Seit den frühen Morgenstunden realisierte das Landeskriminalamt Sachsen Exekutivmaßnahmen im Bereich der Polizeidirektionen Chemnitz und Leipzig, welche auf Beschlüssen aus Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Leipzig basieren. Konkret handelt es sich um ein Verfahren wegen des Tatvorwurfs des versuchten Mordes und des gemeinschaftlichen besonders schweren Raubes, ein Verfahren wegen des Tatvorwurfs des schweren Bandendiebstahls sowie um ein Verfahren wegen des Tatvorwurfs des gemeinschaftlichen unerlaubten Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge.
Die Ermittlungen wegen versuchten Mordes und schweren Raubes richten sich gegen einen männlichen syrischen Staatsangehörigen, der des versuchten Mordes und des gemeinschaftlich begangenen besonders schweren Raubes beschuldigt wird und einen türkischen Staatsangehörigen sowie einen syrischstämmigen deutschen Staatsangehörigen, welche des gemeinschaftlichen besonders schweren Raubes beschuldigt werden. Alle drei Beschuldigten konnten im Rahmen der Einsatzmaßnahme auf Grundlage der in diesem Verfahren bereits am 8. August 2018 erlassenen Haftbefehle festgenommen werden.
Durch den Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Leipzig wurde der Vollzug der Untersuchungshaft gegen alle drei Beschuldigten angeordnet. Die Festnahme und Durchsuchung der Wohnräume der Beschuldigten erfolgten in Leipzig. Im Rahmen der Durchsuchungen konnte in der Wohnung eines Beschuldigten umfangreiches Material sichergestellt werden, welches offensichtlich der Herstellung von Betäubungsmitteln dient.
In einem weiteren Verfahren der Staatsanwaltschaft Leipzig wegen gemeinschaftlichen schweren Bandendiebstahls wurden insgesamt vier Objekte in Hartha durchsucht. Es wurden zwei Beschuldigte vorläufig festgenommen. Nachdem sich im Ergebnis der Durchsuchungen der gegen diese Beschuldigten bestehende Tatverdacht bisher nicht weiter erhärten ließ, wurde mangels dringenden Tatverdachts bei den Beschuldigten von der Beantragung eines Haftbefehls abgesehen. Die Beschuldigten wurden wieder aus dem polizeilichen Gewahrsam entlassen. Bei einem der Beschuldigten wurde ein mittlerer fünfstelliger Bargeldbetrag sichergestellt. Die Ermittlungen zur Herkunft des Geldes dauern an.
Im Rahmen eines weiteren Ermittlungsverfahrens wegen des Tatvorwurfs des gemeinschaftlichen unerlaubten Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge wurden zwei Objekte im Landkreis Mittelsachsen durchsucht. In diesem Zusammenhang wurde eine deutsche Staatsangehörige vorläufig festgenommen. Bei dieser wurden insgesamt 40 Gramm Crystal und ein mittlerer dreistelliger Geldbetrag sichergestellt. Von der Beantragung eines Haftbefehls wurde im Hinblick auf das Fehlen von Haftgründen abgesehen.
Ausgangslage/Background
Verfahren wegen versuchten Mordes und besonders schweren Raubes:
Den Beschuldigten liegt zur Last, am 8. Mai 2018 in den späten Abendstunden auf einem Parkplatz in Leipzig mindestens zwei Personen in ihrem PKW angegriffen zu haben, um diesen Geld zu entwenden. Dabei soll zumindest einer der Angreifer mit einer Schusswaffe auf zwei Personen im Pkw geschossen und dabei einen schwer verletzt haben. Die Täter sollen einem der Angegriffenen gewaltsam eine Tasche entwendet haben, in der sich eine erhebliche Summe Bargeld befunden haben soll. Die Ermittlungen zu den Hintergründen des Angriffs dauern noch an.
Verfahren wegen schweren Bandendiebstahls
Durch Ermittlungen des Landeskriminalamtes Sachsen in einem weiteren Verfahren der Staatsanwaltschaft Leipzig wurde bekannt, dass eine Tätergruppe mindestens seit Ende Juni 2018 in mindestens neun Fällen in den Landkreisen Mittelsachen, Nordsachsen und Leipzig zur Nachtzeit Diebstähle aus Firmenfahrzeugen und Gewerbebetrieben begangen und dabei hochwertiges Werkzeug entwendet und anschließend gewinnbringend weiterveräußert haben soll.
Verfahren wegen unerlaubten Handeltreiben mit Betäubungsmitteln:
In den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Leipzig wegen des Tatvorwurfs des gemeinschaftlichen unerlaubten Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge liegt den Beschuldigten zur Last seit November 2017 regelmäßig Betäubungsmittel erworben und dann gewinnbringend weiter verkauft zu haben.
Zum Einsatz:
In den Verfahren konnten durch die Ermittlungen umfangreiche Beweismittel erlangt werden.
Im Verfahren wegen versuchten Mordes wurden insgesamt zwei Wohnungen in Leipzig durchsucht.
Gleichzeitig wurden im Verfahren wegen schweren Bandendiebstahls insgesamt vier Objekte durchsucht.
Aufgrund der teilweise gegebenen Personenidentität der von den Maßnahmen betroffenen Personen entschloss sich das Landeskriminalamt zur zeitgleichen Durchführung der Exekutivmaßnahmen in den drei Verfahren.
Das Landeskriminalamt führte die Einsatzmaßnahmen mit Unterstützung des Präsidiums der Bereitschaftspolizei und eigenen Kräften, inklusive des SEK durch. Insgesamt waren etwa 120 Beamte an der Einsatzmaßnahme beteiligt.
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