Seit die Baustelle in Prager Straße stadtauswärts eingerichtet ist, bestehen für sämtliche Verkehrsteilnehmer tiefschneidende Einschränkungen. Doch lassen diese sich nicht vollständig umgehen, jedoch durch die eingerichteten Umleitungsstrecken abmildern. Doch mussten Ordnungs- und Gesetzeshüter in der Vergangenheit die Erfahrung machen, dass trotz des bestehenden Gefahrenpotentials viele Verkehrsteilnehmer und insbesondere Radfahrer sich nicht an die beschilderten Umleitungsstrecken halten. Deshalb wurde auch die Leipziger Fahrradstaffel zu Anbeginn auf das Problem aufmerksam gemacht, die eine Vorortprüfung vornahm.

Diese ergab: Es besteht eine Vollsperrung der stadtauswärtigen Fahrbahn, die durch das Zeichen 250 StVO, namentlich „Verbot für Fahrzeuge aller Art“ ausgeschildert ist. Diese gilt für sämtliche Verkehrsteilnehmer ob motorisiert oder nicht motorisiert, ausgenommen der dort verkehrenden Straßenbahnlinien. Genau hierin liegt aber auch potentielle Gefahr für Verkehrsteilnehmer, die sich nicht an die Verkehrszeichen halten und trotz bestehendem Verbot auf der Prager Straße durch die Baustelle stadtauswärts fahren. In der Baustelle gibt es Engpässe, in denen Radfahrer oder auch Autofahrer nicht ausweichen können und somit von herannahenden Straßenbahnen oder auch Baufahrzeugen erfasst werden könnten.

Damit dennoch die umliegenden Straßen erreicht werden könnten, besteht eine eingerichtete und ausgeschilderte Umleitungsstrecke, auch für Radfahrer! – Beginnend ab dem Johannisplatz über die Talstraße, Goldschmidtstraße und Platostraße bis hin wieder zur Prager Straße.

Trotz des Verbotes und der bestehenden Umleitung wurden immer wieder Radfahrer und auch Autofahrer angetroffen, die die Verkehrszeichen ignorierten. Allein in der Zeit vom 21. – 31. März 2017 konnten die „Pedalritter“ der Fahrradstaffel 188 Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung feststellen. Sie hatten zu unregelmäßigen Zeiten an der Gefahrenstelle kontrolliert. Dabei wurden 90 Verstöße mit Verwarngeld geahndet und 81 Ordnungswidrigkeitsanzeigen gefertigt. In 17 Fällen wurde mündlich verwarnt, davon waren 15 Fußgänger betroffen. Für sie gelten diese Verbote ebenso, sind sich dessen aber oft nicht bewusst, wie die Erfahrung die Kollegen der Fahrradstaffel lehrte. Selbst zwei Kinder wurden in der Baustelle mit ihren Fahrrädern angetroffen.

Bisher ist mit Glück noch nichts passiert. Aber unser Anliegen ist es, alle Verkehrsteilnehmer bezüglich der dort „lauernden“ Gefahren zu sensibilisieren.

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