In Großzschocher erleichterte ein vermeintlicher Mitarbeiter vom Fernsehen und Rundfunk eine 81-Jährige um einen mittleren vierstelligen Geldbetrag – die Polizei warnt eindringlich: Lassen Sie keine fremden Personen in Ihre Wohnung! +++ In der Semmelweisstraße setzte ein Zündler eine Wiese und Büsche in Brand, der auf einen Opel übergriff +++ Gestern Vormittag wollte ein „Geschäftsmann“ einen Geldbetrag einzahlen unter dem sich ein falscher Fuffziger befand.
Trickdieb schlug zu
Großzschocher – Kurz vor zwölf klingelte es gestern an der Haustür. Eine 81-Jährige öffnete und schaute im Treppenhaus nach, wer da wohl Einlass begehrt hatte. Dann sah sie ihn, einen jungen Mann im Alter zwischen 30 und 35 Jahren, gut gekleidet und mit freundlichem Ton. Er fragte die Dame, ob sie den Aushang vom Freitag gesehen hätte? Außerdem erklärte er, dass er vom Fernsehen und Rundfunk käme. Währenddessen trat er unaufgefordert in die Wohnung der 81-Jährigen und direkt in deren Wohnzimmer. Angeblich müsse er das Fernsehprogramm prüfen. Wie die Dame später der Polizei gegenüber erklärte, vertraute sie in diesem Moment dem Fremden und ließ ihn gewähren. Sie selbst schaltete den Fernseher von einem Sender auf den anderen, wie ihr von dem Mann geheißen war.
Dann der Moment, indem der Langfinger seinen Clou vorbereitete. Er erklärte der Dame, dass von deren Konto zu hohe GEZ-Gebühren abgebucht worden wären. Sie schlug nun ihrerseits vor, die Kontoauszüge zu prüfen und öffnete die Schranktür und die Geldkassette, um die Auszüge herauszuholen. Der Fremde schaute vielsagend auf die Auszüge und erklärte, dass da etwas nicht stimme. Beiläufig erfragte er den Besitz von Sparkassenbüchern. Das verneinte die Dame und sah noch, wie der Mann die Kontoauszüge in die Geldkassette zurücklegte. Dann plötzlich meinte er, dass er schnell noch zu einer anderen Dame müsse und anschließend zurückkehren würde. Daraufhin stürzte er los. Die Dame indes prüfte noch mal die Geldkassette und merkte nun, dass der Briefumschlag mit einem mittleren vierstelligen Geldbetrag verschwunden war.
Sie informierte umgehend die Polizei und beschrieb den Täter den Ermittlern gegenüber folgendermaßen:
– 30 – 35 Jahre alt,
– ca. 1,80 Meter groß,
– normale Statur
– dunkles Haar
– schwarzes Poloshirt, kurzärmlig mit weißer Schrift/dunkle Hose
– gepflegtes äußeres Erscheinungsbild/sprach akzentfrei deutsch
In diesem Fall ermittelt die Polizei wegen Trickdiebstahl und warnt noch einmal eindringlich: Lassen Sie keine fremden Personen in Ihre Wohnung! Vergewissern Sie sich bei Serviceterminen, ob die Personen tatsächlich von den vorgegebenen Firmen bzw. Institutionen kommen. Im Zweifelsfall bitten Sie eine vertrauenswürdige Person um Unterstützung!
Zündler am Werke
Eine Anwohnerin (69) informierte gestern Nachmittag die Feuerwehr über eine brennende Wiese und Büsche in der Semmelweisstraße. Als die Kameraden eintrafen, hatten die Flammen bereits auf einen in der Nähe abgestellten Opel übergegriffen und beschädigt. Dessen Halterin (60) wurde in Kenntnis gesetzt. Wie Polizeibeamte von den Feuerwehrleuten erfuhren, hatten unbekannte Täter mittels Brandbeschleuniger drei Buschgruppen und eine Wiese angezündet. Verletzt wurde niemand. Es entstand jedoch ein Schaden in Höhe von ca. 10.000 Euro. Die Polizei ermittelt wegen Brandstiftung.
