Im Rahmen der Feierlichkeiten zum Jahreswechsel kam es im Bereich des Connewitzer Kreuzes zu einer Vielzahl von strafbaren Handlungen. Durch die Staatsanwaltschaft Leipzig und die SOKO LinX des Landeskriminalamtes werden aktuell 14 Strafverfahren geführt.
Durch die Polizeidirektion Leipzig wurde zum Jahreswechsel ein Einsatz mit eigenen und unterstellten Kräften durchgeführt. Einer der räumlichen Einsatzschwerpunkte war der Bereich des Connewitzer Kreuzes. Hier fanden in der Silvesternacht mehrere Veranstaltungen statt.
Um Mitternacht befanden sich mehr als eintausend Personen in dem genannten Bereich. Aus einer größeren Gruppe, welche sich vor einem Obstladen am Connewitzer Kreuz am Einmündungsbereich zur Bornaischen Straße befand, wurden ab 00:15 Uhr Beamte der Bereitschaftspolizei, welche sich im Bereich der Einmündung Wolfgang-Heinze-Straße/Selnecker Straße befanden, mit Steinen, Flaschen und Feuerwerkskörpern beworfen.
Darüber hinaus wurde ein brennender Einkaufswagen, der mit angemalter Pappe wie das Modell eines Polizeifahrzeugs aussah, in Richtung der Polizeibeamten geschoben. Beim Versuch, einen der Täter festzunehmen, wurden drei Angehörige der Bereitschaftspolizei zwischen der Mittelinsel des Connewitzer Kreuzes und der Bornaischen Straße durch etwa 20–30 Personen, welche zumindest teilweise vermummt waren, angegriffen. Die Täter rissen den Beamten die Einsatzhelme vom Kopf, brachten diese zu Fall und wirkten massiv auf sie ein.
Dabei wurde ein Beamter schwer verletzt und musste zur Behandlung in das Universitätsklinikum Leipzig verbracht werden, wo er stationär aufgenommen wurde. Der Beamte befindet sich auch weiterhin im Krankenhaus. Dieser Sachverhalt wurde durch die Staatsanwaltschaft Leipzig unter Berücksichtigung der bisher vorliegenden Erkenntnisse zum mutmaßlichen Tatgeschehen als versuchter Mord und gefährliche Körperverletzung bewertet. Die beiden anderen Beamten wurden ebenfalls nicht unerheblich verletzt und mussten ärztlich behandelt werden.
Im Nachgang kam es an verschiedenen Orten am Connewitzer Kreuz zu weiteren Angriffen auf die eingesetzten Beamten, vor allem durch Flaschenwürfe und Entzünden von Pyrotechnik. Es wurden zwölf weitere Ermittlungsverfahren gegen jeweils eine beschuldigte Person eingeleitet und zudem ein Verfahren wegen Landfriedenbruchs.
Zwei der Tatverdächtigen wurden am Morgen des 1. Januar 2019 wieder entlassen. Zehn weitere tatverdächtige Personen (1 x w, 25; 9 x m, 20-32) wurden vorläufig festgenommen. Nach Prüfung durch die Staatsanwaltschaft wurde entschieden, dass sechs der Beschuldigten mangels Haftgründen zu entlassen sind. Die Ermittlungen gegen diese Beschuldigten insbesondere wegen der Tatvorwürfe des tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und der versuchten gefährlichen Körperverletzung dauern an.
Die Staatsanwaltschaft hat beim Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Leipzig gegen drei Beschuldigte (m, 29–32) jeweils den Erlass eines Haftbefehls beantragt. Tatvorwürfe sind hier wegen verschiedener Sachverhalte unter anderem der tätliche Angriff auf Vollstreckungsbeamte, versuchte und vollendete Körperverletzung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte. Gegen einen Beschuldigten (m, 27) wurde wegen des Tatvorwurfs des tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und vorsätzlicher Körperverletzung der Erlass eines Hauptverhandlungshaftbefehls zur Durchführung eines beschleunigten Verfahrens beantragt.
Durch die Ermittlungsbehörden werden Zeugen gesucht, welche insbesondere die oben beschriebene Tat im Bereich des Connewitzer Kreuzes/Bornaische Straße zum Nachteil der drei Polizeibeamten beobachtet haben und sachdienliche Hinweise zum Tatverlauf und zu Tatbeteiligten geben können oder sonstige relevante Feststellungen erlangt haben. Auch Feststellungen in den sozialen Medien, welche im Zusammenhang mit dem Sachverhalt stehen könnten, sind für die Ermittler von Interesse.
Zeugen, die sachdienliche Hinweise zum Sachverhalt geben können, bzw. über Fotos oder Videos des Tatherganges verfügen, werden gebeten, sich bei der Kriminalpolizei, Dimitroffstraße 1 in 04107 Leipzig, Tel. (0341) 966 4 6666 oder jeder anderen Polizeidienststelle zu melden.
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