Am heutigen Tag fand das Regionaligapunktspiel zwischen BSG Chemie Leipzig und dem 1. FC Lokomotive Leipzig im Alfred-Kunze-Sportpark statt. Bekanntlich herrscht zwischen den Anhängern nicht nur eine sportliche Rivalität, sondern eine regelrechte Abneigung. Diese Erwartungshaltung wurde im Vorfeld durch die geschmacklose Aktion (Totes Hausschwein in der Nähevom Alfred-Kunze-Sportpark in einem Sarg abgelegt) untermauert. Daher lag die Priorität auf die Verhinderung eines Zusammentreffens der gegnerischen Fans.
Entsprechend wurde das getroffene Einsatzkonzept mehrfach, deutlich und auf verschiedenen Kanälen in Richtung der beiden Fanlager kommuniziert und letztlich strikt durchgesetzt. Beide Vereine unterstützen das Konzept vorbehaltlos.
Bereits ab 8:00 Uhr wurden Straßensperrungen vorgenommen worden, um das Konzept der strikten Fantrennung zu gewährleisten. Deshalb konnte der Individualverkehr die Auenwaldquerung über Gustav-Esche-Straße und Am Ritterschlößchen bis gegen 15:30 Uhr nicht nutzen.
Wie bereits zum Pokalspiel im November 2016 wurden mehrere hundert Anhänger der BSG Chemie Leipzig, welche sich in den frühen Morgenstunden am Herderplatz in Connewitz gesammelt hatten, unter Polizeibegleitung zur SBahn- Haltpunkt „Leipzig-MDR“ geführt. Die Fahrt zum Stadion nach Leutzsch verlief ohne jegliche Störungen und Vorkommnis.
Parallel nutzte die überwiegende Mehrheit der mit Eintrittskarten ausgestatteten Anhänger des 1. FC Lokomotive Leipzig die bereitgestellten Bus-Shuttle zwischen Bruno-Plache-Stadion und Alfred-Kunze-Sportplatz. Ca. 150 „Lokisten“ allerdings nahmen eine S-Bahn bis nach Leutzsch. Dort wurden sie von den Einsatzkräften in Empfang genommen. Einige Identitätsfeststellungen wurden durchgeführt. Dabei wurden 12 Personen identifiziert, die ein Stadionverbot hatten. Diesen wurden umgehend ein Platzverweis ausgesprochen. Die Personen die im Besitz einer Stadionkarte waren und kein Stadion- und Aufenthaltsverbote hatten wurden zur 2. Halbzeit eingelassen.
Die Begegnung verlief bis zur 87. Minuten weitestgehend problemlos wobei sich die Zuschauer lediglich mit fußballtypischen Gesängen und Sprechchören duellierten. Danach kam es zu einer ca. 10 minütigen Spielunterbrechung. Sogenannte „Fans“ von Lok Leipzig wollten den Zaun im Gästeblock übersteigen und sogenannten „Fans“ von Chemie hatten sich vermummt und versuchten einen Zaun niederzureißen. Die Securitykräfte hatten diese Fans bereits wieder zurückgedrängt noch bevor die Polizei zur Unterstützung am Spielfeldrand eingetroffen war. Eine Identitätsfeststellung war daher nicht mehr möglich. Die Polizei und die Securitykräfte hatten die Lage schnell wieder unter Kontrolle.
Nach dem Schlusspfiff wurden die Anhänger des 1. FC Lokomotive Leipzig per Bus-Shuttle wieder zum Bruno-Plache-Stadion gefahren, wo sie wenig später mit den Gästen des dortigen Public Viewing die nachfolgende Mannschaft begrüßten. Die Fans der BSG Chemie Leipzig traten ihren Heimweg, nachdem sie auch ihrer Mannschaft für den angenommenen Fight Anerkennung zollten, ebenfalls zügig an.
Dank der ergriffenen Maßnahmen konnte eine direkte Konfrontation der Fanlager vor, während und nach dem Derby vermieden und mithin ein insgesamt friedlicher Verlauf gewährleistet werden. Das unterstreicht auch die Anzahl der festgestellten Straftaten (Stand 15:50 Uhr: 1x gef. Körperverletzung (Flaschenwurf) 1x Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz (Besitz von illegaler Pyrotechnik). Einmal mehr zeigte sich die Polizeidirektion Leipzig mit ihrer Einsatzvorbereitung, dem Einsatzverlauf und dem Ergebnis sehr zufrieden. Es waren ca. 500 Beamte im Einsatz mit der freundlichen Unterstützung der Bereitschaftspolizei und der Bundespolizei.
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