Falsche „Fuffziger“ im Umlauf
Gestern Vormittag wollte ein „Geschäftsmann“ einen vierstelligen Geldbetrag auf sein Firmenkonto einzahlen. Doch ganz so einfach gelang es nicht. Unter den Geldscheinen befand sich ein falscher Fuffziger, so wie die Angestellte der Filiale am Brühl bemerkte. Sie rief die Polizei und übergab den in Verwahrung genommenen Geldschein. Gegenüber dem Kunden sagte sie, dass er zwecks Inverkehrbringen von Falschgeld angezeigt wird. Beim einzahlenden Kunden handelte es sich um einen 28-Jährigen, der gegenüber der Angestellten erwähnte, dass es sich bei dem einzuzahlenden Geldbetrag um eine Geldeinnahme handle, die von mehreren Personen stammte. Den falschen Fünfziger hätte er zuvor nicht bemerkt, so der Mann. Anschließend verließ er die Filiale, ohne auf die Polizei zu warten. Die Leipziger Kripo ermittelt nun wegen Inverkehrbringen von Falschgeld.
Gestohlener BMW aufgefunden, zwei Tatverdächtige gestellt
Zwischen dem 27. und 28.05.2017 stahl ein Unbekannter einen in einer Tiefgarage auf der Reichelstraße gesichert abgestellten weißen BMW X 1 im Zeitwert von ca. 30.000 Euro. Der Nutzer des Firmenwagens (53) hatte Anzeige erstattet. Der gestohlene BMW konnte am 29.05.2017 um die Mittagszeit geortet werden. Zwei Männer (38, 56) stiegen in den Pkw auf der Tauchaer Straße ein und wurden sogleich von Polizeibeamten vorläufig festgenommen und ins Zentrale Polizeigewahrsam gebracht. Bei der Überprüfung ihrer Person stellte sich heraus, dass beide Betäubungsmittelkonsumenten und bereits wegen mehrfachen Betrugs und besonders schweren Diebstahls polizeibekannt sind. Nach den polizeilichen Maßnahmen und ihren Vernehmungen, in denen sie zum Vorwurf des Diebstahls nicht geständig waren, wurden beide auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wieder entlassen. Ein Passant hatte einen Rucksack gefunden und diesen als Fundsache abgegeben. Da sich in diesem vermutlich Diebesgut – mehrere Fahrzeugschlüssel und EC-Karten – befanden, wurde die Polizei hinzugezogen und alles sichergestellt. Er konnte dem 56-jährigen Tatverdächtigen zugeordnet werden. Das gestohlene Fahrzeug wurde ebenfalls sichergestellt und wird kriminaltechnisch untersucht. Die Ermittlungen seitens der Soko „Kfz“ des Landeskriminalamtes Dresden dauern noch an.
Heiße „Öfen“ auf Abwegen
Pünktlich zu Beginn der heißen Jahreszeit haben sich Langfinger auf den Diebstahl von Motorrädern umorientiert, so jedenfalls lässt der Fakt vermuten, dass gleich zwei der heißen „Öfen“ spurlos von der Bildfläche verschwanden.
Fall 1
Seine blaufarbige Honda CBR125R, mit einem dunkelfarbenen „Elsterglanz“-Aufkleber auf der rechten Seite des Tanks, vermisst ein 26-Jähriger seit gestern Morgen. Er hatte das Kleinkraftrad vor der Haustür in der Miltitzer Allee geparkt und durch ein Lenkradschloss gesichert. Doch das hielt Langfinger offensichtlich nicht ab. Die Maschine im Zeitwert von ca. 800 Euro verschwand spurlos. Umgehend erstattete der 26-Jährige bei der Polizei Anzeige wegen Diebstahl im besonders schweren Fall, die diese sofort zur Fahndung ausschrieb. Die Ermittlungen dauern an.
Fall 2
Eine schwarz-weiße KTM 690 SM im Wert von 5.000 Euro indes verschwand aus der Rudolph-Herrmann-Straße. Der Fahrer (28) hatte seine Maschine Mittwochabend dort neben anderen Motorrädern abgestellt und war sichtlich überrascht, als er sie dort Montagvormittag nicht mehr stehen sah. Eine Suche in den angrenzenden Straßen blieb ohne das erhoffte Ergebnis, deshalb erstattete er Anzeige bei der Polizei, die die KTM ebenfalls zur Fahndung ausschrieb. Die Ermittlungen wegen Diebstahl im besonders schweren Fall laufen.
Außer Kontrolle
Während einer der sonst regelmäßig stattfindenden Geldausgabe im Rezeptionsbereich der Erstaufnahmeeinrichtung in der Max-Liebermann-Straße kam es gestern Mittag zu einer tumultartigen Auseinandersetzung zwischen mehreren Bewohnern und Mitarbeitern der Security.
An dem besagten Mittag sollte das Taschengeld an der Rezeption ausgegeben werden. Deshalb bekamen die Bewohner eine Servicenummer zugeordnet, um die Ausgabereihenfolge festzulegen und wurden aufgefordert den Glasbau, zu verlassen, damit ein entspannter Ausgabeverlauf gewährleistet ist.
