Sonntagnachmittag erfolgte heute wie geplant um 13:30 Uhr der Anpfiff des Regionalligaspiels 1. FC LOK Leipzig - BFC Dynamo im Bruno-Plache-Stadion. Der Veranstalter rechnete mit ca. 7.000 Zuschauern. Er schloss nicht aus, dass auch Fans der gewaltbereiten Fußballszene anreisen könnten und es damit zu einem der brisanteren Spiele werden würde.
Diese Einschätzung resultierte insbesondere auch aus dem Geschehen um das Sachsenpokalspiel am 26. März 2017. In der Begegnung zwischen dem Bischofswerdaer FV und dem 1. FC Lok Leipzig kam es in der Fanszene zu heftigen Ausschreitungen, welche mit Hausfriedensbruch, Körperverletzung, Beleidigung und Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz einhergingen. Während dieser Ausschreitungen wurden Bilder von mehreren Tatbeteiligten gefertigt. Sechs jener bislang unbekannten Problemfans konnten beim heutigen Spiel identifiziert und vorläufig festgenommen werden.
In der Auswertung um die Ereignisse vom 26. März reagierte der 1. FC Lok Leipzig bereits im Vorfeld des heutigen Spiels mit Stadionverboten für bekannte „Problemfans“, die durch Gefährdeansprachen der Polizei begleitet wurden. Durch diese Bemühungen des Vereins waren somit Bedingungen geschaffen worden, die einen friedlicheren Verlauf des heutigen Fußballspiels förderten.
Planmäßig reisten die Fans des BFC Dynamo mit Autos, Reisebussen und Sonderzug an. Wobei die 600 Gästefans aus dem Sonderzug noch am Connewitzer Bahnhof in sechs Shuttelbusse umstiegen und bis ins Stadion weiterfahren konnten. Die Heimfans indes reisten überwiegend mit eigenen Autos an, so dass es auf der Prager Straße zeitweilig zu Verkehrsbehinderungen und -einschränkungen kam.
Das Spiel verlief friedlich und ohne jegliche Auseinandersetzung. Lediglich in der zweiten Halbzeit musste der Veranstalter per Stadiondurchsage darauf hinweisen, dass das Zünden von Pyrotechnik nicht erlaubt ist. Gästefans hatten einige Feuerwerkskörper gezündet, wodurch eine Frau mutmaßlich eine Rauchgasintoxikation erlitt. Aufgrund dieses Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz folgten die Identitätsfeststellungen der mutmaßlich beteiligten Fans.
Nach Spielende, mit einem Spielstand von 3:2 für den 1. FC Lok Leipzig, folgte der Abpfiff um 15:20 Uhr. Daraufhin reisten die Fans beider Mannschaften zügig ab.
Mit Blick auf den Verlauf des Spiels ist hervorzuheben, dass uns heute insbesondere die Bemühungen des Veranstalters im Vorfeld, das Verhalten aller Fußballfans und nicht zuletzt sicherlich auch die Einsatzkonzeption und -durchführung seitens der Polizei einen sportlich-fairen Fußballnachmittag bescherten.
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