweisungen versteckte. Die Angeschuldigte wirkte aktiv an der Sachverhaltsaufklärung mit und beglich in Höhe von rund 30.000 EUR einen Teil des Schadens.
Die Ermittlungen konnten hingegen keinen hinreichenden Tatverdacht gegen den Geschäftsführer und die Kassenprüfer des Verbandes begründen. Die ihnen vorgeworfenen Versäumnisse bei der Kontrolle der Schatzmeisterin, die selbst Mitglied des Vorstandes war, genügen nach Ansicht der Staatsanwaltschaft hierfür nicht, da eine Strafbarkeit wegen Beihilfe zur Untreue vorsätzliches Handeln voraussetzt.
Die Angeschuldigte verfügt über eine kaufmännische Ausbildung sowie langjährige Praxiserfahrung. Sie genoss aufgrund ihrer Qualifikation und ihres kompetenten Auftretens volles Vertrauen. Wegen dieser Umstände durften sich der Geschäftsführer und die Kassenprüfer im Tatzeitraum auf die Angeschuldigte und deren Erklärungen verlassen.
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