Gestern Nachmittag erhielt eine 78-jährige Frau einen Anruf von einem vermeintlichen Polizisten, der ihr mitteilte, dass ihr Sohn einen Unfall gehabt habe und seinen Führerschein verlieren wird, wenn die nicht 1.500 Euro zahlen würde +++ Am Bahnhof in Plagwitz wurde ein 34-Jähriger von drei Männern festgehalten und ausgeraubt – In beiden Fällen sucht die Polizei nach Zeugen +++ Am kleinen Willy-Brandt-Platz konnten zwei Fahrraddiebe in flagranti gestellt werden.
Erneuter Schockanruf
Bereits gestern berichtete die Pressestelle der Polizeidirektion Leipzig über zwei Fälle unter dem Titel „Schockanruf“. Gestern ereignete sich ein weiterer Fall und da diese Form des Betrugs besonders unverschämt und binnen kürzester Zeit von den Tätern durchgezogen wird, sieht die Pressestelle auch weiterhin eine erhöhte Gefahr, dass ältere Menschen durch diese Masche betrogen werden. Es zeigt sich darüber hinaus, dass die Täter das Umfeld ihrer Opfer vorher sehr genau ausspähen. Im vorliegenden Fall kannten die Betrüger nicht nur die Adresse der älteren Dame, sondern wussten auch über die Etage und Wohnungsnummer Bescheid.
Gegen 16:15 Uhr erhielt die 78-jährige Frau, die im Leipziger Stadtteil Mockau wohnt, einen Anruf durch einen unbekannten Mann – mit unterdrückter Nummer – der sich als Polizist ausgab. Er erklärte, dass ihr Sohn einen Unfall gehabt habe und, wir kennen die Aussage bereits, seinen Führerschein verlieren wird, wenn seine Mutter nicht 1.500 Euro zahlen würde. Die Freundin des Sohnes – und auch deren Namen kannten die Täter! – hätte bereits 1.500 Euro bezahlt, es würde jedoch noch mal so viel Geld benötigt. Mit ihrem Sohn könne sie überdies nicht sprechen, denn der werde gerade operiert. Arglos glaubte die 78-Jährige den Worten des Anrufers, denn ihr Sohn komme täglich bei ihr vorbei, nur eben heute hatte er das noch nicht getan … Allerdings, so erklärte sie dem angeblichen Polizisten, habe sie keine 1.500 Euro, nur 70. Der Mann sagte, dass das nicht reichen würde, sie solle das Geld und ihre EC-Karte in einen Umschlag legen – wieder diktierte er ihr ein fiktives Aktenzeichen – die PIN bräuchte sie nicht aufschreiben, die hätte die Polizei bereits im Computer stehen, diese werde auch später wieder gelöscht! Nachdem die 78-Jährige zu dem Vorgehen zugestimmt hatte, erschien kurze Zeit später ein Abholer bei ihr.
Diesen konnte sie wie folgt beschreiben:
- 1,70 m groß
- etwa 50 Jahre alt
- schmale Gestalt
- trug eine Jeans,
- eine Jeansjacke
- ein Jeans-Basecap
- und hatte einen weißen Beutel bei sich.
Im Großen und Ganzen hatte der abholende Täter eine recht schmuddelige Erscheinung und war sehr ungepflegt. Kurze Zeit später fuhr der Wagen ihres Sohnes auf den Parkplatz und auch ihr Sohn stieg vollkommen unverletzt aus. Vollkommen perplex erzählte die 78-Jährige von dem Geschehen und gemeinsam informierten sie daraufhin die Polizei.
Die Polizei sucht nun nach Zeugen, denen der Mann im Bereich des Mockau- Centers aufgefallen ist. Weiterhin werden die Personen gebeten, die ebenfalls Opfer dieser Masche geworden sind, oder bei denen sie versucht wurde, sich dringend bei der Polizei zu melden!
