Über Notruf wurde der Polizeidirektion Leipzig bekannt, das es gegen 14 Uhr zu einer schweren Explosion in einem Wohnhaus im Barclayweg gekommen war. Die Polizeibeamten der Polizeidirektion Leipzig (ca. 40 Einsatzkräfte), Kameraden von Feuerwehr (ca. 50 Kameraden) und Rettungskräfte (ca. 25 Einsatzkräfte) inklusive Notarzt waren schnell vor Ort. Vor dem Wohnblock befanden sich 21 Personen, die selbstständig das Gebäude verlassen hatten. Der Brand wurde im Mitteleingang im dritten Obergeschoss festgestellt. Flammen schlugen nach oben in das vierte Obergeschoss. Eine verzweifelte 38-jährige Mieterin in dem vierten Obergeschoss sprang auf der Rückseite vom Balkon und wurde schwer verletzt.
Update, Montag 9. Oktober 2017, 15 Uhr: Laut Polizeisprecher Uwe Voigt sind die Ermittlungen zum Vorfall vorangeschritten. So konnte bereits festgestellt werden, dass der 28-jährige Mieter der Wohnung ein wasserdichtes Alibi hat, also zur Zeit der Explosion tatsächlich in Thüringen weilte. Was jedoch die Explosion genau ausgelöst hat, ist noch offen. Derzeit spricht die Polizei von einem „unbekannten Luft-Gas-Gemisch“, welches zur Detonation führte. Womit Sprengstoff offenkundig ausgeschlossen werden konnte.
Nicht klar ist jedoch, wie sich das Gemisch bilden konnte. Ob der Mann also Chemikalien in seiner Wohnung lagerte oder irgendwie anderweitig schuld am Geschehen war, ist noch offen. Die Polizei ermittelt noch.
Die Polizeimeldung vom Samstag, 7. Oktober 2017
Den eintreffenden Einsatzkräften bot sich ein Bild von schwerer Zerstörung. Die Fensterrahmen der betreffenden Wohnung waren nicht mehr vorhanden. Auf der Rückseite hing der Fensterrahmen nur noch sprichwörtlich an einem seidenen Faden. Der Balkon und die komplette Wohnung waren ausgebrannt. Gegenstände lagen auf der Rückseite des Hauses bis zu einem Spielplatz, wo sich niemand zum Zeitpunkt der Explosion befand. Glassplitter lagen auf der ca. 100 Meter entfernten Chemnitzer Straße.
Die Kameraden der Feuerwehr löschten den Brand in der Wohnung. Nach den ersten Ermittlungen vor Ort wurde bekannt, dass der 28-jährige Mieter zum Zeitpunkt der Explosion sich nicht in der Wohnung befand.
In der Nachbarschaft wurde die Mutter des Mieters bekannt gemacht. Dies informierte den Sohn, der sich in Thüringen aufhielt. Er wollte nach Leipzig zurückkehren. In der Zwischenzeit wurde der Explosionsort weiträumig abgesperrt. Zwei weitere Hausbewohner meldeten sich als verletzt. Eine 42-jährige weibliche Person mit Verdacht auf eine Rauchgasintoxikation sowie ein 69-jähriger Mann, der eine Platzwunde am Kopf davontrug. Auch diese Beiden wurden umgehend zu weiteren Behandlungen in ein Krankenhaus gebracht. Weitere Verletzte gab es keine.
Durch die Wucht der Explosion wurden neun Fahrzeuge, die vor dem Block standen, in Mitleidenschaft gezogen. Nach Angaben der Feuerwehr und den eintreffenden Verantwortlichen der LWB gab es im Haus keine Gasleitung.
Kriminaltechniker, Brandursachenermittler und Kriminalbeamte des Brandkommissariats begannen mit der Spurensuche und Sicherung. Diese wird sich nach Angaben der Experten sicherlich bis Montag hinziehen. Statiker untersuchten das Haus, indem die Explosion stattgefunden hatte. Gegenwärtig ist der Stand, dass die Mieter in das Haus nicht zurückkehren können. Ihnen wurde gestattet, das Nötigste noch mitzunehmen. Alle diejenigen, welche keine Unterkunft finden, werden auf Kosten der LWB in einem Hotel untergebracht.
Mittlerweile meldete sich der 28-jährige Mieter bei Verwandten in Leipzig. Er benötigte eine sofortige medizinische Betreuung und wurde umgehend zur weiteren Behandlung in die Notaufnahme eines Krankenhauses gebracht. Er konnte noch nicht befragt werden.
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