Das offenbar stieß bei einem der Bewohner (33) auf Unwillen. Es dauerte ihm zu lange und er versuchte, außerhalb der Reihe an sein Geld zu kommen. Mit einem vermeintlichen Schreiben der Polizei, welches ihm einen Termin bei den Gesetzeshütern attestieren sollte, wollte er eine Bevorzugung erreichen. Er witterte seine Chance, als ein Security-Mitarbeiter (39) die Tür zum Glasanbau öffnete, um weitere Bewohner zur Rezeption vor zu lassen.
Er hielt dem 39-Jährigen ein Stück Papier unter die Nase, das ihm den Termin bestätigen sollte und hoffte gleich ins Haus eintreten zu dürfen. Doch der Mitarbeiter ließ sich nicht täuschen und verweigerte den Zutritt. Daraufhin kam es zu einem ersten Gerangel, dem sich kurz darauf ein weiterer Bewohner (19) hinzugesellte. Beide versuchten in das Gebäude der Geldausgabe zu gelangen, wurden aber von dem Security-Mitarbeiter wieder vor die Tür gesetzt. Später versuchte es ein 18-Jähriger, der auch nach dem 39-Jährigen schlug und trat. Daraufhin ergriff der Security-Mitarbeiter dessen Bein und hob es so hoch, dass dieser nach hinten stürzte. Dabei jedoch war er soweit vor das Gebäude gelangt, dass es angesichts der nun herbei stürmenden aggressiven Bewohner (ca. 15 – 20) äußerst gefährlich wurde. Die Mitarbeiter der Security verschlossen das Gebäude und riefen die Polizei, dass nunmehr die Geldausgabe belagert und das Gebäude mit verschiedensten Gegenständen traktiert wurde. Mit Eisenstangen schlugen sie gegen Fenster, warfen Asche-Eimer und Plastikstühle gegen die Eingangstür und droschen mit Tischbeinen auf die Scheiben ein. Als die Türen geschlossen waren, bemerkten sie, dass ihre Aktionen keine Wirkung mehr zeigten, so einer der Mitarbeiter, und zogen sich zwischen die Häuser zurück. Dort allerdings lauerte die Menschenmenge darauf, was im Anschluss passieren würde.
Erst als die Polizei eintraf, konnten sie in alle Winde zerstreut und die Lage endgültig beruhigt werden. Sechs der beteiligten Bewohner wurden identifiziert. Gegen sie laufen die Ermittlungen wegen Landfriedensbruch. Der 39-jährige Security-Mitarbeiter wurde leicht verletzt. Mit Prellungen, Schürfwunden und etlichen wüsten Beschimpfungen endete für ihn der Tumult.
Vorsicht beim Aussteigen aus dem Fahrzeug!
Ein 28-jähriger Fahrer eines Pkw Mazda hielt gestern Nachmittag am Straßenrand in der Rosa-Luxemburg-Straße an und wollte das Fahrzeug verlassen. Er öffnete die Fahrertür und beachtete dabei nicht den 25-jährigen Radfahrer, welcher die Rosa-Luxemburg-Straße in Richtung Wintergartenstraße fuhr und an dem geparkten Fahrzeug vorbeifahren wollte. Es kam zum Zusammenstoß zwischen der Fahrertür und dem Radfahrer. In der Folge stürzte der Radfahrer und verletzte sich dabei. Polizei und Rettungskräfte waren schnell am Ort. Der Radfahrer wurde zunächst ambulant vor Ort behandelt und anschließend zu weiteren Behandlungen in ein Krankenhaus gebracht. Am Fahrzeug entstand ein Schaden von ca. 2.000 Euro, am Fahrrad von ca. 500 Euro. (Vo)
Teurer Luftballon
Als der Luftballon aufgrund von Durchzug wegzufliegen drohte, griff eine 36-Jährige gestern Nachmittag auf der BAB 14 nach dem bunten Ball und hielt ihn fest. Dabei allerdings verriss sie das Lenkrad ihres Ford Galaxy und kollidierte mit der rechten Schutzplanke. Daraufhin drehte sich der Ford um die eigene Achse und blieb entgegen der Fahrtrichtung auf dem Standstreifen stehen. Die Fahrerin verletzte sich dabei leicht. Der Ford wurde so sehr beschädigt, dass dieser nicht mehr fahrbereit war. Auch an der Schutzplanke entstand Sachschaden. (Gesamtschaden: 10.000 Euro).
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