Darüber hinaus sei gesagt: Die Polizei kennt keine PIN-Nummern und speichert oder notiert sich diese auch nicht! Sollten Sie Anrufe ähnlicher Art erhalten – ein Familienmitglied hatte einen Unfall und Sie werden zur Zahlung von Geld aufgefordert – prüfen Sie den Sachverhalt nach! Rufen Sie Ihre Familienmitglieder an, fragen Sie bei der Polizei über die 110 nach, ob wirklich ein Unfall stattgefunden hat oder informieren Sie sich beim Krankenhaus, ob dort die Person liegt, von der behauptet wird, sie werde gerade operiert! Seien Sie skeptisch!
In Plagwitz ausgeraubt
Eigentlich hatte der 34-Jährige heute Nacht schon genug Pech gehabt, da er die letzte Bahn verpasst hatte. Also entschied er sich, am Bahnhof in Plagwitz auf die erste Bahn zu warten. Während er am Bahnsteig saß und wartete, kamen gegen 01:30 Uhr plötzlich drei ihm unbekannte Männer und fragten ihn, was er denn hier machen würde. Im nächsten Moment ging alles ziemlich schnell, zwei von ihnen hielten den 34-Jährigen fest, während ihn der dritte seelenruhig abtastete und nach dem Portemonnaie suchte. Schnell griff er sich das Bargeld daraus, warf dem 34-Jährigen die Geldbörse vor die Füße und gemeinsam verschwanden die drei Täter schnellen Schrittes. Unsicher darüber, was er machen sollte, fuhr er mit dem Taxi zum Bahnhof und informierte dort die Polizei – zum Glück hatte er noch 20 Euro in einer Socke versteckt… als Kind einer Großstadt (er kam aus dem Raum Frankfurt am Main) machte er das immer so, wenn er allein unterwegs war.
Die Täter konnte er später wie folgt beschreiben:
Täter Nummer 1 – der die Geldbörse nahm:
- 1,85 m groß
- etwa 35 Jahre alt
- normale Statur mit Bauchansatz
- eingefallenes Gesicht
- sehr ungepflegte Erscheinung
- hellroter Oberlippenbart
- hellrote Haare – länger nicht beim Friseur gewesen
- schmutzige, blaue Jeans
- Springerstiefel in schwarz mit schwarzen Schnürsenkeln
- dunkler Kapuzenpulli.
Täter Nummer 2 – „Festhalter“:
- 1,70 – 1,75 m groß
- Mitte 20 Jahre alt
- kräftige Gestalt
- dunkelbrauner, fast schwarzer Vollbart
- sehr ungepflegte Erscheinung
- trug ein Army-Basecap
- schwarze Turnschuhe der Marke „ASICS“ mit weißen Sohlen und silbernen Markenzeichen
- schmutzige, blaue Jenas
- schwarze Jacke.
Täter Nummer 3 – „Festhalter“:
- 1,80 – 1,85 m groß
- schmale Statur
- Mitte 20 Jahre alt
- eingefallenes Gesicht
- Dreitagebart
- sehr ungepflegte Erscheinung
- trug eine dunkle Hose mit Taschen an den Seiten.
Der 34-Jährige wurde während des Raubes nicht verletzt.
Zeugen und Hinweisgeber, die die Täter anhand der Beschreibung erkennen, werden gebeten, sich bei der Kripo, Dimitroffstraße 1 in 04107 Leipzig, Tel. (0341) 966 4 6666, zu melden.
Fahrraddiebe in flagranti erwischt
Auf dem Weg zur Notfallapotheke wurde heute Nacht ein 44-Jähriger Zeuge, wie zwei Männer ein Fahrrad zu stehlen versuchten. Er hatte kürzlich die Fußgängerfurt an der Ampel zum kleinen Willy-Brandt-Platz überquert, als durch ein lautes Geräusch seine Aufmerksamkeit geweckt wurde. Er sah genauer hin und konnte sehen, wie zwei Männer an einem Fahrrad hantierten. Einer von ihnen hielt das Sicherheitsschloss, mit dem der Drahtesel angeschlossen war, von der Seite fest, während der andere dieses zu öffnen versuchte. Der 44-Jährige rief daraufhin die Polizei, erklärte was er gesehen hatte. Noch bevor die Gesetzeshüter das Fahrrad erreichten, bekamen die beiden Langfinger flinke Füße. Doch schnell waren sie eingefangen und als 19- sowie 23- Jähriger bekannt gemacht. Der 23-Jährige wurde vorläufig festgenommen, da er durchaus schon wegen des Verdachts weiterer Diebstahlsdelikte und Straftaten gegen das BtmG bekannt war. Der 19-Jährige wurde nach Abschluss aller Maßnahmen aus der polizeilichen Obhut entlassen. Gleichwohl wird auch gegen ihn wegen des versuchten Diebstahls im besonders schweren Fall ermittelt.
