Die Staatsanwaltschaft hat gegen einen 22-jährigen Chemnitzer Anklage an das Amtsgericht Chemnitz wegen vorsätzlicher Körperverletzung, Sachbeschädigung und Diebstahl erhoben. Dem Angeschuldigten wird zur Last gelegt, am 14.9.2019 gegen 23.00 Uhr auf der Bruno-Granz-Straße in Chemnitz einen libyschen Staatsangehörigen, der aufgrund einer Lähmung auf einen Rollstuhl angewiesen ist, unvermittelt mit der Faust ins Gesicht geschlagen zu haben.
Als der Geschädigte daraufhin aus dem Rollstuhl gefallen war, trat der Angeschuldigte mit dem Fuß auf den am Boden liegenden Geschädigten ein und versetzte ihm nochmals einen Schlag ins Gesicht.
Obwohl mehrere Zeugen den Angeschuldigten von weiteren Handlungen abhalten wollte und den Geschädigten wieder in den Rollstuhl gesetzt hatten, stieß der Angeschuldigte ihn erneut mehrfach mit dem Rollstuhl um und warf den Rollstuhl jeweils einige Meter weg. Weiterhin warf er eine Bierflasche gegen den Rollstuhl, so dass diese zersplitterte.
Schließlich entwendete der Angeschuldigte aus der am Rollstuhl hängenden Tasche des Geschädigten u.a. eine Bluetooth-Box.
Aufgrund der Äußerungen des Angeschuldigten gegenüber dem Geschädigten während der Handlungen und der über einen längeren Zeitraum unbeirrt fortgesetzten Gewalteinwirkung, ist von einer verfestigten ausländer- und behindertenfeindlichen Grundeinstellung des Angeschuldigten auszugehen.
Ein Hauptverhandlungstermin steht noch nicht fest.
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