Am Mittwochmittag widmeten sich drei Beamte des Polizeireviers Leipzig-Südost im Zuge ihrer Streife einem Transporter mit einem osteuropäischen Kennzeichen. Als sie in der Sommerfelder Straße eine allgemeine Verkehrskontrolle begannen, ahnten sie noch nicht, welcher Zufallstreffer vor ihnen stand. Zunächst galt es jedoch, eine große kommunikative Hürde zu überwinden, denn der ebenfalls osteuropäische Fahrer (63) sprach kein Deutsch.
So wurde ihm das Ansinnen per Gestik und Mimik verdeutlicht, woraufhin er äußerst höflich und freundlich die geforderten Unterlagen aushändigte – darunter auch die Ladungspapiere. Nach deren Inhalt würden sich Bauteile für einen namhaften Fahrzeughersteller im Fahrzeug befinden. Kurzerhand entschieden sich die Polizisten, auch einen Blick auf die Ladungssicherung zu werfen, woraus sie erstmals Verdacht schöpften, dass mit der Fracht als solcher etwas nicht stimmen könne. Die Kartons wirkten wenig professionell verpackt und erinnerten eher an Umzugskisten, denn an mit Originalfahrzeugteilen bestücktes Auslieferungsgut.
Daraufhin bedeuteten sie dem 63-Jährigen, die Kartons kontrollieren zu wollen. Nachdem der Fahrer per Geste zu verstehen gab, keine Einwände zu haben, entfernte ein Beamter die Folie der Umverpackung und öffnete einen Karton. Darin entdeckte er wiederum mehrere unförmig verpackte Pakete, die weich waren und durch deren Klarsichtumwickelung es grünlich schimmerte. Letzte Zweifel, nicht vor Kisten mit Fahrzeugteilen zu stehen, beseitigte ein süßlich-durchdringender Duft, der von den Päckchen ausging. Wie sich herausstellte, hatten die Beamten im Zuge ihrer Routinetätigkeit offensichtlich einen Drogenkurier – im wahrsten Sinne des Wortes – aus dem Verkehr gezogen.
Nunmehr machten sie dem Mann verständlich, ihn vorläufig festzunehmen. Parallel forderten sie Unterstützung an. Zudem wurde ein Bereitschaftsrichter kontaktiert, welcher die komplette Durchsuchung des Fahrzeugs, die andauernde Festnahme des Mannes und die Beschlagnahme der Ladung anordnete. Im Laufe der nächsten Stunden stellten die Beamten dann insgesamt 102 kg verpacktes Marihuana sicher. Der 63-jährige Kurier wurde unterdessen in die Justizvollzugsanstalt überstellt, wo er die Untersuchungshaft antrat. Die Kriminalpolizei hat Ermittlungen wegen des Verdachts des unerlaubten Handels von Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge aufgenommen.
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