Angesichts der Skrupellosigkeit, mit der Fahrraddiebe beim „Klau“ vorgehen, ist es wenig überraschend, dass erst wenige Stunden (29.09.2017, 00:50 Uhr) zuvor ein 33- Jähriger mit einem gestohlenen Rennrad in der Leutzscher William-Zipperer-Straße/Ellernweg ertappt wurde. Eine Polizeistreife war auf den Mann, der das neuwertig aussehende Fahrrad schob, aufmerksam geworden und hatte ihn kontrolliert.
Dabei kam folgendes ans Licht:
– Fahrrad gestohlen
– Spritzbesteck zum Konsum von Rauschmitteln
– gegen ihn anhängige Aufenthaltsermittlungen in drei Fällen
Das Fahrrad wurde daraufhin sichergestellt, eine Zustellvollmacht gefertigt. Anschließend konnte der 33-Jährige wieder seines Weges gehen.
Einbruch bei Tage
Die Tochter der Familie kam gestern Nachmittag von der Schule nach Hause und musste schockiert feststellen, dass zu Hause eingebrochen worden war. Panisch, aus Angst, ein Einbrecher könne sich noch im Hause befinden, rannte sie aus der Wohnung in Probstheida und knallte die Tür hinter sich zu. Per Telefon informierte sie ihre Familie und die Polizei. Die wiederum stellte später fest, dass die Täter über eine Terrassentür in das Haus eingedrungen waren. Sie hatten eine Scheibe eingeschlagen und danach das Innere des Gebäudes durchsucht. Die Einbrecher hatten sich überdies nicht mehr im Haus befunden, als das Mädchen es betreten hatte. Gestohlen wurden Schmuck, elektronische Geräte (Laptop, Mobilfunkgeräte, eine Smartwatch, …) und Bargeld im Gesamtwert von ca. 20.000 Euro. Die Kripo hat hier die Ermittlungen wegen Einbruchsdiebstahls aufgenommen.
Rucksack aus dem Fahrradkorb geklaut
Gestern Abend fuhr eine junge Frau (23) mit ihrem Fahrrad vom Lindenauer Markt zu ihrer Wohnung in der Lützner Straße und hatte dabei ihren Rucksack auf dem Gepäckträger liegen. Offenbar wurde ihr dieser während der Fahrt gestohlen. Darin befanden sich sämtliche persönlichen Dokumente der Frau, der Wohnungsschlüssel, Obst und ca. 50 Euro Bargeld. Heute Morgen erschien eine Frau bei der 23-Jährigen und brachte ihr den Schlüssel und das Portemonnaie vorbei. Und siehe da: in der Nähe der Stelle, an der die Frau die Sachen gefunden hatte (Rietschelstraße), befand sich auch der Rucksack der 23-Jährigen. Das einzige was fehlte war das Bargeld.
Nur schnell den Bus bekommen …
… und dabei ohne nach links und rechts zu schauen, auf die Straße zu laufen, kann mitunter Folgen nach sich ziehen, die gleichbedeutend mit einem Aufenthalt im Krankenhaus sind. Gestern Morgen jedenfalls wollte ein 11-jähriger Junge in Schönefeld nur schnell die Theklaer Straße, in Höhe der Lidicestraße überqueren, um den Linienbus zu erreichen. Dabei wurde er von einem von links kommenden weißen VW Golf an der Beifahrerseite erfasst, was bedeutet, dass sich der Wagen bereits auf der Höhe des Jungen befunden haben musste, als dieser loslief. Das Kind wurde durch den Unfall schwer verletzt und mit einem Unterschenkelbruch ins Krankenhaus gebracht. Nach bisherigem Erkenntnisstand wird gegen den Fahrer (46) des VWs nicht wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt.
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